Weil Stadt 100.000 Euro zahlen soll: Finanzausschuss ist gegen die “Deutschland-Tour” in Halle
Mit einem Patt (4 Ja, 4 Nein, 2 Enthaltungen) hat der Finanzausschuss am Dienstag eine Teilnahme der Stadt Halle (Saale) an der Deutschland-Tour abgelehnt, der größten Radsportveranstaltung Deutschlands. Knackpunkt waren die Finanzen. Denn die Stadt soll sich mit 100.000 Euro an den Kosten beteiligen, die Hälfte davon will sie durch Sponsoren aufbringen.
Die Idee sei eigentlich wunderschön. “Aber stellen sie sich vor, wir wären mitten in den Haushaltsberatungen”, sagte Bodo Meerheim (Linke). Tom Wolter (MitBürger) verwies dagegen auf den Marketing-Mehrwert. Und die Grünen wollten nur unter der Bedingung zustimmen, dass der städtische Anteil nicht aus der ohnehin schon knappen Sportförderung kommt.
Bereits vor zwei Jahren gab es einen Versuch der Stadtratsfraktionen CDU und Hauptsache Halle, die Tour in die Saalestadt zu holen. Damals war die Stadtverwaltung dagegen. Das aber aus verschiedenen Gründen, wie Bürgermeister Egbert Geier erläuterte. Damals seien die Veranstalter kurzfristig gekommen, diesmal sei es viel koordinierter gelaufen. Zudem hätten die Organisatoren auf einem bestimmten Datum für den Start bestanden – und der wäre 2022 auf den Laternenfest-Samstag gefallen. Zudem sollte die Tour auch über die Peißnitz und damals das Festgelände laufen, was auch Absperrungen nötig gemacht hätte.
Im Vorfeld hat sich auch die CDU zu Wort gemeldet. Die Risiken für den städtischen Haushalt seien zu groß, die erhofften Vorteile eines solchen Großevents mehr als zweifelhaft: „Die erforderlichen 100.000 Euro könnten besser für die Förderung der ansässigen Sportvereine sowie für die Unterstützung der traditionsreichen Hallenser Sportveranstaltungen genutzt werden. Die Versicherung der Verwaltung, die erforderlichen zusätzlichen Mittel kämen nicht aus dem Sporthaushalt, ist eine Selbsttäuschung. Eine neue freiwillige Leistung ist angesichts unserer Haushaltslage und der dabei ohnehin schon unterfinanzierten Sportförderung nicht sinnvoll“, erklärte Dr. Christoph Bergner, der stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses ist. Straßenradsport ist in Sachsen-Anhalt keine Schwerpunksportart und in der halleschen Sportlandschaft relativ wenig verankert. Stadträtin Ulrike Wölfel zieht zudem die Wunschvorstellungen in Zweifel, dass durch diese neue Großveranstaltung auch zusätzliche Förderer und Sponsoren nach Halle gelockt werden könnten, welche den städtischen Haushalt entlasten: „Der Kreis der möglichen Geldgeber für den Sport ist seit Jahren überschaubar: Fast alle der in Frage kommenden Firmen sind kommunale Unternehmen, die bereits einen Großteil der Unterstützung für den halleschen Sport ermöglichen. Geld, das in neue Projekte fließt, steht dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr für die Nachwuchsarbeit im Kinder- und Jugendbereich oder die etablierten Veranstaltungen in der Stadt zur Verfügung.“
so ist es richtig, für soche Fahrradmaßnahme, Radfahrer, Ausbau Radwege, Raddemos verursachen schon eine Mänge Kosten
Eine Sportveranstaltung und lebensnotwendige Verkehrsinfrastruktur sind ja auch wirklich genau das gleiche.
Übrigens hat sich die CDU besonders für die Deutschlandtour in Halle eingesetzt
Schade, ich kann mich noch gut an die vielen Zuschauer im Stadion und an den Straßen erinnern, welche bei der „Friedensfahrt“ ihre Begeisterung zum Ausdruck brachten.
…waren aber auch andere Zeiten und das Rennen an sich war von der Bedeutung sowie der teilnehmenden Athleten deutlich höherwertiger. Ich bestreite die Begeisterung und das allgemeine Interesse nicht, jedoch gehört zur Wahrheit auch dazu, dass sämtliche Schulen und Abordnungen der Betriebe zuschauend mit am Start gewesen sind.
bei der Friedensfahrt waren die Athleten „höherwertig“ ? Was ist denn das für ein Schwachsinn. Bitte nochmal in der Startliste der Deutschlandtour nachschauen.
