„Fest für die Seele der Hallenser“: 185.000 Besucher beim Laternenfest 2024 in Halle

Zum diesjährigen Laternenfest sind rund 185.000 Zuschauer gekommen, im vorigen Jahr waren es 130.000. Darüber informierte Bürgermeister Egbert Geier. Es sei ein “wunderschönes Laternenfest” gewesen. Auch der Wettergott sei diesmal hold gewesen. Zwar sind in diesem Jahr die Kosten in die Höhe geschnellt. 1,2 Millionen Euro kostet das Fest, rund 350.000 Euro davon kommen von Sponsoren. Doch Geier rechtfertigt die Kosten, denn das Laternenfest sei ein “Fest für die Seele”, bei dem die Menschen zusammenkommen.

Geier hob die vielfältigen Angebote hervor. “Es ging spektakulär los mit einem Konzert der Theater, Oper und Orchester GmbH.” Das sei der richtige Weg, die TOOH müsse mit ihren Angeboten zu den Bürgern. Das sieht auch TOOH-Chefin Uta van den Broek so. Man sehe sich inzwischen als integraler Bestandteil des Laternenfestes und werde auch künftig seine Spielzeiten auf dem Fest eröffnen.

Lampionumzüge für die Kinder, viele familiäre Angebote. Es habe gut funktioniert, die vielen kleinen Nischen am Riveufer mit kleinen Bühnen und Mitmachaktionen zu besetzen. Insgesamt habe es eine gute Stimmung zum Flanieren gegeben. Für viele Hallenser war natürlich das Highlight das mehr als 20 Minuten lange Feuerwerk. Das gehöre zur “Genetik der Hallenser” dazu und sei nicht mehr wegzudenken. Man habe mit dem Feuerwerk dem Wunsch vieler Menschen entsprochen, das hätten auch Beifall sowie A, O und U-Reaktionen gezeigt, “die ganze Giebichenstein-Brücke war voll.” Mit jeweils 46 Teilnehmern waren auch die Bootskorsos leuchtende Boote und kunterbunt so gut genutzt wie seit Jahrzehnten nicht mehr, obwohl die Schleuse Wettin ja weiterhin geschlossen ist. Geier hofft darauf, dass im nächsten Jahr auch weitere Boote aus dem Norden hinzukommen. Dazu wolle man sich frühzeitig mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) ins Benehmen setzten. Natürlich hat die Stadt auch erstmals ein Startgeld gezahlt, vielleicht waren die 20 Euro auch ein Punkt.

TOOH-Chefin Uta van den Broek freute sich, dass neben dem Bühnenprogramm auch die kleinen Angebote wie die Werkstattjurte angenommen worden. Dort habe es auch viele Besucher gegeben, die sich über Ausbildungsberufe bei der Bühnentechnik informiert haben. Ein Eyecatcher sei die grüne Grinsekatze gewesen. Und etwas überfordert gewesen sei man auch bei der Premiere der Rockoper “Adam”. Viele junge Leute waren da, und die haben am Ende sogar Zugabe gerufen. So etwas gibt es natürlich im klassischen Opernhaus nicht. Ist eine Operngeschichte zu Ende, dann ist sie eben zu Ende. Zudem freute sich van den Broek, dass sich zahlreiche Besucher der kostenfreien Bühnenprogramme zum Laternenfest spontan Tickets für die normalen Veranstaltungen gekauft haben.

“Für mich war das erfolgreichste Laternenfest”, sagte Stadtmarketing-Chef Mark Lange. Denn man wolle hin zu einem Familienfest mit Mitmachangeboten und vielen kleinen Bühnen und Aktionen statt einem großen Hauptact. Zudem solle das Licht wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Wetterbedingt musste ja im vorigen Jahr der Auftritt der Rammstein-Coverband Völkerball ausfallen. Doch wie Laternenfest-Organisator Reik Möller sagte, sei ein Auftritt der Band bei künftigen Laternenfesten durchaus denkbar. In diesem Jahr sei es nicht möglich gewesen, weil die Band schon zu einem anderen Konzert gebucht war.

Lob bekam die Stadt auch vom Helmnot-Theater, das mit einem “Jahrmarkt der Träume” viele Mitmachangebote bereit hielt. Intendant Dirk Grünig lobte auch die Zuschauer. “Wir haben selten so freundliches Publikum in dieser Masse.” Seit 30 Jahren sei er schon mit seinem Theater unterwegs. Und nur selten habe man solche Veranstalter wie in Halle, die bei der Konzeption den Theatermachern freien Lauf gelassen haben.

Während des Feuerwerks, das von zwei Standorten abgefeuert wurde, um ein Pilgern der Gäste nur zu Giebichenstein-Brücke zu verhindern, waren auch die “Glühwürmchen” auf der Saale unterwegs, also kleine schwimmende Lichter. Und diesmal hat die Stadt auf eine biologisch abbaubare Variante gesetzt, damit kein zusätzlicher Plastikmüll in der Saale landet. Wie Reik Möller sagte, habe man dazu im vergangenen Jahr einen Hinweis bekommen.