Neuer Elternprotest an der Grundschule Hanoier Straße
Die prekäre Situation an der Grundschule Hanoier Straße in der Silberhöhe hat sich nicht gebessert. Im Herbst und Winter gab es bereits mehrere Protestaktionen von Eltern und Schülern. Weil Lehrer krank waren, wurden Klassen zusammengelegt und Unterricht fiel aus.
Doch weil die Protestaktionen bisher offenbar nichts gebracht haben, protestieren die Eltern nun mit einem offenen Brief. „So kann es nicht weiter gehen!!! Wir fordern Beständigkeit für unsere Kinder! UNSERE SCHULE BRAUCHT DRINGEND MEHR LEHRER!!! Lehrer die nicht nur auf dem Papier stehen sondern auch vor Ort sind!“, heißt es darin. Denn die Situation habe sich erneut verschärft. Sobald ein Lehrer krank werde, breche das ganze System aufgrund des akuten Lehrermangels zusammen. Für die 15 Klassen gebe es derzeit gerade einmal 11 Lehrer. Durch das ganze hin und her verlieren die Schüler die „Freude am Lernen und fühlen sich ungerecht behandelt.“ Die Kinder müssten fast täglich umdenken und sich immer wieder neu orientieren. Jede Klasse behandele zeitgleich unterschiedliche Themen. Daneben soll es eigentlich seit Anfang des 2. Schulhalbjahres Noten geben. Dies sei aber aufgrund der Unbeständigkeit selten gegeben.
Anbei der Brief in voller Länge:
Wir sind die Elternvertreter der Klasse 2d aus der Grundschule „Hanoier Straße“ in Halle. Wir wollen auf die Sorgen und Nöte und die prekäre Situation in unserer Klasse aufmerksam machen.
Das 2. Schuljahr begann ohne Stundenplan. Dies zog sich bis zu den Oktoberferien. Am 14. November erfuhren wir Eltern, dass unsere Klassenlehrerin ihre Schüler auf unbestimmte Zeit verlassen muss. Sie übernahm eine erste Klasse, da diese Klassenlehrerin langzeiterkrankt ist. Dies bedeutete für die Schüler der 2d, dass sie in die anderen 3 zweite Klassen aufgeteilt wurden. Die Klassenstruktur wurde auseinander gerissen, Freunde wurden getrennt und an ein gemeinsames miteinander war nicht mehr zu denken. Keiner konnte uns sagen wie lange dieser Zustand anhalten sollte. Viele Kinder fühlten sich nur als Gäste in den einzelnen Klassen, genau wie wir Eltern. Da man davon ausging, das es mindestens bis zum Halbjahr geht, hätten wir Eltern uns gerne ein paar begrüßende Worte von den vorläufig „neuen“ Klassenlehrern und ein kurzen Überblick über die uns gemeinsame bevorstehende Zeit gewünscht. Jedoch blieben unser Wünsche unerfüllt, dies bestätigte das „Gästedasein“. Auf Nachfragen, wurden wir immer wieder vertröstet und die Wochen vergingen wie im Flug und es passierte nichts.
2 Wochen vor den Halbjahreszeugnissen wurde unsere Klasse wieder zusammen geführt und bekam einen neuen Klassenlehrer. Jedoch ist er kein Lehrer unserer Schule. Lehrer aus halleschen Schulen haben ihre Abordnung einfach abgelehnt. Gefunden wurde er dann im Landkreis Mansfeld-Südharz. Die 2 Wochen bis zum Halbjahresende hat er sich einen Überblick über die Entwicklungsstände der Kinder verschafft, um zu schauen bei welchem Wissenstand er jedes einzelne Kind abholen muss. Dadurch gingen 2 weitere Wochen ins Land. Wichtige Zeit die nicht nachzuholen ist. Auch für unsere Kinder war es eine neue Situation. Sie mussten alles auf einmal durchleben. Zurück in eine Klassengemeinschaft finden, ein neues Vertrauensverhältnis zum Lehrer aufbauen, die Gruppenstruktur neu finden, sich an neuen Verhaltensregeln halten, den nichtgelehrten Lernstoff aus dem 1. Halbjahr nachholen und gleichzeitig den restlichen Lehrplan abarbeiten. Vielen Kindern fällt es schwer sich an die neue Situation zu gewöhnen. Keiner kann uns sagen wie gut unsere Kinder für die weiterführenden Schulen vorbereitet sein werden. Denn in der 5. Klasse fragt keiner ob der gesamte Lehrplan für die Grundschule behandelt wurde. Das Wissen wird einfach vorausgesetzt.
Ein weiteres Problem bereitet uns als Eltern jetzt schon schlaflose Nächte. Die Abordnung des Lehrers geht nur bis zum Schuljahresende. Eine Verlängerung der Abordnung lehnt er ab. Das heißt für unsere Kinder am Anfang der 3. Klasse einen 4. Klassenlehrer zu haben. Also wieder alles auf Anfang. Neues Kennenlernen, Vertrauen aufbauen, ect. pp. Wir wünschen uns einfach Beständigkeit für unsere Kinder. Das die Kinder nicht alle paar Wochen einen neuen Lehrer haben oder dieser durch Krankheit ausfällt. Unsere Kinder – sind unsere Zukunft. Eine schlechte, bzw. lückenhafte Schulbildung heißt schlechte Voraussetzungen für eine gute Ausbildung und wenig Chancen auf einen Beruf seiner/ihrer Wahl.
Aktuell hat sich die Situation weiter verschärft!
Sobald ein Lehrer krank wird bricht das ganze System aufgrund des akuten Lehrermangels zusammen. Momentan fehlen 6 Lehrer d.h. es gibt derzeit 11 Lehrer für 15 Klassen.
Das bedeutet für unsere Kinder der Klasse 2d, selbst wenn ihr momentaner Klassenlehrer vor Ort ist werden sie aufgeteilt. Er muss eine andere Klasse übernehmen. Unsere Kinder können dies nicht verstehen. Sie verlieren die Freude am Lernen und fühlen sich ungerecht behandelt. Ein weiteres Problem der Aufteilung ist der ständig wechselnde Unterrichtsstoff. Die Kinder müssen fast täglich umdenken und sich immer wieder neu orientieren. Jede Klasse behandelt zeitgleich unterschiedliche Themen. Eigentlich sollte es seit Anfang des 2. Schulhalbjahres Noten geben. Dies ist aufgrund der Unbeständigkeit selten gegeben.
Wo soll das hinführen?
So kann es nicht weiter gehen!!! Wir fordern Beständigkeit für unsere Kinder!
UNSERE SCHULE BRAUCHT DRINGEND MEHR LEHRER!!! Lehrer die nicht nur auf dem Papier stehen sondern auch vor Ort sind!
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