MMZ: 15 Millionen Euro für Ausbau und Sanierung

Das Hochwasser 2013 hatte auch im Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) große Schäden angerichtet. Seit dem läuft mit Fluthilfemitteln der Wiederaufbau, insgesamt 15 Millionen Euro werden investiert. Am Mittwoch hat sich nun der Saalestammtisch über den Stand der Arbeiten im Gründerzentrum für die Medien- und Kreativwirtschaft informiert. MMZ-Chef Andreas Nowak gab einen Einblick.
Für bis zu 300 Gäste werden derzeit die einst überfluteten Bereiche im Untergeschoss als Veranstaltungsräume hergerichtet. Durch mobile Trennwände können auch kleinere Veranstaltungseinheiten ermöglicht werden. Die ehemalige Kinotonmischung, gelegen unter dem Kubus und ebenfalls vom Hochwasser zerstört, sollen als Eventbereich für Konzerte hergerichtet werden, auch Proberäume sollen wieder entstehen. Geplant ist auch ein Multifunktionsraum mit Gastronomie. Einst hatte die Firma Metrix ihren Sitz im MMZ-Untergeschoss. Sie wird nicht zurückkommen, was Nowak „aus unternehmerischer Sicher“ verstehen kann. Aus diesem Grund, aber auch um hier keine teure Technik mehr einer Hochwassergefahr auszusetzen, eignet sich der Bereich nun für Veranstaltungen. Die einstige Cafeteria im Erdgeschoss fungiert nun als Raum für die Haustechnik, vor Hochwasser geschützt.
Um den wegfallenden Büroraum im Untergeschoss zu kompensieren, wird es am MMZ Aufbauten geben. Derzeit sei man so gut wie ausgebucht. Nowak rechnet damit, dass auch die neuen Büros – mit Blick zur Saale – schnell vermietet werden. Auch die Geschäftsleitung des MMZ selbst musste schon fünf Mal umziehen, weil sich Firmen genau für die Lage der Büros interessierten. „Manchmal muss man unkonventionelle Wege gehen“, so Nowak.
MMZ-Pressesprecher Christoph Bernstiel sagte, die Lage sei von Vorteil. Ein Hotel sei um die Ecke, die Kneipenmeile nicht weit. Die meisten Studios dagegen würden am Stadtrand liegen. Ebenfalls positiv werde sich die ICE-Anbindung auswirken.
Und am Ende der Führung bekam der Saalestammtisch noch einen Eindruck der Technik im ehemaligen Kinosaal im Kubus, in dem jetzt die Kinotonmischung untergebracht ist. Aus 54 Lautsprechern besteht das System, das MMZ kann dadurch in Dolby Atmos produzieren. 2 Millionen Euro hat der Umbau gekostet, 700.000 Euro wurde allein in das neue Mischpult investiert. Doch neben dem Ton setzt das MMZ künftig auch auf Bild, und zwar 4K, also Ultra High Definition Television (Ultra HD). Zwei entsprechende Projektoren wurden eingebaut. In Trailern wurde den Besuchern gezeigt, was die Technik alles kann.
Natürlich wurde gefragt, ob sich das MMZ überhaupt rechnet. „Wir überbrücken mit einem sehr günstigen Darlehen von Stadt und Saalesparkasse“, so Nowak. Für eine gewisse Zeit seien auch die Zinsen gestundet. Und Oberbürgermeister Bernd Wiegand ergänzte, „wir haben einen klaren Plan.“ Doch erstmal bleibt das MMZ in den Miesen. Der aktuelle Wirtschaftsplan geht bis zum Jahr 2022 von einem Defizit aus. Erst 2023 soll ein minimales Plus von 7.000 Euro geschrieben werden. Im kommenden Jahr wird mit einem Fehlbetrag von 260.000 Euro gerechnet.
Auch nach dem Uferbereich fragten die Mitglieder des Saalestammtisches. Ein Bootsanleger wird für 2,4 Millionen Euro errichtet, zugleich die zusammengestürzte Ufermauer erneuert. Insgesamt kosten die Arbeiten 2,4 Millionen Euro. Die Ufermauer wird dabei aus dem Fluthilfefond bezahlt, der Anleger über das Programm Stadtumbau Ost. Der Anleger soll in die neue Ufermauer integriert und über eine großzügige Freitreppe erreichbar sein. Die neue Stützwand zur Saale hin wird um 4 Meter landseitig zurückgesetzt. Durch diese Maßnahme soll Liegefläche für die Fahrgastschiffe die Fahrrinne nicht blockieren. Die Hochwasserwand zur Saale hin wird um 1.8m erhöht.
Kann die Stadt so einfach Darlehen vergeben? Sie bekommt bei Banken sicher gute Konditionen, aber selber ist sie keine Bank.
Und ist sowas im Gemeininteresse?
Sollte doch das gleiche sein, wie als die HWG kein Hotel betreiben durfte.
Die Bank ist doch die Sparkasse. Und die Stadt ist Anteilseigner am MMZ.