Streiks in Halle, Magdeburg, Dessau-Roßlau und Burgenlandkreis: ver.di legt ÖPNV in Sachsen-Anhalt lahm
Die Gewerkschaft ver.di den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Sachsen-Anhalts kreisfreien Städten sowie im Burgenlandkreis lahm. Besonders hart trifft es Halle (Saale). Denn bei der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG) wird sowohl am Sonntag, 3. Oktober, als auch am Montag 4. Oktober gestreikt. Bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben, der Dessauer Verkehrsgesellschaft und der PVG Burgenlandkreis finden die Streikt nur am Montag statt.
Das Halle besonders hart betroffen ist, hängt auch mit den Einheits-Feierlichkeiten zusammen. Denn am 3. Oktober ist die Bundespolitik in Halle, so unter anderem die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Der Tag der Deutschen Einheit ist nicht nur ein Feiertag. Deutsche Einheit heißt auch Tarifeinheit für die Beschäftigten im ÖPNV. „Dafür braucht es zusätzliches Geld – auch aus der Bundespolitik. Nur so kommen wir unserem Ziel, einem bundeseinheitlichen Rahmentarifvertrag näher.“, kritisiert Paul Schmidt, ver.di Verhandlungsführer für den Nahverkehr.
Drei Tarifberhandlungen sind zuvor ergebnislos verlaufen. „Die uns vorgelegten Verschlechterungen bei den Arbeits- und Einkommensbedingungen lassen uns keine andere Wahl. Derartige Eingriffe in bestehende tarifliche Regelungen können nicht ohne eine, von der Arbeitgeberseite geradezu provozierte, Reaktion der Beschäftigten bleiben“, sagt Paul Schmidt, ver.di Verhandlungsführer für den Nahverkehr.
„Streichung des Kündigungsschutzes und der bezahlten Wechselschichtpausen, Verkürzung der dienstfreien Zeit an freien Tagen, Arbeitszeitverlängerung und weitere Streichung von bisher geregelten Leistungen sind ausgewählte Beispiele aus dem Katalog der Verschlechterungen. So wird es nichts mit den Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Gerade diese brauchen wir jedoch, damit der ÖPNV seiner wichtigen Rolle in der Verkehrswende gerecht werden kann.“
ver.di fordert unter anderem:
- 30 Tage Urlaub für alle Beschäftigten,
- Zulage für Kombifahrer in Höhe von 20 Euro monatlich – umwandelbar in 2 zusätzliche freie Tage pro Jahr,
- Verdopplung des Zuschlags für geteilte Dienste,
- weitere Entlastungstage für alle Beschäftigte,
- vollständige Anrechnung der Ausbildungszeit im Betrieb/Unternehmen oder Konzern als Beschäftigungs- und Tätigkeitszeit,
- Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 100 Prozent eines Monatsentgelts,
- Anerkennung des Fahrdienstes als Wechselschicht,
- Berechnung aller Zuschläge auf der individuellen Stufe,
- Verkürzung des Ausgleichszeitraums auf 14 Tage für das Entstehen von Überstunden,
- ununterbrochene Ruhezeit zwischen zwei Dienstschichten von mindestens 11 Stunden,
- Erhöhung der Zeitzuschläge in Verbindung mit der Option zur Umwandlung in Freizeit,
- Begrenzung der Arbeitszeit im Fahrdienst auf max. 8,5 Stunden,
- Begrenzung der Dienstschichtlänge auf max. 10 Stunden (optional 12 Stunden) täglich und
- Rufbereitschaft für den Fahrdienst ausschließen; für die anderen Beschäftigten begrenzen.
Es isi schon erstaunlich zu lesen was bei der Havag alles noch nicht gültig ist. Deshalb ist der Streik wirklich gerechtfertigt.
Ist nicht gerechtfertigt. Schmarotzer sind die alle bei der Havag Schmarotzer ohne Gewissen.
Doris, Meiner, bist du’s? 😛
Die sollen mal lieber an solche Leute denken, die für 12 Euro Aufwandsentschädigung am Tag arbeiten gehen und weite Anfahrtswege haben.
Sittenwidrigkeit wird da aber schon unterstellt, gell? Mal mit gewerkschaftlichem Rechtsschutz sprechen, wird empfohlen. Ggf. dann eine Arbeitsrechtsklage…
Die Politiker wird’s natürlich doll treffen wenn sie mit Bus und Bahn nach Halle kommen…
Und Gäste? Außer Polizisten wird keiner reingelassen 🙂
War Verdi Mitglied ,bei meiner Kündigung war die Gewerkschaft auch nicht hinter mir ,hatten mit Kaffee trinken zu tun ,aber die Beiträge wurden immer höher.
Nun wieder an der Realität vorbei, ein Armutsrentner kann sich ein Ticket schon lange nicht leisten ,fahre nur wenns nicht anders geht , immer ein Loch in der Geldbörse.
Du hast offenbar den Sinn dieser Selbsthilfeorganisation der Beschäftigten misverstanden. Die Beitragshöhe ist seit Beginn satzungsgemäß 1% vom Bruttogehalt, da hat sich bisher nichts geändert, außer dein Bruttogehalt eben…
Da ein Streik auch die zahlende Kundschaft trifft, welche für die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen nichts kann müssen die Interessen der Kunden bei der Streikausführung in gewissem Umfang berücksichtigt werden. Das heißt insbesondere, dass Streiks zur Unzeit, wie bei einer Großveranstaltung in der Stadt völlig unverhältnismäßig sind und sich der Streik damit gezielt auch gegen die Kunden richtet.
Nö, zu kurz gedacht. der Streik richtet sich in erster Linie gegen die Unternehmen, deren Management und die Tarifgegner in den Verhandlungen.
Außerdem ist eine gewerkschaft eine Selbsthilfeorganisation ihrer Mitglieder, auch von daher solidarisch zu sehen.
Was für eine Sauerei. Legt mal Fakten auf den Tisch! Was verdient ein Angehöriger im öffentlichen Verkehr? Oder wollen diese immer noch mehr?
Genau sollen doch alle gleich schlecht bezahlt werden und sich ausbeuten lassen.
Jeder darf streiken, auch du. Und wenn du denkst die verdienen so königlich, dann bewirbt dich doch bei der Havag.
Legt Fakten auf den Tisch!!! Was verdient ein Abgestellter im öffentlichen Verkehr?
Strabafahrer ~ 3000,- € Brutto.
In der Schweiz ~ 5000,- CHF
Mehr ist doch gar nicht das Thema. Hast du dir mal die neuen Tarifbedingungen durchgelesen? Offenbar nicht… wenn man dir solche Verkürzungen und andere Einschränkungen deiner Freizeit sowie andere „Nettigkeiten“ präsentieren würde, wärst du wohl ganz schnell auf dem Baum. Im Übrigen kannst du sofort bei der HAVAG anfangen, die suchen nämlich Personal.
Fakten bitte!!!!!!!!
Erst streikt die Bahn dann der öfgfentliche Nahverkehr, eine bessere Reklame für das Auto gibt es nicht !
Bingo Karl Eduard ,genau so ist es.