Handwerkskammer Halle: „Ohne Augenmaß beim Mindestlohn drohen Betriebsverluste“

Foto: Handwerkskammer Halle
Handwerkskammer Halle

Das könnte dich auch interessieren …

Keine Antworten

  1. Ein Arbeitnehmer sagt:

    Die großen, im Arbeitgeberverband organisierten Unternehmen brauchen sich wirklich nicht beschweren. Dort hat man seit den frühen 2000ern mittels Lohnzurückhaltungspolitik und Ausbau des Niedriglohnsektors hervorragende Profite eingestrichen. Bei den kleinen Selbstständigen müssten dann halt die Löhne subventioniert werden.

    • Kritiker sagt:

      Sehr korrekt!
      Zudem brauchen sich die Kammern nicht bechweren. Deutschland ist in Europa DAS Niedriglohnland mit der längsten Lebensarbeitszeit und wenigsten Feiertagen.
      In FRA brennt die Luft, weil man dort 43 Jahre bis zum 62-zigsten arbeiten soll, hier gilt 45 Jahre Einzahlung und allerfrühsten mit 63 Jahren Rente mit massig Abschlägen.

      Beschweren müssen sich die Kammern bei den wirklichen Preistreibern, den Energiekonzernen, Immobileinkonzernen und den wenigen aber marktbestimmenden Handelskonzernen!

      Hätten diese nicht unverschämt in die Taschen der Bürger gegriffen, dann läge die Inflation vielleicht bei 5% und nicht bei 10% bis 30%!

      Mrd euro/Dollar sind sicherlich nicht in den Handwerksbetrieben und Kleinunternehmen gebieben, aber den Leuten aus der Tache gezogen wurden und wird immer noch.

      Typisches Beispiel Lebensmittelhandel! Selbst Volkswirtschaftler können sich die hohen Preise im Lebensmittelsegment so nicht erklären, außer es gibt kräftige Aufschläge im Handel, um zu testen, wie weit kann man bei den Kunden gehen!

      Der Mindestlohn muss faktisch jährlich an die Inflationsrate für Produkte des täglichen Bedarfs, Miete und Mobilität angepasst werden. dies wären locker 3 Euro mehr, wenn man vom Einführungsjahr die Zahlen durchrechnet!

  2. Faktenprinz sagt:

    Deutsches Kulturgut: Arbeit von der man nicht leben kann.

  3. Ren Cooper sagt:

    Witzig, hat doch die selbe Handwerkskammer noch vor einem guten Jahr verlauten lassen, das große Problem heiße Personalmangel und führe dazu, dass nicht alle Aufträge angenommen werden können (und die jüngsten Daten weisen bundesweit ebenfalls eine sechsstellige Zahl an fehlenden Handwerkern aus).

    Offensichtlich geht es hier wieder mal um Lobbyarbeit für die, die Betriebe besitzen und nicht um die Interessen der angestellten Handwerker und Handwerkerinnen.

  4. ... sagt:

    Der entscheidende Faktor bei der Preisbildung sind nicht die Löhne, sondern die ekelhafte Raffgier der großen Konzerne!!!!

  5. Handwerksjammemeisterkammer sagt:

    Allgemeine Jammerei zählt zu den Spitzenleistungen der Handwerksjammemeisterkammer. Gäähn.

  6. Metsämies sagt:

    Das Gleiche durften wir uns doch schon bei den letzten Erhöhungen des Mindestlohns anhören. Passiert ist dann aber genau nichts. Die Handwerkskammer sollte sich in „Beschwerdekammer“ umbennen, so sehr wie man dort herumjammert.

  7. Es hackt wohl? sagt:

    Die Handwerkskammer tritt also dafür ein, dass Menschen nicht von ihrer Arbeit auf Mindestenststandard leben können sollen? Solche Geschäftsmodelle unterstützt die Handwerkskammer?

  8. Unentbehrlich sagt:

    Zum Glück lässt sich Berlin regelmäßig von der Jammerkammer beeindrucken, und das schon unabwendbar scheinende Schicksal wird dank ihrer beherzten Forderungen noch einmal angewendet.

