Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte bemängelt weiterhin fehlende Lösung in Halle
Die Versetzung von Steffen Kluge ins Jugendamt ist noch immer nicht verdaut, ein Nachfolger für das Streetwork-Fanprojekt beim Halleschen FC bisher nicht in Sicht. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG), ein Zusammenschluss von 60 Fanprojekten, hat sich nun noch einmal zu Wort gemeldet.
„Ein Stillschweigen und Hinauszögern der Lösung des Konflikts bringt alle Beteiligten nicht weiter und geht auf Kosten der jugendlichen Fußballfans und der Fanprojektmitarbeiter“, heißt es in einem Schreiben der BAG-Sprecher Sophia Gerschel und Christian Helbich. „Wir fordern daher die Stadt Halle auf, endlich ihre Verantwortung als Träger des Fanprojekts wahrzunehmen und klar Position zu beziehen, wie die Arbeit des Fanprojekts Halle wieder vollumfänglich möglich wird.“
Anbei das Schreiben in voller Länge:
Anfang des Jahres sorgte nicht nur bei der BAG für große Verwunderung und Unverständnis. Was zum Verlust unseres langjährigen Mitarbeiters und Vertrauten im Fanprojekt Halle führte ist bis heute nicht nachvollziehbar von der Stadt, dem Träger des Fanprojekts, erläutert worden. Diese Situation hat zu Spannungen zwischen verschiedenen Akteuren geführt, die bis heute nicht gelöst werden konnten. Nach wie vor gibt es viele Unstimmigkeiten und für uns als BAG keine erkennbare Lösung hinsichtlich eines Fortbestehens dieser Einrichtung der Jugendhilfe seitens der Stadt Halle. Der Konflikt zwischen verschiedenen Beteiligten scheint inzwischen vertieft und schwer zu lösen. In den letzten Monaten wurden verschiedene Anfragen an die Stadt gestellt, wie es nun mit dem Standort Halle weitergeht und welche Vorgehensweise die Stadt plant. Eine Antwort auf diese Schreiben blieb ebenso aus wie auf die vor mehr als zwei Wochen gestellte schriftliche Anfrage der BAG an die Stadt Halle zur aktuellen Situation. Fakt ist, dass sich die Fanszene aus Protest gegen die von der Stadt getroffenen Entscheidungen vom Fanprojekt abgewandt hat. Die Kollegen haben somit einen wichtigen Teil ihrer Arbeitsgrundlage –das vertrauensvolle Verhältnis zur Fanszene – eingebüßt, was auch angesichts der nun kurz bevorstehenden neuen Saison der 3. Liga einen für die Arbeit stark einschränkenden Zustand darstellt.
Ein Stillschweigen und Hinauszögern der Lösung des Konflikts bringt alle Beteiligten nicht weiter und geht auf Kosten der jugendlichen Fußballfans und der Fanprojektmitarbeiter. Wir fordern daher die Stadt Halle auf, endlich ihre Verantwortung als Träger des Fanprojekts wahrzunehmen und klar Position zu beziehen, wie die Arbeit des Fanprojekts Halle wieder vollumfänglich möglich wird. Wie positioniert sich die Stadt Halle als verantwortlicher Träger? Was sind die nächsten Schritte, um eine dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit und dem Qualitätssiegel der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) entsprechende Arbeit des Fanprojekts wieder zu gewährleisten? Wie steht die Stadt als aktueller Träger zu einem Trägerwechsel?
Das Fanprojekt Halle hat über 10 Jahre lang eine erfolgreiche Arbeit geleistet und genießt einen hohen Stellenwert bei Fans, dem Halleschen FC, KOS, BAG und vielen weiteren Netzwerkpartnern. Wenn das so bleiben soll muss sich auch die Stadt ernsthaft fragen, wie sie Voraussetzungen schaffen kann, damit es auch zukünftig professionelle und erfolgreiche Jugendsozialarbeit mit jungen Fans des Halleschen FC geben kann.
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