Das KZ-Außenlager von Buchenwald in Halle: Audiowalk zu den Siebel-Flugzeugwerken in der Frohen Zukunft
Die Geschichte der Konzentrationslager in Halle (Saale) ist heute kaum ein Thema. Dabei gab es insgesamt 114 solcher – zumeist kleiner – Lager in der Saalestadt. Am Goldberg in der Frohen Zukunft befand sich mit einer Außenstelle von Buchenwald das größte Konzentrationslager der Stadt. Die Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge hier mussten für die Siebel-Flugzeugwerke schuften.
Nach dem Krieg zwischenzeitlich als Aufnahmestation für Kriegsflüchtlinge genutzt, wurden die Baracken kurze Zeit später abgerissen. So manche Mötzlicher Tür soll sogar aus den Baracken stammen. Die Wege der Gartenanlage Freundschaft sind einstige Lagerwege, die damalige Küche heute eine Gaststätte.
Um an die damaligen Geschehnisse zu erinnern, findet am heutigen 8. Mai – dem Tag der Befreiung – ein „Audiowalk“ statt, den BURG-Studierende entwickelt haben. 15 Uhr ist Beginn an der Endhaltestelle der Straßenbahn. Das markante Backsteingebäude ist übrigens das ehemalige Eingangsgebäude zu den Siebel-Werken. Rund zwei Stunden dauert die Tour.
Timeline
- 15 Uhr: Ansprache und Begrüßung am Gedenkstein für die Opfer von NS-Zwangsarbeit in Halle (Saale)
- 15.30 Uhr: Station 1 hören: Ehemalige Wartehalle – Eingang Flugzeugwerke Einleitung ins Thema und Hintergrund zum Rundgang
- 15.45 bis 16.15 Uhr: Gemeinsames Gehen zum Goldberg
- 16.15 Uhr am Goldberg: Ergänzender Beitrag zum aktuellen Forschungsstand in Halle (Saale)
- 16.45 Uhr am Goldberg: Station 6 hören: KZ-Außenlager Birkhahn
- 17 Uhr: Abschluss und Selbstständiges Erkunden des Geländes/Rundgangs
Audios
Mehr Informationen zum Audiowalk und die Audiodateien befinden sich unter www.burg-halle.de/audiowalk
Über den Umweg der Betroffenheit erfährt der unbedarfte Wandersmann wenigstens, dass man in Halle mal in der Lage war, Flugzeuge zu bauen.
„dass man in Halle mal in der Lage war, Flugzeuge zu bauen“
Ja, mit KZ-Häftlingen. Tolle Welt…
Die Zustände bei „Tönnies“ werden in diesem Land toleriert. Sind ja meist nur osteuropäische Billigkräfte, die dort bis auf die Knochen ausgenutzt werden. Man hat also nicht wirklich aus der Geschichte gelernt.
Lohndumping mit KZs zu vergleichen, dass muss man erstmal hinkriegen. Hab schon viel Schrott hier gelesen, aber das topt alles.
Wenn es „nur“ Lohndumping wäre… Die sitzen dort in miesen, überfüllten Massenunterkünften, für die sie von ihrem kargen Lohn auch noch bezahlen müssen, von den Arbeitsbedingungen gar nicht zu reden.
Es ging auch nicht um einen Vergleich zwischen KZ und „Lohndumping, sondern um die Heuchelei in diesem Staat. Den Pawlow-Reflex kann man übrigens auch abtrainieren.
Es ist trotzdem unpassend, dass Thema hier anzubringen, denn gerade dadurch wird das damilige grausame Unrecht relativiert.
Die Eigenfertigungen erfolgten in den Jahren bis 1940/41. Da waren noch keine Häftlinge beteiligt.
Früher war alles besser, nech? Da hat dein Brot aber auch 1 Million Reichsmark gekostet.
In den 30ern? Wohl kaum.
Leider falsch in der Aufmachung dargelegt: Das markante Backsteingebäude war niemals das ehemalige Eingangsgebäude zu den Siebel-Werken, sondern nur die Straßenbahnendstelle. Der Werkseingang befand sich auf Höhe Helmut-Just-Straße und sperrte dort die Dessauer/Posthornstraße für den öffentlichen Verkehr, allerdings auch das erst nach 1941. .
Wie ist man denn deiner Erinnerung nach (zu Fuß) auf des Werksgelände gekommen?