Sachsen-Anhalt erlaubt Lang-Lkw: Allianz pro Schiene warnt vor unerwünschter Zunahme von Straßentransporten, Klimaziele der EU gefährdet

Die Allianz pro Schiene sieht im Vorschlag der Europäischen Kommission, Lang-Lkw in der gesamten EU zuzulassen, einen Widerspruch zum europäischen Green Deal. Das gemeinnützige Verkehrsbündnis beklagt, die weitere Verbilligung von Lkw-Transporten führe unterm Strich nicht zu weniger, sondern zu mehr Warentransporten auf der Straße. Die Allianz pro Schiene fordert stattdessen, seit Jahren bestehende Hürden im Schienengüterverkehr abzubauen, etwa durch die umfassende Elektrifizierung europäischer Schienen-Grenzübergänge. Nur bei einer konsequenten Verlagerung von Transporten auf die Schiene sei die im Green Deal der EU angestrebte Klimaneutralität bis 2050 realistisch.
Am 14. Februar will der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments abschließend über zulässige Maße und Gewichte von Lang-Lkw beraten. Dazu sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege: „Wir appellieren an die Mitglieder des Verkehrsausschusses, jetzt die richtigen Prioritäten zu setzen. Das Argument, dass zwei Lang-Lkw weniger klimaschädlich seien als drei konventionelle Lkw, greift zu kurz. Denn wer über zusätzliche Länge den Lkw-Transport verbilligt, der fördert und erntet letzten Endes mehr Lkw-Verkehr. Und das widerspricht allem, was sich die EU zum Klimaschutz vorgenommen hat.“
Eine aktuelle Studie im Auftrag europäischer Bahnverbände geht davon aus, dass eine Zulassung von grenzüberschreitenden Fahrten mit Lang-Lkw Millionen zusätzliche Lkw-Fahrten bedeutet. Außerdem geht demnach der Einsatz von Lang-Lkw zulasten des von der EU eigentlich gewollten und geförderten Kombinierten Verkehrs von Straße und Schiene.
„Die EU läuft an dieser Stelle Gefahr, ihren lange erwarteten Green Deal mit einem schlechten und kurzsichtigen Deal zu Lang-Lkw zu gefährden“, so Flege. „Wir appellieren an die Abgeordneten des Verkehrsausschusses, stattdessen die Elektrifizierung europäischer Schienen-Grenzübergänge zu beschleunigen.“ Allein in Deutschland ist nur die Hälfte der Grenzübergänge zu den Nachbarländern elektrifiziert.
„Elektrifizierungslücken im Schienennetz machen den Gütertransport auf der Schiene teurer und umständlicher. Unternehmen entscheiden sich dann oft gegen den Transport auf der Schiene, weil es sich nicht rechnet, eine E-Lok an jedem nicht elektrifizierten Grenzübergang durch eine Diesellok zu ersetzen“, so Flege. „Hier muss die EU ansetzen, um tatsächlich mehr Warentransporte auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern. Lang-Lkw bewirken das Gegenteil. Die Abgeordneten dürfen nicht zulassen, dass die EU ihre eigene klimapolitische Strategie konterkariert.“
Nach der abschließenden Beratung des Verkehrsausschusses zu Maßen und Gewichten für Lang-Lkw am 14. Februar soll die erste Lesung im Plenum des EU-Parlaments bereits am 11. März stattfinden. Sachsen-Anhalt hat bereits Lang-Lkw erlaubt.
„Allein in Deutschland ist nur die Hälfte der Grenzübergänge zu den Nachbarländern elektrifiziert.“
Und die Schweizer bauen einen 60 km langen Eisenbahntunnel durch den St.Gotthardt.
Preisfrage:
1. Wären die Deutschen in der Lage, einen 2.Elbtunnel zu bauen?
2. Würden sie dafür weniger als 20 Jahre brauchen?
3. Wäre ein 10 km Elbtunnel teurer, als der 60 km St.Gotthardt-Basistunnel?
1. Der zweite Elbtunnel ist seit 1974 in Betrieb.
2. Baubeginn war 1968.
3. Er ist 3,3 km lang.
Genau so ist es! Und dass viele Entscheidungsträger (und auch Normalbürger) diesen schon hunderte Male bewiesenen Zusammenhang immernoch nicht verstehen, ist wirklich unglaublich.
Dazu kommt noch, dass jetzt schon ca. 20% der LKW-Fahrten Leerfahrten sind, und da werden die LKW, die nur einen Bruchteil ihrer Kapazität nutzen (z. B. weil sie nur für irgendeine kleine Amazon-Expressbestellung quer durch Europa geschickt werden) gar nicht mitgezählt. Wenn jetzt Lang-LKW erlaubt werden, dann wird nur noch mehr halb oder ganz leer durch die Gegend gefahren, einfach weil’s geht und billiger ist als per Bahn.
Wenn per LKW billiger als per Bahn ist, ist doch klar wo die Reise hingeht.
Warum wird da die Bahn nicht attraktiver?
