Stadträte wollen Halle bis 2030 klimaneutral machen – Stadtwerke: “das passt nicht”

Die Stadt Halle (Saale) soll bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden. Das fordern die Stadtratsfraktionen Linke, Grüne, SPD und MitBürger / Die PARTEI. Die Saalestadt soll sich beim Klimaneutralitätsprogramm ‚100 climate-neutral cities by 2030 – by and for the citizens‘ der EU bewerben. Der Hauptausschuss hat den Antrag abgelehnt (4 Ja, 5 Nein, 1 Enthaltung). Die endgültige Entscheidung fällt aber im Stadtrat, in dem die vier Fraktionen über eine Mehrheit verfügen.
“Wir möchten mit dem Antrag erreichen, dass sich unsere Stadt verpflichtet bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden”, sagte Hendrik Lange (Linke). Es müsse viel in der Stadtgesellschaft getan werden. Man sehe derzeit nicht, dass durch das Klimaschutzkonzept diese Ziel erreicht werde. “Wir erwarten Bewegung in dieser Richtung.”
Yana Mark (FDP) sagte, Unternehmer und Bürger würden von diesem Förderprogramm nicht profitieren. “Klimaschutz ja, aber mit Augenmaß.” Durch die Bewerbung um das Programm werde durch die Fraktionen versucht durch die Hintertür Maßnahmen zu starten, die sie nicht im Klimaschutzkonzept unterbringen konnten, meinte Carsten Heym (AfD). “Sie wollen klimaneutral werden. Ausbaden werden das die Bürger und Unternehmen.” Insbesondere der Privathaushalt sei betroffen, dessen individuelle Mobilität eingeschränkt werden solle, so Heym. Er griff auch direkt den Stadtrat und Landtagsabgeordneten Hendrik Lange an. “Mit einer Landtagsdiät kann man sich das leisten.” Doch mit einem normalen Einkommen tue man sich schwer.
Grünen-Stadtrat Mario Lochmann warb dafür, sich kreative Gedanken zu machen. Es gebe keinen Plan für Verkehr, Unternehmen und private Haushalte, “dabei hilft uns dieses Programm.” Christoph Bergner (CDU) nannte es “skandalös”, dass vor allem die Beratung durch spezielle Firmen unterstützt werde. Dabei sei in der Stadt die entsprechende Expertise bereits vorhanden, beispielsweise durch die Stadtwerke. Außerdem reiche es nicht aus, wenn nur eine spezielle Gebietskörperschaft – also die Stadt Halle – vorzeitig klimaneutral werde. “Dieser Weg bringt uns nicht weiter.”
Deutliche Warnungen vor dem Programm äußerte Stadtwerke-Chef Matthias Lux. Den Stadtwerken sei das Programm bekannt gewesen. Man habe es aber verworfen und sei zu den Entscheidung gekommen: “Das passt nicht.” Verschiedene Gründe hätten dazu geführt. Ein Punkt sind dabei zum Beispiel die beiden Kraftwerke. “Die sind derzeit nicht wegdenkbar für die Energieversorgung der Stadt Halle.” Zwar biete das Förderprogramm die Möglichkeit, solche Kraftwerke auszuklammern – doch nur wenn die Kommunen keinen direkten Einfluss haben. Das liegt daran, dass das Förderprogramm für ganz Europa geschrieben ist. Doch in Deutschland mit seiner Stadtwerke-Struktur befinden sich Kraftwerke im direkten Einflussbereich der Kommunen.
Ein zweiter Punkt ist die Fernwärme, die ebenfalls CO2-neutral sei soll. Derzeit nicht stemmbar. “Ohne die Fernwärme haben wir keine Versorgungssicherheit”, so Lux. Derzeit bestehe keine Möglichkeit, die Anlagen wirtschaftlich zu betreiben als auf die jetzige Weise mit Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Das Programm enthalte zudem keine Mittel für Invesitionen in technische Geräte. Lux sagte, statt dem konkreten Programm wolle man sich bei anderen Förderprogrammen bewerben.
Das unterstrich auch EVH-Chef Olaf Schneider. “Wir nehmen eine Vorreiterrolle ein und wollen das brutal weiter ausbauen.” Gemessen an dem Umsatz habe kein anderes Unternehmen so viel in erneuerbare Energien gesteckt.
“Wir sollten uns Zeit nehmen und das Programm mit den wichtigsten Akteuren der Stadt abstimmen”, sagte Bürgermeister Egbert Geier. Und Oliver Paulsen, Referent für Grundsatzfragen, sagte, es sei ein runder Tisch für Klimaschutz geplant.
