Eltern rebellieren gegen Neustädter Grundschule
Die Hermann-Burmeister-Straße im halleschen Stadtteil Heide-Süd ist eigentlich der Grundschule am Heiderand in Halle-Neustadt zugeordnet. Doch etlichen Eltern der beschaulichen Einfamilienhaussiedlung passt das nicht. Sie haben sich an Stadträte gewandt, um eine Änderung der Schulbezirke zu erreichen. Ihre Kinder sollen lieber im bürgerlichen Kröllwitz zur Schule gehen als im Plattenbaugebiet Neustadt.
Bei der Fraktion MitBürger für Halle / Neues Forum stießen sie dabei auf offene Ohren. Die Fraktion stellte am Mittwoch den Antrag, die Schulbezirke zu verändern. 85 Prozent der Eltern hätten ohnehin über Ausnahmegenehmigungen den Schulwechsel erreicht. Man wolle einen Bürgerwunsch umsetzen, sagte Regina Schöps (Neues Forum). Die Stadtverwaltung plädierte für eine Ablehnung. Man könnte den Eltern unterstellen, dass es um eine allgemeine Ablehnungvon Schulen in Neustadt. „So eine Segregation auf diese Weise sollten wir als Stadtrat nicht befördern“, so Brederlow.
„Kurze Beine, kurze Wege“, sagte Andreas Schachtschneider (CDU). Die Heiderand-Schule sei nur 1,6 Kilometer entfernt, die Kröllwitzer Schule 2,5km. Denis Häder (MitBürger) sagte, die Mehrzahl der Schüler der Straße besuche ohnehin die Kröllwitzer Schule. „Diese Diskussion ist scheinheilig“, sagte Ulrike Wünscher. „Sagen Sie doch, um was es wirklich geht. Dass Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder auf eine Schule in Halle-Neustadt gehen.“ Andreas Schachtschneider warnte zudem davor, einen Präzedenzfall zu schaffen. „Es gibt einen Wunsch, ein Verlangen in der Bürgerschaft“, sagte Tom Wolter (MitBürger). Es handele sich um einen Einzelfall und keinen Präzedenzfall.
Am Ende lehnten die Stadträte den Änderungswunsch mit großer Mehrheit ab. Allerdings wurden noch ein paar Zahlen bekannt. Demnach gibt es in der Hermann-Burmeister-Straße derzeit 7 Kinder im Grundschulalter. Nur eins von ihnen geht auch tatsächlich auf die eigentlich zugeordnete Heiderand-Schule.
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