Hauptsache Halle gegen Pläne der Stadtverwaltung, Kleingärten am Gertraudenfriedhof und Galgenberg zu Wohngebieten zu entwickeln

Seit dem Wochenende wird heftig über den neuen Flächennutzungsplan der Stadt Halle (Saale) diskutiert. Der sieht vor, bisherigen Kleingartengebiete am Gertraudenfriedhof und Galgenberg als Potenzialflächen für Wohnungsbau auszuweisen. 

“Den Ansatz, Neuansiedlungen von Wohngebieten in unserer Stadt zu ermöglichen, halten wir für absolut notwendig. Im qualitativ höherwertigen Segment besteht in Halle definitiv noch Bedarf. Deshalb hat sich meine Fraktion mehrfach für die Errichtung neuer Wohnsiedlungen, unter anderem in Dölau, ausgesprochen”, sagt Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion Hauptsache Halle im Stadtrat. “Allerdings ist in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass Flächenertüchtigungen nur da realisiert werden, wo sie nicht zur Aufgabe gewachsener Strukturen führen und vor allen Dingen zweckmäßig sind.”

Wels weist darauf hin, dass Mitteldeutschland bekanntermaßen die Wiege der Schrebergärten sei. “Sie sind in unserer Region also historisch gewachsen und erfreuen sich aktuell immer noch großer Beliebtheit. Auch wenn ihre Aufgabe für die Selbstversorgung weitgehend weggefallen ist, haben Kleingärten heute weiterhin eine Berechtigung und sind erhaltenswert, nicht nur als Orte sinnvoller Freizeitgestaltung und des sozialen Zusammenhalts.”

Zudem hätten die grünen Oasen für das Mikroklima in der Saalestadt  immense Bedeutung und seien zudem Horte der Artenvielfalt. “Deswegen sollten Änderungen am Flächennutzungsplan immer mit Bedacht vorgenommen werden, damit ein Stück hallescher Lebensqualität auch zukünftig Bestand hat“, so Andreas Wels abschließend.