Mitbegründerin des Kunstvereins Talstraße: Hallesche Künstlerin Rosemarie Rataiczyk verstorben
Am Abend des 29. Dezember 2025 ist nach kurzer Krankheit die hallesche Künstlerin Rosemarie Rataiczyk im 96. Lebensjahr verstorben.
Nach einer Lehre als Technische Zeichnerin hatte sie von 1947 bis 1952 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Walter Funkat und Erwin Hahs Grafik, Malerei und Bildteppichgestaltung studiert und anschließend über fünf Jahrzehnte gemeinsam mit ihrem Mann, dem Maler und Grafiker Werner Rataiczyk (1921–2021), eine Ateliergemeinschaft betrieben, in der sie eindrucksvolle, großformatige Bildteppiche und Druckgrafiken schufen. Aktuell ist ihr großer Tierteppich „Gut und Böse“ (1959/60, 220 x 500 cm) in der Ausstellung „Welt aus Fäden. Bildteppiche der Moderne“ im Museum der bildenden Künste Leipzig zu sehen.
Parallel arbeitete Rosemarie Rataiczyk ein Leben lang an ihrem eigenständigen malerischen Werk, das sie bis fast zuletzt fortführte. Kennzeichen ihres Œuvres ist eine „vom Kontrastreichtum im Farbigen getragene Intensität“ und ein „Übertragen des Poesievollen fast ins Märchenhafte“ (Wolfgang Hütt, 2004). Ihr Lebenswerk ist ein bedeutender Teil der Kunst der Halleschen Schule, womit sie über ihren Tod hinaus im Gedächtnis der kunstinteressierten Menschen bleiben wird. Derzeit entsteht, gefördert von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, ein Verzeichnis ihres Schaffens.
Seit 1952 lebte sie gemeinsam mit ihrem Mann im Atelierhaus in der Talstraße 23 in Halle (Saale), wo der Nachlass beider Künstler betreut wird. 1991 war sie eines der Gründungsmitglieder des Kunstvereins “Talstrasse“ e. V., dem heutigen Träger der Kunsthalle “Talstrasse“.










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