Theater Eisleben nach 70 Jahrenvor dem Aus? Keine gültigen Theaterverträge ab 2024 führen Theaterhaus in Existenzangst
Zehn Jahre nachdem dem Theater Eisleben schon einmal die Schließung drohte, steht das Theaterhaus erneut vor großen Schwierigkeiten. Da es nicht zur geplanten Vertragsunterzeichnung für die Jahre 2024 bis 2028 zur Förderung des Theaters mit der Lutherstadt Eisleben, dem Landkreis Mansfeld-Südharz und dem Land Sachsen-Anhalt kam, droht dem Haus nun die Insolvenz.
Nachdem am 21. Dezember 2023 planmäßig die neuen Theaterverträge zwischen der Kulturwerk GmbH, der Lutherstadt Eisleben, dem Landkreis Mansfeld-Südharz und dem Land Sachsen-Anhalt geschlossen werden sollten, machte ein Gerichtsurteil des OVG Magdeburg die Pläne kurzfristig zunichte. Die Kommunen hatten erfolgreich gegen den Landkreis MSH wegen Streitigkeiten um die Kreisumlage geklagt. Aus diesem Grund befindet sich der Landkreis Mansfeld-Südharz in der vorläufigen Haushaltsführung und kann zurzeit keine freiwilligen Aufgaben übernehmen.
Dies bedeutet für das Theater Eisleben nun konkret, dass sich das Haus vorerst über seine Rücklagen finanzieren muss. Wenn bis Ende Januar 2024 keine Lösung gefunden wird, muss die Kulturwerk gGmbH Insolvenz anmelden. Denn mit der Zahlung der Februarlöhne an seine 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird das Finanzpolster aufgebraucht sein. Das Theater Eisleben befindet sich demnach in völliger Planungsunsicherheit und ist in seiner Existenz bedroht.
Das Theater Eisleben feierte im Jahr 2023 seinen 70. Geburtstag. Nachdem es immer wieder verschiedene Theateraktivitäten gegeben hatte, wurde in der Lutherstadt im Jahr 1945 von Felix Ecke das sogenannte erste deutsche Nachkriegstheater gegründet. Diese ersten Bestrebungen für ein Theater mit fester Spielstätte hatten allerdings nur wenige Jahre Bestand. Erst im Jahr 1956 zog das drei Jahre zuvor im Klubhaus der Jugend und des Sports gegründete Thomas-Müntzer-Theater in das umgebaute ehemalige Terrassen-Café an der Landwehr ein. Nach der politischen Wende im Jahr 1990 sah sich das Theater mit dem Zusammenbruch seiner bisherigen Zuschauerstruktur und der Schließung zahlreicher, bis dahin regelmäßig bespielter Gastspielorte konfrontiert. Das Haus wurde von da an unter dem Namen Landesbühne Sachsen-Anhalt weitergeführt. Intensive Bemühungen zur Rettung der Sparte Musiktheater und des Orchesters scheiterten am Geldmangel; sie mussten 1993 aufgegeben werden.
Zunächst Bürgertheater dann Thomas-Müntzer-Theater genannt, später Landesbühne Sachsen-Anhalt anschließend Kulturwerk MSH und nun ganz einfach Theater Eisleben. In Hochzeiten arbeiteten hier über 200 Menschen, heute sind es 45.
„Theater Eisleben nach 70 Jahrenvor dem Aus?“
Das muss es nicht, denn man kann den Theaterbetrieb auch privat organisieren und über Eintrittsgelder finanzieren. Mit Steuergeldern finanzierte Theater sind völlig aus der Zeit gefallen.
„Keine gültigen Theaterverträge ab 2024 führen Theaterhaus in Existenzangst“
Wenn die Beschäftigten im Theaterhaus Existenzangst haben, können sie sich auch eine bezahlte Beschäftigung in der Privatwirtschaft suchen. In Zeiten des Fachkräftemangels braucht ein Arbeitnehmer keine Existenzangst haben, denn es gibt genügend unbesetzte Stellen. Ein Beispiel wäre dafür die Altenpflege.
