IHK Halle-Dessau: Vier von fünf Unternehmen rechnen mit Umsatzeinbußen
Obwohl mehr und mehr Betriebe wieder öffnen dürfen, rechnen die Unternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt weiterhin mit wirtschaftlichen Folgeschäden. Das hat eine Online-Umfrage der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) ergeben. Demnach erwarten aktuell rund 80 Prozent der Unternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt in diesem Jahr Umsatzeinbußen. Auf dem Höhepunkt des „Shutdowns“ Ende März waren es nur wenig mehr gewesen. An der IHK-Umfrage haben sich seit Anfang März insgesamt 1.241 Unternehmen beteiligt. Die IHK setzt die Erhebung mit neuen Fragen zu den Lockerungen fort.
Anfang Mai sagen immer noch mehr als die Hälfte der Befragten, dass ihr Geschäft stark von der Covid-19-Eindämmung betroffen ist. „Die dramatische Lage vieler Unternehmen entspannt sich zwar ein wenig“, kommentiert IHK-Volkswirt Danny Bieräugel. „Aber die entstandenen Schäden werden nicht innerhalb kurzer Zeit behoben werden können.“
Bundesweit sähen die Zahlen, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ermittelt habe, ganz ähnlich aus, berichtet Bieräugel: Demnach fürchten auch hier rund 80 Prozent einen Umsatzrückgang im laufenden Jahr. Zwei Drittel rechneten mit einem Rückgang von mindestens zehn Prozent und rund ein Fünftel geht sogar davon aus, dass der Umsatz im laufenden Jahr um mehr als die Hälfte einbrechen werde, sagt der IHK-Volkswirt. „Je stärker die Belastung ausfällt und je länger sie dauert, desto länger wird unsere Wirtschaft mit dem ‚Coronaschock‘ zu kämpfen haben.“ Der Konjunktureinbruch sei sogar deutlich stärker als zur Finanzkrise 2009. „Damals hat es trotz einer sehr schnellen Erholung mehr als ein Jahr gedauert, bis die Unternehmen ihre Situation wieder überwiegend positiv bewertet haben“, erinnert sich Bieräugel.
Zum Glück hat der Shutdown endlich mal das Wachstum und diesen dämlichen Autoverkehr ausgebremst. Die weltweit, stetig steigende Nachfrage an Ressourcen ist wie ein Strick um den Hals der Erde.