Holzplatzschule soll mindestens 800 Plätze haben

Schon in anderthalb Jahren soll die neue Schule am Holzplatz fertig sein. Denn das Gebäude dient zunächst als Ausweichquartier für die Schulsanierungen. Los geht es mit dem Campus Kastanienallee, Grund- und Sekundarschule sollen während ihrer eigenen Sanierung zum Holzplatz umziehen. Doch Halles Millionenschweres Schulsanierungsprogramm hängt am seidenen Faden. Denn die ehrgeizigen Pläne klappen nur, wenn denn auch die Holzplatz-Schule steht. Dafür muss schon bald mit bauen begonnen werden. Bereits am Freitag soll der Bildungsausschuss in einer Sondersitzung den Baubeschluss fassen. Doch zuvor müssen die Stadträte noch einmal außerordentlich Tagen. Am Mittwoch sollen sie in nichtöffentlicher Sitzung die Planungsleistungen vergeben. Das sollte eigentlich schon vor zwei Wochen passieren. Damals erfolgte die Vergabe an den zweitplatzierten Planer, weil die bestplatzierte Architektin schon für die Machbarkeitsstudie verantwortlich war und damit nach Ansicht vieler Räte bevorteilt war. Doch fraglich ist, ob so eine Entscheidung vergaberechtlich zulässig ist.
Klar ist jedenfalls schon, dass wegen des Zeitdrucks eine Fertigteilschule gebaut werden soll. Die Einzelteile werden bereits im Werk gegossen und vor Ort nur noch zusammengesetzt – quasi wie schon die Typ Erfurt Schulen aus DDR-Zeiten. Dazu sind in den Unterlagen für den Stadtrat einige Beispiele von Systembauschulen enthalten, so aus Dresden, Jesteburg, Glienicke und Königstein. 39 Unterrichträume braucht die Schule, dazu Fachkabinette für Musik, Kunst, Naturwissenschaft, Technik, Werken sowie Vorbereitungsräume, ebenso eine Mensa. Hinzu kommen vier Räume für die Hortbetreuung.
In einem ersten Schritt soll ein Gebäude für 800 Schüler entstehen, das über Erweiterungsflächen in Richtung Westen verfügt. Ohne die Erweiterung soll der Bau bereits mehr als 17 Millionen Euro kosten. Möglicherweise fällt aber gleich die Entscheidung für die größeren Bau. Die Vorzugsvariante der Stadt sieht den Bau des Gebäudes im nördlichen Bereich des Grundstücks vor. Der Eingang könnte durch die ehemalige Fabrikantenvilla erfolgen, die im Zuge des Projekts ebenfalls saniert würde und dann beispielsweise für das Sekretariat oder Lehrerzimmer genutzt werden könnte. Diese befindet sich aktuell in einem schlechten Zustand. Doch ob das wirklich passiert, hängt von den dafür zu erwartenden Kosten ab. Der Schulhof soll in Richtung Süden ausgerichtet werden. Der Bau der Zweifeld-Turnhalle ist westlich des Gasometers vorgesehen, das zum Planetarium umgebaut wird.
Doch bevor am Herbst gebaut werden kann, muss zuvor noch der Boden der alten Gasanstalt saniert werden. Denn trotz erfolgter Sanierung befinden sich noch immer Schadstoffe im Boden. Ein Fördermittelbescheid dazu liegen vor, sagt die Stadt. Unter anderem sollen sich im Boden Gasreinigermassen mit Cyaniden befinden, also Blausäure. Auch Phenol und Benzol werden erwartet. Zudem wird das gesamte Gelände aufgeschüttet, zum Teil um fast einen Meter. Damit soll auch der Hochwasserschutz gewährleistet werden.
Nach der Gemeinschaftsschule und der Grundschule Kastanienallee, folgt die Grundschule Lessing, ein Jahr später ist die Sekundarschule Fliederweg dran. Und im Schuljahr 2022/23 wird das Gebäude als Ausweichquartier für die Johannesschule benötigt. Im Anschluss soll das Gebäude eine eigenständige weiterführende Schule werden. Doch ob Gymnasium, Sekundarschule oder Gesamtschule, diese Entscheidung ist noch nicht gefallen.
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