Immer weniger Möglichkeiten für Schwangerschaftsabbrüche in Sachsen-Anhalt, Halle hat noch drei Frauenärzte mit der Genehmigung für Abtreibungen
In Sachsen-Anhalt nimmt die Anzahl an Frauenärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, stetig weiter ab. Das zeigt die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Gesundheitspolitikerin Susan Sziborra-Seidlitz aus der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die Partei setzt sich dafür ein, dass der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in
Sachsen-Anhalt sichergestellt wird.
Seit 2017 ist die Anzahl der Frauenärzt*innen mit der Genehmigung zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen in Sachsen-Anhalt von 40 auf 30 gesunken. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. Es gibt Landkreise, in denen nur eine*r praktizierende*r Frauenärzt*in Schwangerschaftsabbrüche durchführen kann. In Mansfeld-Südharz gibt es nach Angaben der Landesregierung seit 2023 gar keinen Frauenärzt*in mehr mit der Genehmigung zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen. Selbst in der Großstadt Halle (Saale) nimmt die Anzahl der Ärzt*innen,
die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, ab. So gibt es in der Saalestadt noch drei Mediziner, vor zwei Jahren waren es noch 5. Für den Saalekreis und Mansfeld-Südharz werden 0 Ärzte ausgewiesen, in Magdeburg sind es 8.
Susan Sziborra-Seidlitz, gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, äußert sich dazu wie folgt: „Das ist eine besorgniserregende Entwicklung für Sachsen-Anhalt und eine Katastrophe für die betroffenen Frauen. Die Landesregierung schaut tatenlos zu, obwohl sie Handlungsmöglichkeiten hat. Mindestens für die landeseigenen Kliniken kann veranlasst werden, dass bei Neueinstellungen von Fachärztinnen die Bereitschaft zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen und zur entsprechenden Ausbildung angehender Ärztinnen ein entscheidendes Kriterium ist. Es muss abgesichert sein, dass in den Kliniken und Praxen in Sachsen-Anhalt Schwangerschaftsabbrüche regelhaft durchgeführt und im Rahmen der Facharztausbildung erlernt werden können.“
Viele Fragen aus der Kleinen Anfrage kann die Landesregierung nicht beantworten. Dazu gehören beispielsweise die Frage, wie weit die Anreisewege für Frauen sind, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen wollen, oder in wie vielen und welchen Kliniken und Praxen angehende Ärzt*innen in der Facharztausbildung Schwangerschaftsabbrüche erlernen können.
„Die Landesregierung glänzt an vielen Stellen vor allem mit Nicht-Wissen. Den ihr gesetzlich auferlegten Auftrag zur Sicherstellung der Versorgung für betroffene Frauen kann sie so kaum erfüllen. Wenn Frauen in Not in einzelnen Landkreisen keine oder kaum Hilfe finden können, gefährdet das ihre Gesundheit und schlimmstenfalls ihr Leben. Das ist ein beunruhigender Zustand“, kritisiert Sziborra-Seidlitz.
“ weniger Möglichkeiten für Schwangerschaftsabbrüche in Sachsen-Anhalt“
Das ist so sehr gut, weniger Ärzte die Babys töten.
Da war die Situation in der DDR in jeder Hinsicht fortschrittlicher. Liegt das an der CDU regierten Landesregierung? Entscheiden mal wieder Männer über Angelegenheiten der Frauen?