Plötzliches Saisonende: Para Kanuten fahren nicht nach Szeged zum Weltcup
Im Trainingslager in Kienbaum reifte die Entscheidung, die allen sehr schwerfiel. Bundestrainer André Brendel verkündete es am Freitag: „Die deutsche Para Kanu Nationalmannschaft wird nicht, wie geplant, zum Weltcup nach Szeged reisen.“
„Hintergrund der Entscheidung ist, dass nicht nur die Hauptstadt Budapest, sondern auch noch weitere Regionen in Ungarn vom deutschen Außenministerium zum Risikogebiet wegen des Corona Virus erklärt wurden. Wir als Trainerteam haben mit der Mannschaft bereits die letzten Tage die Entwicklung beobachtet. Die Entscheidung fiel uns allen schwer, wurde aber im Sinne der Gesundheit der Mannschaft getroffen. Neben dem Infektionsrisiko auf der Reise und vor Ort hat auch die Möglichkeit der 14-tägigen Quarantäne nach der Rückkehr unsere Entscheidung beeinflusst. Dies wäre für einige Mitglieder des Teams auf Grund ihrer beruflichen und persönlichen Situation so nicht vertretbar gewesen.“
Diese Entscheidung betrifft aus dem Kader des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA) Ivo Kilian vom Halleschen KC 54 und Anja Adler vom SV Halle. Adler kommentierte: „Das war sie nun, die Saison 2020. Sie verlief alles andere als geradlinig und war für alle Athleten eine Herausforderung. Eine Saison voller Höhen und Tiefen, mit Entbehrungen, hartem Training und vielen neuen Erfahrungen. Nach über 2.500 gepaddelten Kilometern endet sie nun leider ohne den erhofften Weltcup. Die Entscheidung basiert mit Sicherheit auf Vernunft, aber es tut unendlich weh nach der Absage der Paralympics nun doch keinen Wettkampf mehr zu bekommen. Die Form hat auf jeden Fall zu mehr als 100 Prozent gepasst und die Trainingsergebnisse haben gezeigt in welche Richtung es gegangen wäre. Nun heißt es erstmal noch im Team ein schönes Trainingslager zu beenden, dann Akkus aufzuladen und erneut Anlauf nehmen für die neue Saison.“
Alle Sportler haben in diesem Jahr schwer mit den Einschränkungen im Training, wie gesperrte Krafträume oder fehlenden Rennen zu kämpfen. Dennoch betont auch Katharina Bauernschmidt vom WSV Niederrhein: „Wir haben uns als Team dazu entschieden, was zeigt, wie gut der Zusammenhalt einfach ist. Die Gesundheit jedes einzelnen ist sehr wichtig.“
Foto: DKV
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