Die Menschen sind nicht breit mehr Geld auszugeben um angeblich das Klima zu retten.
Dafür sind bereits zu viele Lügen verbreitet wurden, Kilmaschutz geht auch ohne den Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
AKW die kein Co2 produzieren werden abgeschaltet, mit der Begründung wir buddeln was radioaktives aus der Erde aus nutzen es und wenn wir es wieder verbuddeln wollen gibt es Probleme.
Stattdessen lassen wir uns Fracking Gas per Rohöl betriebenen Schiffen liefern und bauen fleißig neue Gaskraftwerke die Co2 ausstoßen.
„…mit der Begründung wir buddeln was radioaktives aus der Erde aus nutzen es und wenn wir es wieder verbuddeln wollen gibt es Probleme…“
Das ist schon ziemlich schlicht.
Uran als natürlich vorkommender Stoff strahlt nur wenige Zentimeter weit (Stichwort Alphastrahlung).
Da wir seit Jahrzehnten keinen Verkehrsminister haben, der den Namen auch verdient, sieht die Bilanz im Straßenverkehr in der Tat düster aus. Die Zuassung von megalangen LKW dürfte das Ziel – weg von der Straße – rauf auf die Schiene – in weite Ferne rücken lassen. Dabei ist das Debakel selbstverschuldet, indem der Auto – und LKW-Verkehr immer wieder bevorzugt und subventioniert wird. Die LKW- und Bau-Lobby ist leider sehr stark.
Solange die Maut günstiger ist als der Transport auf der Schiene, solange können alle, egal ob Umweltschützer oder Allianz pro Schiene, erzählen was sie möchten. Im letzten Jahr gab es gerade dazu einen Beitrag im TV. Die Stromkosten für die Bahn hat sich verdreifacht Dank unserer grünen Regierung und somit auch erheblich die Kosten für den Transport auf der Schiene. Hinzu kommen das marode Schienensystem und nicht genügend Hänger um die Lkw zu transportieren. Man hätte, so wie in Österreich, bestimmte Autobahnen für Lkw sperren und diese dafür auf die Schiene verlegen können. Z.b. Hamburg – Berlin, Berlin – München oder München – Hamburg. Gut für die Umwelt, der Fahrer hat Ruhezeiten. Und die Politik? Hat dafür kein Interesse. Und auch bei FFF oder letzte Generation demonstrieren dafür kurioserweise auch nicht.
Um 33 Paletten von Hamburg nach Rom zu befördern, braucht ein LKW ca 3 Tage (mit allem drum und dran). Mit der Bahn muss ich bis zu 3 Wochen einplanen. Allein die Voranmeldungen, das Laden und das zusammenstellen. Es gibt auch nicht genügend Strecken in Deutschland, die frei sind. Also fährt der Zug immer zwischen 2 oder 3 anderen Zügen auf der gleichen Strecke, auf der auch Personenzüge fahren.
Umwelt ist ja nett, aber eben nicht mit der Wirklichkeit vereinbar.
Lkw fahren immer auf Straßen, auf denen auch Pkw fahren. Diese Straßen sind auch nicht immer frei.
Wenn ich durch Österreich oder die Schweiz fahre und dann zurück komme, ist mir das deutsche Schienennetz irgendwie peinlich. Selbst auf der Hauptstraße nach Bern waren weniger LKW-Transporte als auf so mancher durch Halle führenden Bundesstraße. Wo die Allianz pro Schiene recht hat, hat sie recht.
Leider liegt die ALLIANZ pro Schiene mit Ihren Argumenten völlig neben der Realität.
Aber sie heisst ja auch pro Schiene und nicht pro Umwelt oder pro Wirtschaftlichkeit.
Seit über 30 Jahren versucht man den Schienenverkehr wettbewerbsfähig zu machen. Es gelingt nicht.
Kevin S. – die Aussagen kann man nur bestätigen.
Nur Personen ohne echtes Fachwissen im Gütervehrkehr singen das ewige Lied der Güterverlagerung auf die Schienen.
Alle anderen wissen, dass das nicht realistisch ist.
Mythos GigaLiner/Lang LKW – diese Fahrzeuge kommen zum Einsatz mit Be- und Entladestellen in Gewerbe- und Industriegebieten. Es wird niemals ein GigaLiner in der Altstadt herumfahren oder in Wohngebieten etc.
Der GigaLiner ist brücken- und straßenschonend. Das Gesamtgewicht teilt sich durch 2 weitere Achsen, was dann pro Achse weniger Last bedeutet. Das Gesamtgewicht wird nämlich nicht erhöht es bleibt bei 40 to wie bisher.
Die Gütart je Transport ändert sich in den letzten Jahren, unter anderem durch Amazon und Co.
Das bedeutet, die Auslastung des Gewichtes sinkt aber das Volumen steigt.
Eine Palette Amazon Paket wiegt nunmal weniger als eine Palette chemische Produkte oder Maschinen.
Daher reduzieren GigaLiner die Anzahl der Transporte.
Was Güterverkehr wirklich reduziert ist die Reduzierug von Konsum.