Dreyhauptschule steht vor Umzugsmarathon
Die Berufsbildende Schule BbS III steht in den kommenden Jahren vor einem regelrechten Marathon an Umzügen. Anlass sind die Pläne, das Gebäude in der Dreyhauptstraße für das Neue Städtische Gymnasium zu nutzen. Dafür muss die Berufsschule raus. Das sorgte im Bildungsausschuss für Erstaunen und Kritik, ein Beschluss wurde in der Sitzung nicht gefasst. Für die Stadträte sind noch zu viele Fragen offen.
Aktuellen Plänen zufolge soll die Schule ab dem Schuljahr 2019/20 in die Harzgeroder Straße am Zollrain umziehen. Damit ist der vor drei Jahren ins Gespräch gebrachte Vorschlag wieder aufgegriffen worden. Zwischenzeitlich gab es dann aber Überlegungen, Gebäude im Carl-Schorlemmer-Ring 62/64 oder im Grasnelkenweg zu nutzen. Mit Hilfe von Stark III-Mitteln soll die Sanierung erfolgen. Die Beantragung muss aber noch erfolgen.
Doch bereits zum kommenden Schuljahr 2017/18 sollen die Bbs III vorübergehend teilweise an den Standort Bugenhagenstraße 30 im Berufsförderungswerk umziehen, hier sollen die Bereiche Ernährung und Hauswirtschaft sowie die Vollzeitbildungsgänge unterrichtet werden. Auch innerhalb des Gebäudekomplexes Gutjahrstraße / Oleariusstraße stehen Umzüge an. Ein Jahr später geht es weiter. Dann sollen den Verwaltungsplänen zufolge der Berufsbereich Wirtschaft und Verwaltung und die Landesfachklassen in den Komplex An der Schwimmhalle 5 umziehen. Schließlich soll dann im Schuljahr 2019/20 der endgültige Umzug zur Harzgeroder Straße erfolgen.
Lehrervertreter begrüßten grundsätzlich die Einigung auf die Harzgeroder Straße, hatten sie doch die Pläne zu einem Umzug in den Grasnelkenweg nach Heide-Nord kritisch gesehen. Er hoffe, die „Odyssee um unseren Standort“ habe ein Ende, sagte ein Lehrer. Er äußerte jedoch Sorgen bezüglich der Realisierbarkeit. Denn das Gebäude am Zollrain wird derzeit von einer Grundschule genutzt. Diese würe die Stadt gerne mit der Grundschule Wolfgang Borchert fusionieren, doch zu einer Fusion wurde noch kein endgültiger Beschluss vom Stadtrat gefasst. Zudem haben beide Schulen, nicht zuletzt durch die Flüchtlingskrise, wachsende Schülerzahlen. Eine Lehrerin sagte, die Vorschläge zum Umzug seien „ein dickes Paket für unsere Kollegen und Schüler“. Man wisse aus Erfahrung der letzten Umzüge, dass Lehrer und Schüler alleine dastehen. Deshalb soll die Verwaltung so schnell wie möglich einen Plan aufstellen.
Sie fühle sich nicht zustimmungsfähig, sagte die Ausschussvorsitzende Melanie Ranft (Grüne). Man könne keine Planung für Berufsschulen machen, ohne zu sagen was mit der Grundschule Zollrain passier. So lange nicht klar sei, was mit den Grundschulen passiere, werde sie nicht zustimmen. Die Bildungsdezernentin Katharina Brederlow verweis deshalb auf die Schulentwicklungsplanung, in der eine Fusion vorgesehen ist. Andreas Schachtschneider (CDU) erklärte, bei den damaligen ÜÜberlegungen sei man noch von ganz anderen Schülerzahlen ausgegangen.
Eigentlicher Favorit von Lehrern, Stadträten und Verwaltung ist eigentlich die Nietlebener Straße, hier sitzt das Studienkolleg der Uni, was möglicherweise auszieht. „Es ist bis heute nicht klar, ob und wann das Studienkolleg auszieht“, machte Dezernentin Brederlow deutlich. Mehrere Stadträte forderten für die kommende Sitzung umfangreiches Zahlenmaterial ein, zudem Stellungnahmen der betroffenen Schulen.
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