Proteste vor dem Landtag gegen Fachkräftemangel in den kommunalen Kitas und Horten in Sachsen-Anhalt und Aus vom Sprachkitas

Am 19. Oktober 2022 wird auf dem Domplatz in Magdeburg vor dem Landtag von Sachsen-Anhalt protestiert. Die Gewerkschaft ver.di wird symbolisch 800 leere Stühle aufstellen. Und die 225 Sprach-Kitas Sachsen-Anhalts sind mit eigenen gestalteten Kartons vor Ort, um gegen das drohende Aus zu protestieren.
Kn der Zeit von 16 bis 17:30 Uhr wird die Gewerkschaft ver.di eine öffentliche Aktion auf dem Domplatz in Magdeburg durchführen. 800 leere Stühle stehen hier im Verhältnis 1:5 sinnbildlich für eine alarmierende Situation in den kommunalen Kitas und Horten in Sachsen-Anhalt. Nach einer bundesweiten Umfrage von ver.di unter den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst fehlen aus Sicht der Beschäftigten allein in Sachsen-Anhalt 4.000 Fachkräfte, damit diese ihre pädagogische Arbeit umfassend ausführen können.
„Wir haben in Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich den zweitschlechtesten Fachkraft-Kind-Schlüssel in Horten und Kitas. Die Belastungen in den Einrichtungen durch immer weiter steigenden Kinderzahlen nehmen zu. Hinzu kommen immer wieder hohe Krankenstände, die die dünne Personaldecke zum Einstürzen bringen. In Halle (Saale) sind zum Beispiel nach aktueller Monatsauswertung des Eigenbetriebes Kita 11,4 % aller Kolleg*innen im Krankenstand“, beschreibt Johannes Mielke, ver.di Gewerkschaftssekretär, die Situation.
„Dieses Bild zeichnet sich so auch in vielen anderen Städten und Gemeinden in Sachsen-Anhalt ab. Das geht so nicht weiter. Die Politik muss ihrer Verantwortung gegenüber den Jüngsten in unserer Gesellschaft wahrnehmen und endlich für mehr Personal in den Einrichtungen sorgen. Die Profis sind am Limit!“
Der Personalschlüssel in Kindertageseinrichtung ist Ländersache. Für eine Veränderung der Lage und für mehr Personal braucht es entsprechende Entscheidungen des Landtages, welcher sich allerdings hierzu noch nicht geäußert hat.
„Es ist eine Frechheit und Ausdruck fehlender Wertschätzung gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, dass dieses Thema nicht schon längst auf der Agenda des Landtages steht. Wir machen jetzt Druck auf den Landtag,“ kommentiert Annett Kannenberg-Bode, ver.di Bezirksgeschäftsführerin in Magdeburg die geplante Aktion.
„Wir freuen uns, dass alle demokratischen Parteien unserer Einladung folgen und mit Beschäftigtenvertreter*innen von ver.di ins Gespräch kommen werden. Bildungsministerin Eva Feußner war hierzu leider nicht erreichbar.“
Auch der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. beteiligt sich an einer öffentlichen Aktion vor dem Magdeburger Landtag, bei der sich alle 225 Sprach-Kitas in Sachsen-Anhalt sichtbar machen wollen. Für jede Sprach-Kita soll im Rahmen einer öffentlichen Aktion symbolisch ein Karton aufgestellt werden. Die Kartons wurden von den Kindern und pädagogischen Fachkräften aus den Einrichtungen selbst gestaltet.
Anliegen ist es, nach der überaus erfolgreichen Petition am Deutschen Bundestag (über 200.000 Unterschriften) ein Zeichen für den Erhalt der gewachsenen Strukturen und für die Verbesserung der Qualität in der frühkindlichen Bildung zu setzen. Die Aktion soll dazu beitragen, dass sich Bund und Länder zeitnah einigen und keine Kürzungen im Bereich der frühkindlichen Bildung vornehmen.
Geplant ist die Aktion für Mittwoch, den 19.10.2022, von 9 bis 15 Uhr vor dem Magdeburger Landtag. Die Kartons werden dabei nacheinander spiralförmig auf dem Domplatz platziert. Dazu soll jeweils ein Gongschlag ertönen und die Eckdaten der Kita verlesen werden.
Zudem werden die Statements der Sprach-Kitas zu den drohenden Folgen, die ein Auslaufen des Bundesprogrammes zum 31.12.2022 für die pädagogische Arbeit in den Einrichtungen hätte, ausgelegt.
Gegen 12.30 Uhr wollen die Akteur*innen die Kita-Statements an Vertreter*innen des Parlaments herantragen. Geplant ist außerdem, die Statements an die Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Susi Möbbeck, zu übergeben.
Werden die Kitas an diesem Tag bestreikt?
Kann man die Erzieher (m, w, d) denn nicht leasen?
Selbstverständlich kann man das, Agenda 2010 (insb. Hartz I) sei dank. Sobald genügend Nachfrage vorhanden ist, wird sich „der Markt“ dem annehmen.
Man könnte auch die Voraussetzungen schaffen, um Menschen zwangszuverpflichten.
Vor 7 Jahren hat man den selben Schwachsinn von sich gegeben!! Gebracht hat es nur unkontrollierten Zuzug ins Sozialsystem!!🙈🙈😠😠
Ouch Decke es sind Gebühr Fachkräfte gekommen mit den Flüchtlingen
Ich Denke es sind genug Fachkräfte gekommen mit den Flüchtlingen
Bei den Konzepten ist es absolut verständlich das keiner in diesen Beruf mehr arbeiten will.
Kindeswohlgefährdung durch offene konzepte begünstigt, ebenso Krankheiten wie Burnout bei den Erziehern.
Unsere Infrastruktur im sozialen Bereich machen wir doch selbst kaputt.
Fachkräftemangel und kita Platzmangel, also nehmen wir Menschen auf und versprechen Ihnen auch nen kita. Platz zu kriegen obwohl es vorher schon nicht gereicht hat für alle Kinder.
Man sollte generell diese Infrastruktur viel mehr aufbauen um Menschen auch helfen zu können.