Bis 2030 Klimaneutrales Halle…..
Ich würde gerne die gleichen Drogen nehmen, wie unsere Stadträte, da habe ich bestimmt auch solche coolen Visionen.
Im Ernst, der Stadtrat, welcher kein Auto fährt bzw. darauf angewiesen ist, der werfe den ersten Stein….
Die Städte können sich selbst mal neutral machen, dass wäre das beste
Die Stadt hat bereits einen einzigartigen Masterplan zur Klimaneutralität erstellt.
Wären diese Überqualifizierten doch ein wenig länger in die Schule gegangen, uns wäre heute einiges erspart geblieben.
Viel Spaß beim frieren und im Dunkeln sitzen. Wie gewählt, so wird geliefert.
Die national roten u. international roten Vorläufer unter der roten Fahne haben es doch schon 2x geschafft Deutschland nachhaltig zu ruinieren , warum soll es den linksgrünen Ökofaschisten nicht ein 3. Mal gelingen ?
Übersetzt heißt der rotgrüne Wahnsinn: Man will ein Haus unter bewohnten Bedingungen umbauen, an allen Stellen gleichzeitig beginnend, ohne Plan, ohne Kostenübersicht, ohne tragbares Finanzkonzept. Was übrig bleibt, wird eine „Bauruine“ sein. Eine Nummer für die Irrenanstalt!
Hatte nicht neulich ein Unterhändler der FDP bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin die fehlende Sachkenntnis und die Hingabe zu Träumereien bei den Grünen beklagt? Er käme sich vor, als hätte er mit Leuten von einem anderen Stern gesprochen.
Ein ähnliches Empfinden habe ich, wenn ich die infantilen Forderungen der Stadtratsfraktionen Linke, Grüne, SPD, MitBürger und Die PARTEI lese.
Liebe RRG Stadträte, einfach mal Heizung abdrehen für eine Woche, auch während der Sitzung des Runden Tisches. Have fun!
„Das Programm enthalte zudem keine Mittel für Invesitionen in technische Geräte.“
Na dann ist dieses Programm völlig sinnlos. Wie soll die Beheizung von Wohnungen klimaneutral werden, wenn nicht in technisches Gerät investiert wird? Das ist doch wohl ein Witz.
„Das unterstrich auch EVH-Chef Olaf Schneider. “Wir nehmen eine Vorreiterrolle ein und wollen das brutal weiter ausbauen.” Gemessen an dem Umsatz habe kein anderes Unternehmen so viel in erneuerbare Energien gesteckt.“
Jetzt dreht wohl Olaf Schneider völlig durch. Dass ein Energieversorger gemessen am Umsatz (!) wie kein anderes Unternehmen in EE investiert, ist doch völlig logisch, weil es mit zum Kerngeschäft gehört. Andere Unternehmen, zB. für körpernahe Dienstleistungen wie Altenpflege, können das von Natur aus nicht.
Mittlerweile zeigt sich, wie sehr die Führung der EVH völlig abgehoben im luftleeren Raum agiert. Das hat schon fast Stadtratsqualität.
Dessen größte Sorge ist es, dass die Leute nicht mehr mit dem Auto 500m bis zum nächsten Bäcker und die Kinder in die Schule und den Kindergarten fahren können. 🤦♀️ Denn genau das ist das einzige, was er und seine Gesinnungsgenossen unter „individueller Mobilität“ verstehen.
Tolles Totschlagargument der bekannten Parteien (FDP, CDU, AfD): geht nicht, weil wir unsere Versorgung aus Gas und Braunkohle beziehen; und allein die Stadt hat keinen Einfluss aufs Klima. Wenn jeder so denkt, wird das nie etwas!
Es geht einzig allein um den zu kurzen Zeitraum, nicht darum, dass sich nichts verändert. Umbau braucht Zeit. Frei nach Public enemy: 2030 is a joke.
Laberrhabarber,
wer ist denn „wir“, Euer Majestät?
Dieses Sprechen und Schreiben im Plural zeigt im wahrsten Sinne des Wortes die Großmäuligkeit einiger Großsprecher.
Die SPD Halle kann ja in Eigenregie ein SPD-eigenes Kraftwerk errichten, das komplett mit EE Strom für die Menschen in Halle erzeugt. Aber das gibt die SPD-Politikdarstellertruppe nicht her, denn da müsste man sich mal aus den warmen Verwaltungssesseln bequemen. 😀
Will die SPD das Erdgaskraftwerk in Halle nächstes Jahr abschalten?
Oweh! Hab den falschen Kalender für nächstes Jahr gekauft. Auf meinem steht 2022, nicht 2030….