„In Hochzeiten arbeiteten hier über 200 Menschen, heute sind es 45.“
Um es mal ehrlich zu sagen, die Zeiten des Steuergeld-finanzierten Kostgängertums sind einfach vorbei und das ist auch gut so.
Was für ein Menschen- und Kulturhasser. Wahrscheinlich AfD-Wähler. Deutsche Traditionen wahren wollen, aber Kulturhäusern den Untergang wünschen. Völlig plemplem.
Nein, der PaulusHeini macht keinen Hehl daraus, dass er nicht nur FDP-Wähler, sondern sogar Mitglied ist, und hat gar angedeutet, für den Stadtrat zu kandidieren. Ein Kulturfeind/-banause ist er aber unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit.
Alles glauben, was man im Internet sieht.
Traditionen zu wahren muss man sich eben auch leisten können. Und wenn das Geld für freiwillige Aufgaben nicht oder in wesentlich geringerem Umfang vorhanden ist, dann kann es eben nicht wie gewohnt weiter gehen. Der Griff beim nackten Mann in die Tasche führt immer zum selben Ergebnis.
Das was heute sogenannte moderne Theaterinszenierungen sind, will in den Provinzstädten niemand sehen! Die klassischen Stoffe (wie die Dramen von Schiller oder die Märchen) sind beliebt. Merkwürdig nur, dass es auch in der Kunst ( z. B.Theater) Subventionen für Produkte gibt, die sich im Nachhinein als „Flop“ erweisen. So wie es bei den Insolvenzen von Firmen nur
wenig Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung durch den Staat gibt, so muss auch die Kunst die Prüfung auf dem Markt bestehen!
Traurig für die Betroffenen, aber wenn es keinen marktgerechten Bedarf gibt, dann fällt es eben weg. Der Steuerzahler sollte jedenfalls nicht für jedes Provinztheater und elitäre Hobbies einiger Weniger zahlen.
Kulturloses Volk halt, Hat man früher als barbaren bezeichnet. Ist wohl auch so.
„Kulturloses Volk halt“
t-haas,
mit Ihrer beleidigenden Aussage machen Sie deutlich, wie bildungsfern Sie eigentlich sind.
Sie setzen Theater als Kunstform generell mit Kultur gleich, obwohl Kunst alles von Menschenhand Geschaffene ist. Geringe Zuschauerzahlen sprechen nicht für ein „kulturloses Volk“, sondern dafür, dass die deutliche Mehrheit der Bevölkerung eben andere kulturelle Schwerpunkte setzt, was Ihnen offenbar nicht in den Kram passt.
Wer weiterhin in Eisleben einen Theaterbetrieb haben möchte, kann ihn jederzeit selbst organisieren – nur eben nicht auf Kosten der Steuerzahler.
Mit deiner Denkweise bist du der ideale Ampelbürger 😁
Meine Partei (FDP) ist Teil der derzeitigen Bundesregierung. 🙂
Seien Sie froh, dass das so ist, denn sonst gäbe es zig Steuererhöhungen, damit die SPD ihre sozialistischen Träume ausleben kann.
„Meine Partei (FDP) ist Teil der derzeitigen Bundesregierung.“
Regierungsmitglieder können nur natürliche Personen sein, keine Vereinigungen. Ergibt sich aus dem Grundgesetz, gehört zur allgemeinen Schulbildung (auch bei nur minderbegabten Privatschülern) und darauf kommt man auch als Möchtgern mit nur etwas Nachdenken. Wer wirklich irgendwann mal Kommunalpolitiker werden will, sollte sowas auf jeden Fall wissen. Sonst wird es richtig peinlich beim ersten Schritt in die Öffentlichkeit…
Kannst ja weiter nach Halle fahren für deine „Kultur“.