  9. Peter sagt:

    Das gleiche Gelaber der Handwerksgejammer gab es doch schon vor dem 12€-Mindestlohn, welcher wirklich ein riesiger Schritt nach oben war. Dass tausende Betriebe und Selbstständige krachen gegangen sind war aber nicht der Fall. Also wieder sinnlose Panikmache, aber Hauptsache mal wieder etwas abgesondert.

  10. Seekarl sagt:

    Könnte der Hiller einmal ein Preisbildungsbeispiel vorrechnen?
    Dass die Kosten nur schwer oder gar nicht auf den Kundenstamm aufgeteilt/umgelegt werden können, zweifle ich an.

    Das Beispiel mit den Bäcker jedoch ist verständlich.

    Darüber hinaus müssen sich auch komplexe Tätigkeiten lohnen. Wenn ich irgendwo für 16-17 € Teamleiter in bspw. einem Callcenter bin und die Agenten schon 14 € die Stunde erhalten, dann lohnt sich der Teamleiterstress nicht mehr.
    Rotgrün will halt wirklich echten Kommunismus einführen.

  11. schlauer Fuchs sagt:

    Da muss ich der IHK recht geben.

    In der Merkel-Ära, als Rekordsteuereinnahmen erzielt wurden, wurde eine Willkommensparty nach der anderen gefeiert!

    Man begann, bestehende und betriebsbereite Kraftwerke abzureissen, liess die Infrastruktur verrotten, von der Bundeswehr ganz zu schweigen. Jetzt ist das viele Geld weg und die Folgekosten sind da.

    Ergo werden die Deutschen ärmer und das ist schlicht und ergreifend zu akzeptieren, hat man diese Politik doch gewählt und jedem Kritiker die Nazikeule vor den Latz gehauen!

  12. Stefan S sagt:

    Da gehe ich nicht mit. Es mag Unternehmen geben, die nicht bestehen können, wenn sie ihr Personal bezahlen müssen. Aber das ist der Markt, Unternehmen sterben eben, wenn ihr Geschäftsmodell aus der Zeit fällt.
    Mal von Handwerkern, wie Bäckern und Fleischern abgesehen, die ja eher Verkäufer sind, gibt es im Handwerk große Lücken in der Personaldecke. Es ist kaum noch möglich Handwerker zu bekommen, Kunden fragen schon lange gar nicht mehr nach dem Preis und nur noch ob überhaupt jemand kommt.
    Das ist alles nicht besonders erquickend, aber es auf dem Rücken der Angestellten auszutragen ist nicht in Ordnung. Jeder Arbeitgeber möge sein Personal angemessen bezahlen und angemessen ist mindestens, dass eine Vollzeitstelle keine staatliche Stütze nebenher bekommen darf und genau das ist (wenn man nachrechnet) der neue angedachte Mindestlohn.
    Wer Angestellte nicht so bezahlen kann, dass diese dann Kostgänger bei anderen sozialversicherungspflichtigen Angestellten werden, der muss eben schließen. Es gibt ohnehin nicht genug Personal überall, viele richtig bezahlte Stellen können nicht besetzt werden. Um die Arbeitsplätze ist es also absolut nicht schade, besetzen wir lieber die Arbeitsplätze mit angemessener Entlohnung.

  13. Handwerker sagt:

    Gut so. Weg mit den Krautern! Als es noch keinen Mindestlohn gab, gab es von deren Seite auch kein Augenmaß, da wurde auch schon mal mit 5€/h und weniger ausgebeutet.
    Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei als sich diese Typen wie Despoten aufführen konnten und ihre Angestellten sich vieles gefallen ließen.
    Die ständig fordernde Handwerkskammer kann als sinnfreier Lobbyverein bitte gleich mit schließen.