Sie müssen erst einmal das Leseverständnis üben. Das „wir“ (haben es schon immer so gemacht / Versorgung aus Gas und Braunkohle) bezieht sich weder auf mich, noch auf einzelne Gruppen oder Parteimitglieder. Es sind wir alle gemeint, in diesem Fall soll es aber vor allem die Perspektive der FDP, CDU und AfD und aller anderen Bremser wiedergeben.
Im Klimaschutzkonzept können die Stadträte einen großen Teil der Maßnahmen finden. Nicht noch mehr Laberrunden, sondern Geld in die Hand nehmen und umsetzen, das zugegeben die Stadt nicht hat. Es war nicht einmal möglich, die Scheibe A zum Passivhaus zu sanieren. Alles nur dümmliches Geschwätz.
Wichtig ist, sich jetzt schon mal die Namen all Jener zu merken die mit ihrer Polemik an dem Zusammenbruch des Energienetzes arbeiten. Im Winter 1978/79 waren es die beiden Kernkraftwerke in der DDR, die eine notwendige Netzfrequenz von 80 Hertz hielten damit „die Lichter nicht aus gingen“. Wer garantiert das, bei den unsicheren Alternativen der Energieerzeugung, wie sie jetzt diskutiert werden?!
„Wichtig ist…“ Falsch, genau anders herum wird ein Schuh daraus. Man sollte sich die Namen aller Bremser notieren, die wider besseres Wissen ihr veraltetes Geschäftmodell fortführen wollen. Der Preis wird dann viel viel höher. Die EVH hat in den letzten Jahren so gut wie nichts in erneuerbare Energien investiert. Selbst die Energie für ihr Ökostromangebot wird aus norwegischen Wasserkraftwerken bezogen. Spätestens jetzt ist der Wechsel zu einem seriösen Stromanbieter zu empfehlen. Z.B. Lichtblick, Naturstrom oder Green Planet Energy. Das Problem ist Kohle und Erdgas. Der Ausstieg muss bescheunigt werden.
Auch mit einem Vertrag bei Lichtblick verbrauen Sie den Strommix, der gerade am Netz anliegt. Diese Öko-Kapitalisten blenden die Schwankungen der EE einfach aus. Die gutgläubigen Ökos glauben diesen Marketingstrategen auch noch.
@ mirror
„Vertrauen Sie dem Strommix“ … eine schöne Formulierung.
Da vergißt man glatt, dass bei Lichtblick das Geld nicht in die fossile Energieerzeugung fließt.
Wenn die bösen anderen die täglichen Schwankungen nicht aus fossiler Energie decken würden, würde bei den Lichtblick-Kunden immer wieder das Licht ausgehen. Sie können ja auch Ihre Steckdosen grün anmalen, selbe Wirkung wie ein Öko-Stromtarif.
Spannend! Sie können mir sicher erklären wie die „seriösen“ Stromanbieter garantieren, dass beim Endverbraucher nur „guter“ Strom ankommt. Den „bösen“ Strom aus der Leitung zu filtern wird vermutlich schwierig sein, es sei denn man glaubt auch an die Wirksamkeit von Schlangenöl.
Das Problem der Grundlast wäre das nächste Problem, sowie Überlast, aber die „seriösen“ Stromanbieter werden das bestimmt in den Griff bekommen, mit Strom Voodoo, oder was anderem „seriösen“…^^
@ Strombullerbü
Hat hier schon wieder wer Grundlast gesagt?
https://www.deutschlandfunk.de/grundlast-ist-altes-denken-100.html
Kohle-CO2 durch Erdgas-CO2 ersetzen und schon benötigt man keine trägen Grundlastkraftwerke mehr. 30 -40% weniger CO2, der Weg zu Klimaneutralität mit Erdgas bleibt ein gut gehütetes Geheimnis der grünen Energiestrategen.
@BfH.Wir werden sehen, welche „Liste“ dann gezogen wird.
Wir schaffen das 🙂
Geht hier um Halle. Du bist also gar nicht gefragt. 😉
Wir schaffen das!
Bis 2030 kann sich der kleine Mann (und die kleine Frau) Strom und Gas nicht mehr leisten, lebt im Kalten und Dunklen, aber immerhin klimaneutral.
Ob das physikalisch / technisch passt oder nicht: wenn die Schwurbelfraktionen im Stadtrat beschließen, dass Wasser ab morgen in Halle den Berg hoch statt runter fließt, dann hat das so zu sein. Schwerkraft hin oder her, die Probleme werden schließlich mit Ideologie gelöst.