Vielleicht übernimmt ja ein Verein als freies Theater die Spielstätte. Man könnte dann Angebote für Schulen schaffen in Sachen Theater AG und ähnliches. Ich vermute auch das die momentanen Zuschauerzahlen nicht ausreichend sind.
@Ariane, sorry damit wieder ein sogenannter „Verein“ Fördermittel abgreifen darf, im Namen der Kultur? Vielleicht eher doch Räumlickeiten für“ Interkulture“ Zentren? Jede Firma die keine Aufträge hat, geht irgendwann Pleite!🙈 Wie sprach unser „Wirtschaftsminister? Dann bäckt er nicht mehr soviel 😉😇😇
Da fragt man sich doch, warum der Theatervertrag für die hallesche Bühnen GmbH rechtskräftig ist? Die Stadt Halle ist doch mindestens so pleite wie das Mansfelder Land und hier dürfen 250 Mio. Euro Steuergeld für diese Staatskünstler verplempert werden? Kann das mal bitte die Staatsanwaltschaft prüfen?
Mein Reden: Die ganze Hobbysubventionierung, ob Oper, Theater oder HFC sollte beendet werden. Es reicht, wenn der Staat Infrastruktur zur Verfügung stellt, z.B. Gebäude gg. Selbstkostenpreis, aber sicher nicht den Spielbetrieb finanziert. Macht er bei Rockkonzerten auch nicht. Die Auswahl der geförderten ist willkürlich.
„Es reicht, wenn der Staat Infrastruktur zur Verfügung stellt, z.B. Gebäude gg. Selbstkostenpreis, aber sicher nicht den Spielbetrieb finanziert.“
Alt-Dölauer,
so macht man es teilweise in Erfurt, was auch ganz gut funktioniert. Ein Teil der dortigen Bühnen wird so durch wechselnde Gruppen bespielt, die Künstler dürfen dafür die Eintrittsgelder behalten.
Theater und Gastronomie passen nicht in die heutige Zeit.
Da bin ich ganz Ihrer Meinung.
Da kann Uwe Steimle auftreten , da ist die Hütte voll .
Nicht mal in Eisleben bekommt der die Hütte voll. 😂😂
@achiwo,😂da müsste er wahrscheinlich 3 mal hintereinander nen Termin machen um die Anfragen zu bewältigen 😂😂😇.
Weil bei den ersten beiden gar keiner kommt. 🤭🙉
Alles sah noch vor wenigen Monaten recht optimistisch aus https://www.youtube.com/watch?v=rPvlFIvz20c trotzdem nun eine solche Nachricht, man versteht es nicht. Wenn man auch selbst kein Theatergänger ist hat es trotzdem Wert erhalten zu werden, vermutlich hängt alles mit den Finanzstreitigkeiten bezüglich Kreisumlagen zwischen MSH und einzelnen Kommunen zusammen. Das einstige TMT hatte beim Umzug zum Sachsen- Anhalt- Tag nahezu alle Kostüme gestellt, niemand sonst hätte das wohl flankieren können, ich war selbst eingekleidet worden und machte beim Umzug mit, wer wird so etwas danach noch kostenneutral unterstützen können, was ist mit Schulkindern die einen Zugang zum Schauspiel in der Nähe finden können, was mit dem Innenleben der ohnehin schon verödeten Städte, ist da immer noch kein Tiefpunkt erreicht ? Müssen die Büros immer voller werden, die unaufhörlich wachsende Anzahl leistungsloser Gehaltsempfänger immer mehr Druck auf die Finanzausstattung des Gemeinwesens ausüben ? Wer stoppt diesen Irrsinn endlich ?
Die Resonanz (Link, ~ 300 Klicks in drei Monaten beim Regionalsender Punktum) spricht aber auch Bände, vielleicht ist demnach die Bevölkerung vom Regierungsterror schon dermaßen genervt daß sie sich nur noch einigelt und die Zugbrücken nach der Rückkehr aus dem überfüllten Büros einfach nur hoch zieht.