…da fuhren Olympiasieger, Weltmeister im Einzel- und Mannschaftsstraßenradsport. Schur, Ludwig, Szurkowski,… . Einfach mal in den Startlisten nachschauen.
Das waren aber fast immer auch Zielankünfte. Kein reiner Showstart. Und ich sehe absolut keinen Mehrwert für die Stadt, bei einem zweitklassigen Rennen als Name herzuhalten für 2 Minuten, und dafür einen Haufen Geld hinzubvlättern, das wir nicht haben. Warum haben die Initiatoren nicht selber mal um Sponsoren gekämpft und können die Finanzierung selber übernehmen oder wenigstens darstellen? Wer genau soll denn die 100k hinblättern? Und bei den 100 bleibt es ja nicht. Kosten für die Sperrungen, Schilder, Auf- und Abbau etc …
Der Geier setzt falsche Schwerpunkte. Er schreibt lieber jeden Bürger an, um den Zensus zu widerlegen. Das Geld dafür ist da. Als ob man das nicht anders feststellen kann, wieviele Einwohner Halle hat.
Richtig so. Niemanden interessiert dieser Quatsch, und es bringt keinen nachhaltigen Mehrwert.
„Straßenradsport ist in Sachsen-Anhalt keine Schwerpunksportart…“
Ganz im Gegensatz zu Eishockey und Motoball.
Schade. Aber das Geld von 150 000 € für sinnlose Briefe zur Zählung der Einwohner in Halle ist da.
…“D-Tour“ ist die Chance der „sinnlosen Briefe“, auf deren Basis 14-15 Mio. mehr zu erhalten, aber deutlich höher, als es bei dem Radrennen überhaupt möglich ist. Ein nicht zu unterschätzender Unterschied.
Grundlage für die Finanzzuweisungen ist der Zensus und keine teure Briefaktion des Bürgermeisters und der Stadtverwaltung.
Die Stadt sollte einfach die fehlenden Millionen einsparen. So könnte man die Stadtverwaltung verkleinern. So ließe sich viel Geld einsparen und die Bürger würden dabei keinerlei Auswirkungen spüren, da die Arbeitsleistung der Stadtverwaltung ohnehin nicht hoch ist.
Stimmt in Bezug auf diese Radsportorgie. Oder eben das Geld aus der Rad(sport)förderung entnehmen.
Im Übrigen ist die Stadtverwaltung schon verkleindert. Mal einfach die beschäftigtenzahlen von jetzt und von vor 25 Jahren vergleichen… Und zur Arbeitsleistung der verwaltung sollten Außenstehende ohne Ahnung besser ihr Maul halten. Ist wie beim Skat…
…zu einem benachbarten Artikel. MA der SV nach dem Umsturz rd. 15.000, MA aktuell rd. 2500-3000. So klein und bedeutungslos wie die FDP, ist die Verwaltung einer 145.000-Einwohner-Stadt beim besten Willen nicht zu Schrumpfen.
Zum wiederholten Male die Frage, wo genau (Bereiche, Anzahl, Begründung) kann Personal gespart werden.
Und nein, die Antwort „Die sind faul und trinken nur Kaffee.“ zählt nicht.
Die Stadträte haben doch nur Angst das ihre eigenen Vereine wo sie Ihre Posten haben jetzt weniger bekommen. Wenn es um Ihre eigenen Vereine gehen würde, würden Meerheim, Bernstiel, Silbersack und Co die Schatulle ganz weit auf machen. Da nützt auch ein Scheinehrenkodex nix.
Du kennst dich im Vereinsrecht nicht aus? Es sei dir nachgesehen… Du kennst dich im Förderungsrecht nicht aus? Da solltest du mal Nachhilfe beantragen…
Schade. Halle ist und bleibt ein katastrophal verwaltetes Provinznest.
Das städtische Geldsäckl ist leer. Solche Sachen, die der Stadt nichts bringen außer Kosten, können nicht noch zusätzlich finanziert werden.
Da es nicht die erfolglosen Handballfrauen betrifft, deren Chef Herr Dr. Meerheim ist, müsste er ja dagegen sein. Aber mal schnell 250000 – Euro für eine neuen Blitzer, eine Flaniermeile die keiner braucht usw. Dafür ist Geld da. Es ist einfach nur traurig, was sich in dieser Stadt so abspielt.
Vereinsrecht und Förderungsrecht sind nicht so deine Sachkenntnisgebiete… Hmm, Und von Stadtratsarbeit sachbezogen und deren beschlußtätigkeiten hast du auch keine Ahnung. Aber nur für dich in Kurzform: Wer bei Abstimmungen mit betroffen oder begünstigt sein könnte, ist nicht abstimmungsfähig. Nennt sich Interessenkollision.