Bevor Sowjetpanzer rollten und Schüsse den Volksaufstand niederschlugen: Beklebung an der Hallmarkt-Treppe zeigt den fröhlichen und friedlichen Protest in Halle
Am Hallmarkt in Halle (Saale) gibt es noch bis Ende Juli an der Treppe zum Marktplatz ein ganz besonderes Motiv zu sehen: ein altes schwarz-weiß-Foto mit fröhlich lachenden Menschen. Nur wenig später war es mit der Ausgelassenheit vorbei, als Sowjetpanzer rollten und der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR niedergeschlagen wurde.
„Wir haben uns gesagt: das muss unbedingt sein, jetzt im Jubiläumsjahr“, sagte Anne Kupke-Neidhardt anlässlich der offiziellen Einweihung der Treppenbeklebung am Donnerstag. Das war zunächst gar nicht so einfach. Denn in der Stadtverwaltung stieß man zunächst auf wenig Gegenliebe, hat man doch dort schon andere Pläne für die Beklebung. Es gab durch die Stadt selbst auch keine finanzielle Unterstützung.
„Die Bilder sind so beeindruckend und zeigen den gewaltfreien, friedlichen und hoffnungsvollen Protest.“ Man habe sich bewusst gegen Fotos mit Panzern entschieden. „Wir wollen den Mut der Menschen zeigen.“ Immerhin hatten sich in der Spitze bis zu 60.000 Menschen versammelt. Vorn zu sehen auf dem Bild an der Hallmarkt-Treppe ist Herbert Gohlke, Chef des Zentralen Streikkomitees. Nach dem Aufstand ist er nach Westberlin geflüchtet. Die Stasi hat ihn dort über Jahre beobachtet und geplant, ihn zurück in den Osten zu holen.
Alexander Ammer, heute in München lebender Sohn des Fotografen Albert Ammer, der jenes Foto damals geschossen hat, dankte dem Verein Zeit-Geschichte(n) für die Initiative. Die lachenden Menschen seien ein tolles Zeichen, der Tag damals stand für Stolz und Hoffnung. Sein Vater hatte auch gefilmt, als die Proteste gewaltvoll niedergeschlagen wurden. Am nächsten Tag fand er sich auch in einer Gefängniszelle des „Roten Ochsen“ wieder. Drei Jahre wanderte er ins Zuchthaus, ging danach in den Westen.
Ab dem 17. Juni bis Oktober zeigt die Gedenkstätte „Roter Ochse“ viele Aufnahmen aus dem Nachlass Ammers. Und nicht nur Bilder von jenem schicksalhaften 17. Juni sind zu sehen, sondern zum Beispiel auch der erste Untertagefilm der DDR, für den wurde Ammer sogar ausgezeichnet. Daneben gibt es persönliche Gegenstände wie die Tabakspfeife, aber auch Ammers Kamera zu sehen.
Die fröhlichen Menschen auf dem Bild seien eine lebendige Botschaft, sagte Kulturdezernentin Judith Marquardt zur Einweihung. Es sei eine tolle Geschichte zum 70. Jahrestag. Und für Anne Kupke-Neidhardt hat die Beklebung noch einen anderen Effekt. Man könne eine neue Zielgruppe erreichen. Im Vorbeigehen könne man politische Bildung vermitteln, die Spaß macht.
Das findet Die Linke aber gar nicht gut!
„Die Bilder sind so beeindruckend und zeigen den gewaltfreien, friedlichen und hoffnungsvollen Protest.
…Wir wollen den Mut der Menschen zeigen.
…Die lachenden Menschen seien ein tolles Zeichen, der Tag damals stand für Stolz und Hoffnung.“
Vielleicht sollten sich die Bürger daran orientieren, die Zeit ist wieder mal reif.
Die Wahrheit wird mit Füßen getreten .
Weil die Dummen an der Macht sind. Ekelhaftes Gesindel.
Sehr schöne Aktion! Dort auf dem Hallmarkt versammelte sich die Jugend, die von Freiheit, also von einem Leben ohne tägliche Repression und ohne politische Drangsalierung durch die Diktatur (Stichwort: Sowjetisierung Ostdeutschlands) träumte. Optisch und inhaltlich wenig mit Wutbürgern verwandt. Young and free! Remember!
Wo lebst du denn…!?
Optisch und inhaltlich weit von Bildung entfernt?
Ich finde das wunderbar. Endlich mal was mit Inhalt und lokalem Bezug, davon gibt es hunderte interessante Dinge. Nichts gegen Blumen und Fische, aber die hallesche Schatztruhe ist voll mit solchen Dingen.
Ihr habt noch „tolerant“, „bunt“ und „weltoffen“ in der Floskelwolke vergessen. 🙄
Du hast ein schweres Leben mit all den Worten, die dich tagtäglich quälen.
😀
Vielfältig fehlt auch noch.
Die Zeit ist längst reif
Die Sowjetkommunisten haben den Aufatsnd in der DDR und danach die Aufstände in anderen Ländern mit Panzern niedergewalzt, jetzt versucht es Putin, der wiederauferstande Stalin&Hitler wieder. Dieser Putler muss gestoppt werden.
Im Vorfeld des 17 juni waren viele Menschen wegen geringfügiger Vergehen verhaftet worden, die Junge Gemeinde der evang. Kirche wurde verboten,, Schüler, die nicht Abbitte leisteten, flogen von der Oberschule..
Ähnlich wie bei uns jetzt.
Eine Bekannte deren Arbeitsplatz ist nur deshalb nicht verwüstet worden weil Glückwünsche zum Geburtstag dort.
Soviel zu alles Frieden.
@Hallo: Leicht verwirrt? Was wollen Sie überhaupt ausdrücken? Was hat das mit der Gedenkbebilderung der Treppe zu tun?
Damals waren es Sowjetpanzer heute sind es Wasserwerfer. der Bundespolizei.
Repellierende Bürger werden immer niedergewalzt.
Welche rebellierenden Bürger wurden den niedergewalzt?
Randalierende und demolierende Linksbürger werden nassgespritzt. Das war es auch schon.
Dafür zahlen dann aber alle arbeitenden Bürger die Rechnung. Tolle Sache.