Turnhalle in den Franckeschen Stiftungen saniert

Schon im 18. Jahrhundert war in den Schulen Franckes »Motion« (Bewegung) ein Unterrichtsfach. Die Stiftungsschüler spielten damals auf dem Ballonplatz Federball. Später gewann der Fußball an Einfluss, zu den ersten Mitgliedern des Halleschen FC 1896 gehörten auch Spieler aus den Stiftungsschulen.

In den 70ern wurden zwei Turnhallen vom Typ „MT70“ erbaut. Eine davon ist jetzt saniert. Rund 2,3 Millionen Euro sind in die Turnhalle geflossen. Die Gelder stammen aus dem Altvermögen von DDR-Organisationen.

Die Schüler der Latina haben sie diese Woche in Besitz genommen, der Sportunterricht findet jetzt dort statt, nachdem bislang in der noch unsanierten Halle nebenan Sport getrieben wurde. Nun hoffen die Franckeschen Stiftungen, auch für diese Halle Fördermittel zu bekommen. Wenn das nicht gelingt, wied diese Halle auch im unsanierten Zustand wieder in Betrieb genommen. Zumindest für die Sanierung der Außenhülle stehen rund 500.000 Euro bereit.

Die sanierte Sportstätte bietet jetzt 6 Übungsanlagen für Ballspiele, separate Ball-Wand-Prallfelder und flexibel aufstellbare Sportgeräte. Sie verfügt zudem über ein optimales neues Belüftungskonzept. Auch eine Fußbodenheizung wurde eingebaut. Maximale Akustikverbesserung und ein modernes Beschallungssystem sorgen für höchstes Sportvergnügen. Die Architekten haben bereits Erfahrungen mit dem Turnhallentyp gesammelt. Die gleichartige Turnhalle der Schulen in der Kastanienallee wurde auch von dem Büro saniert. Bei der Sanierung der Turnhalle wurden auch die Sportlehrer der Latina einbezogen, um so optimale Bedingungen für den Unterricht zu schaffen.

Komplett erneuert wurde der Sozialtrakt. Bis auf das Gerüst wurde dieser Bereich komplett zurück- und dann wieder aufgebaut. In der Sporthalle selbst habe man versucht, die optische Erscheinung mit den HP-Platten des halleschen Architekten Schalen-Müller zu erhalten. Die Turnhalle sei materialmäßig extrem optientiert, so die Architekten. An manchen Stellen seien die Deckenschalen nur 6cm dick. Das habe allerdings zur Folge gehabt, dass man an dort keine Anlagen anbringen konnte.

Neben der Latina nutzt auch der SV Francke 08 mit seinen 1.000 Mitgliedern die Halle, wenn auch dort coronabedingt gerade Pause ist. Die Sporthalle will der Verein insbesondere für die Abteilung Volleyball nutzen. Wie wichtig auch die zweite Turnhalle ist, zeigt sich an einer weiteren Schule auf dem Gelände. Denn die Schüler der Gemeinschaftsschule „August Hermann Francke“ sind derzeit in anderen städtischen Turnhallen untergebracht.