Sachsen-Anhalts Arbeitgeber gegen weitere Mindestlohn-Anhebung
Der Allgemeine Arbeitgeberverband der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt e.V. (AVW) wehrt sich gegen die geplante Erhöhung des Mindestlohns um weitere 27 Cent.
Bereits durch die Einführung des Mindestlohns zum 1. Januar 2015 hätten die Unternehmen Personalkostensteigerungen von 20 Prozent verkraften müssen. Bei einer Bruttoinlandsproduktentwicklung von 0,1 Prozent sei eine weitere Erhöhung des Mindestlohns nicht verkraftbar. Durch eine Steigerung des Mindestlohns würde die Wirtschaft in der Region weiter geschwächt. „Das wäre verantwortungslos“, so der AVW.
„Wir fordern die Mindestlohnkommission wiederholt auf, die Anpassung des Mindestlohnes ab 1. Januar 2017 für Sachsen‐Anhalt auszusetzen, bis eine wirtschaftliche Erholung auf dem Niveau der neuen Bundesländer erreicht worden ist“, so AVW-Chefin Sigrun Trognitz.
Da sieht man nun mal ganz genau, was für Hungerlöhne bisher in Sa-Anh. gezahlt worden sind. Und die Damen und Herren „Unternehmer“ haben da nicht ein Fünkchen Anstand am Wanst und posaunen das auch noch lauthals ins Land. Soziale Verantwortung? Gewiss, für den eigenen besten Verdienst, die Finca auf Malle, die Yacht in Nizza und für jedes Familienmitglied wenigstens einen BMW…
Wenn denen die Arbeit so wenig wert ist, können sie die auch noch selbst machen, oder???
Es bleibt jedem unbenommen, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Ist ganz einfach. Das Risiko pleite zu gehen, muss man allerdings übernehmen.
Hehe, das sage ich auch immer! Wobei es aber nachweislich dem langfristigen Erfolg zuträglich ist, wenn man seine Mitarbeiter anständig behandelt. Das gilt natürlich auch für Kunden, Geschäftspartner usw.
Kritisch sehe ich mehr, dass die angestellten Geschäftsführer kommunaler Unternehmen ohne Risiko zum Teil eklatant hohe Gehälter bekommen.
Die Stadträte im Aufsichtsrat könnten dagegen steuern, stimmen aber lieber in die Unternehmerschelte ein.
Ja, aber konsequenterweise müsste man jetzt sagen: es bleibt jedem unbenommen, sich zur Wahl zum Stadtrat zu stellen, sich in den oder die Aufsichtsräte berufen zu lassen und gegen eklatatant hohe Gehälter zu steuern.
Das Risiko, nicht gewählt zu werden (und den Wahlkampf umsonst gemacht zu haben), trägt jeder selbst.
🙂
Da hat Ron recht. So lange die Wähler nicht einfordern, wird nichts passieren
Auf wessen Buckel soll denn die wirtschaftliche Erholung erreicht werden?
Die mehrzahl der Geringverdiener wird am Ende nicht mehr Gehalt haben, sondern weniger Stunden arbeiten. So wird es zumindest meinen Minijobbern ergehen. Mal ganz abgesehen von der Steuerprogression…
Dann wirst wenigstens Du die entsprechenden Stunden mehr zuarbeiten dürfen… weil die Menge der Arbeit nicht sinkt, sondern bestenfalls konstant bleibt…