Neujahrsansprache: Ministerpräsident Haseloff wirbt für tolerantes Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff zieht in seiner Neujahrsansprache eine positive Bilanz für das ablaufende Jahr. Mahnt aber auch wegen des Anschlags in Halle. Die komplette Rede wird am 1. Januar um 19.25 Uhr im MDR-Fernsehen ausgestrahlt.
Das Bauhausjubiläum sei ein großer Erfolg mit Gästen aus aller Welt gewesen. Die wirtschaftliche Entwicklung sei solide und Sachsen-Anhalt für Unternehmer nach wie vor ein attraktiver Standort. Es werde in den Ausbau der Infrastruktur und den Breitbandausbau investiert und wichtige Vorhaben der Regierungskoalition seien umgesetzt worden.
Dennoch gebe es Entwicklungen im Land, die Sorge bereiteten. Der feige Anschlag auf die Synagoge in Halle im Oktober habe ihn schockiert, so Haseloff. „Es darf nicht sein, dass sich Extremismus und Gewalt in unserem Land wieder ausbreiten. Dem treten wir entschieden entgegen. Sachsen-Anhalt wird weiterhin ein Land sein, in dem wir friedlich zusammen leben, in dem jeder Mensch seinen Platz und seine Chance findet, unabhängig von Glaube, Herkunft und Weltanschauung. Hass und Ausgrenzung haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wir wollen auch in den kommenden Jahren gemeinsam alles daran setzen, dass alle Menschen in unserem Land verständnisvoll und tolerant miteinander umgehen“, betonte der Ministerpräsident.
Haseloff rief dazu auf, sich Herausforderungen wie dem Strukturwandel im Kohlerevier oder den Auswirkungen des Brexits gemeinsam zu stellen: „Wir brauchen Stabilität und eine starke gesellschaftliche Mitte, die für das einsteht, was unser Land auszeichnet: Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Weltoffenheit und Fleiß. Lassen Sie uns zusammen das Jahr 2020 zu einem guten und erfolgreichen Jahr für unser Heimatland Sachsen-Anhalt machen.“
Dann sollte Haselhoff erst Mal selber tolerant gegenüber Andersdenkende üben, bevor er es von den Bürgern erwarte.