“Lerncafé für Erwachsene” eröffnet am Dienstag: bis zu 25.000 Hallenser können nicht richtig lesen und schreiben

Eine Studie besagt, dass es deutschlandweit rund 6,2 Millionen Menschen mit mangelnder Literalität gibt, also mangelnde Lese- und Schreibfähigkeit. Heruntergebrochen auf Halle (Saale) heißt das: 20.000 bis 25.000 Menschen sind in der Saalestadt betroffen. Für Sie gibt es künftig ein neues Angebot.
Am Dienstagnachmittag öffnet das Lerncafé für Erwachsene im Grundbildungszentrum (GBZ) in der Volkshochschule in der Oleariusstraße seine Pforten. Geöffnet ist es künftig Dienstag und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr sowie Mittwoch von 9 bis 12 Uhr. Das Lerncafé sei dabei keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten, sagt Arnfried Gläser von der Volkshochschule, sondern eine Ergänzung. Man wolle alle bestehenden Angebote miteinander vernetzen. Ziel sei es, Doppelangebote zu verhindern.
Laut Gläser verstehe sich das Grundbildungszentrum als Einrichtung der Inklusion. Ein Drittel der Kurse sei dabei auch für Menschen mit Beeinträchtigungen vorgesehen. Gläser betont noch einmal, dass es nicht um Analphabeten geht. Die Fähigkeiten sind vorhanden, nur eben nicht in ausreichendem Maße. Und es ist kein Problem, dass auf das aktuelle Geschehen an den Schulen zurückgeführt werden kann. “Die Mehrheit ist älter als 45 Jahre.” Und die Hälfte von ihnen hat auch einen vollwertigen Berufsabschluss. Betroffenen macht dabei auch die zunehmende Digitalisierung zu schaffen, weil Arbeitsprozesse und Anordnungen nun gelesen werden müssen.
Erste Firmen machen sich deshalb auch Angesichts des Fachkräftemangels selbst Gedanken und unterstützen ihre betroffenen Mitarbeiter dabei, Kurse im Grundbildungszentrum zu belegen. “Leider haben sich viele Betriebe noch keine Gedanken gemacht.” Und nicht nur im Beruf sorgt die mangelnde Literalität für Probleme: Online-Banking, digitale Krankenakte … Derzeit laufen im Grundbildungszentrum 12 Kurse. Für die Betroffenen sind diese kostenfrei. Die Nachfrage sei höher als das Angebot, so Gläser, aus diesem Grund gibt es Wartelisten.
Mit im Boot ist auch das örtliche Teilhabemanagement. Dort hat man bereits ein Internetportal zu den Themen Teilhabe und Barrierefreiheit ins Leben gerufen. “Wir wollen es auch um die Themen Demenz und Autismus erweitern”, sagt Projektleiter Heiko Schütz. Ziel sei es, Barrierefreiheit für alle Menschen zu schaffen.
Schreib dich nicht ab…lern Ostdeutsch!!!
Und was kostet der Spaß ? Ich möchte auch Kinderbuch-Autor werden. Hahaha
Das klingt, als sollte „Kinderbuchautor“ eine Herabwürdigung sein? Für so eine Tätigkeit muss man lesen, schreiben und kreativ denken können. Das trifft auf die Mehrheit derer, die den Begriff „Kinderbuchautor“ abschätzig verwenden wollen, nicht zu.
Das muss man als Autor zweifellos können ,aber Wirtschaftsminister ?
Es gab schon Schauspieler, die US-Gouverneure oder -Präsidenten, oder Frauenärztinnen, die Verteidigungsministerinnen geworden sind. Da wird ein Autor ja wohl Wirtschaftsminister werden können.
Auch als Wirtschaftsminister schadet es nicht, wenn man lesen, schreiben und kreativ denken kann.
Wie sollen die, die nicht richtig lesen können, das hier lesen?
Sie könnten es von Bekannten, Kollegen und Freundinnen hören.
Gutes Angebot!