    • Malte sagt:

      Solange es noch für die „Dienstwagen“ der Familienangehörigen reicht, oder die Finca in Spanien/Mallorca, bzw. einen Kajütkreuzer oder Segelyacht auf der Müritz oder anderen deutschen Gewässern, ist mir nicht bange.
      Und HWK, waren nicht die, die ihren Mitgliedsbetrieben eingetrichtert haben, möglichst schnell aus den Unternehmer- und Tarifverbänden auszutreten, und eine mittelalterliche „Innung“ hochleben zu lassen, die natürlich nicht tariffähig sein kann?
      Übrigens werden auch bei den Einzelhandelsketten und- betrieben noch gute Bäcker und Fleischer gesucht…

  14. Handwerksjubelkammer sagt:

    Der politische Einfluss dieser Kammer ist so groß wie ein verstopfter Abfluss.

  15. Frodo sagt:

    Die Jammerkammer hat doch nur Angst, daß ihr die beitragszahlenden Zwangsmitgliedschaften wegfallen…

  16. Sauerei sagt:

    Man muss ja fast schon eine bipolare Störung der Kammer annehmen. Neulich setzte sie sich noch – wegen Fachkräftemangels (!) – gegen eine schnelle Ernergiewende ein und jetzt soll der Lohn der Beschäftigten ein Preisproblem sein. Der Preis bestimmt sich aber in der Marktwirtschaft nach Angebot und Nachfrage.

    • Der Preis bestimmt sich aber in der Marktwirtschaft nach Angebot und Nachfrage. sagt:

      Wenn wir Wirtschaftsunterricht 8. Klasse beiseite lassen auch nach Lohnkosten, Lohnnebenkosten, Energiepreisen, Material- und Rohstoffkosten, allgemeinen Abgaben und Steuern…

      Da kann der Staat aber gegensteuern. Subventionierung von Lohnnebenkosten, Steuersenkungen, Energiepreiswucher einschränken. Schon kann man mehr Lohn zahlen, der Arbeitnehmer kann mehr ausgeben, Jobs im Handwerk würden attraktiver.
      Aber das liebe Geld landet lieber bei denen, die gut und gerne zu Hause sitzen oder aber im Ausland.

  17. Der wahre Exilhallenser sagt:

    Betriebsverluste – Firmen die nicht fair zahlen sind kein Verlust.

  18. PaulusHallenser sagt:

    Ich bin auch gegen den gesetzlichen Mindestlohn, denn er verhindert Wettbewerb am Arbeitsmarkt. Beschäftigte sollten nach der tatsächlichen Arbeitsleistung entlohnt werden und nicht nach irgendwelchen Gesetzen sozialistischer Politiker.

    Was ich aber nicht verstehen, ist, warum die Handwerksunternehmen nicht einfach die Preise erhöhen. In meinem Umfeld zahlen die Menschen das, was das Handwerksunternehmen verlangt, denn sonst kommt ja keiner, um die Arbeiten auszuführen.

    Als ich in meine Wohnung eine Klimaanlage mit Wärmepumpensystem einbauen ließ, waren mir die Montagekosten egal, denn wichtig war mir vor allem, dass überhaupt jemand kommt, um die Anlage einzubauen. Handwerker sind doch inzwischen echte Mangelware.

    • bin gespannt sagt:

      @Paulus

      Wäre es dir lieber wenn sich die Bürgergeld Empfänger verdoppeln oder verdreifachen?

      Du viel weniger Netto vom Brutto hast?

      Wir haben jetzt schon das Problem das rund 10 Mio. Beschäftigte im Niedriglohnsektor arbeiten. Diese würden ohne Mindestlohn alle Bürgergeld empfangen das sie sonst weniger Geld zum Leben hätten.

      Also was ist dein Problem mit dem Mindestlohn?

    • bin gespannt sagt:

      Abgehsehen davon können Bäcker, Restaurants, Friseure usw. ihre Preise nicht unendlich steigen lassen. Dann schwindet die Kaufkraft es gibt eine Inflation und diese Unternehmen gehen dann Pleite.

      Auch sind nicht alle Handwerker Meister ihres Berufes so können schnell Kräfte aus dem Ausland (Polen) Malern, Mauern, Gartenpflege, Fensterbau, Fliesen verlegen usw. übernehmen und das für Preise von 20 bis 40 Euro die Stunde.

      Schon haben Meisterhandwerksbetriebe dieselben Probleme wie Bäcker und Co.