Neue Streiks im Einzel- und Versandhandel in Mitteldeutschland drohen

Die Mitarbeiter im Einzel- und Versandhandel in Mitteldeutschland sollen besser bezahlt werden. Neben den großen Supermarktketten gehören dazu auch Versandriesen wie Amazon und Hermes. Die Gewerkschaft ver.di fordert für die 280.000 Beschäftigten in Sachsen, Sachsen-Anhalter un Thüringen eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 % plus 45 Euro monatlich. Darüber hinaus fordert ver.di ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde.
Doch die dritte Verhandlungsrunde ist ergebnislos gescheitert. Am 13. September soll es in Leipzig eine weitere Verhandlungsrunde geben. Und im Vorfeld wird es noch einmal Streiks geben, kündigt ver.di an.
„Die angebotenen 2 % für dieses Jahr liegen deutlich unter der Inflationsrate. Wir hätten ein neues, deutlich verbessertes Angebot erwartet. Auch die Differenzierung zwischen „gut und schlecht durch die Corona-Krise gekommenen Unternehmen“ lehnen wir ab“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. „Es darf keine Zweiklassen-Gesellschaft bei den Beschäftigten geben. Die Umsätze im Einzelhandel laufen in allen Teilbranchen gut, davon müssen auch die Verkäuferinnen und Verkäufer profitieren.“
„Ich habe kein Verständnis für die ablehnende Haltung der Arbeitgeber zur Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Die Arbeitgeber lehnen auch strikt die Schaffung eines tariflichen Mindestlohnes von 12,50 Euro und die Angleichung der Arbeitsbedingungen Ost an West ab“, so Lauenroth weiter.
„Genauso haben wir auch kein Verständnis für die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber. Seit 18 Monaten würdigen Politik und Arbeitgeber die Leistung der Verkäuferinnen und Verkäufer, doch bei den Tarifverhandlungen bewegen sie sich nicht. Wir werden die nächsten Wochen bis zum nächsten Verhandlungstermin nicht abwarten, sondern zu weiteren Streiks aufrufen. Die Beschäftigten sind sauer und streikbereit. Applaus allein reicht nicht“, so der Verhandlungsführer abschließend.
Der neue Tarifvertrag soll eine verkürzte Laufzeit von 10 Monaten haben, um eine Angleichung an die anderen Bundesländer zu vollziehen. Für Gewerkschaftsmitglieder werden zusätzliche drei freie Tage als „Gesundheitstage“ gefordert.
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