Weiterbildungsagentur: Sachsen-Anhalts Arbeitsagentur macht zusammen mit Firmen Arbeitnehmer fit für die Zukunft

Die Zeiten sind vorbei, in denen es dutzende Bewerber auf eine offene Stelle gab. Heutzutage haben viele Firmen Probleme, offene Stellen zu besetzen – vor allem jene, für die gewisse Qualifikationen nötig sind. Eine Möglichkeit ist es daher, vorhandene Mitarbeiter weiter zu qualifizieren. Dafür gibt es auch Fördermittel. Sachsen-Anhalt hat aus diesem Grund bereits vor einigen Jahren die “Weiterbildungsagentur” gegründet. Im vergangenen Jahr haben 1.400 Arbeitnehmer dieses Angebot genutzt, das sind 400 mehr als im Jahr davor.

Bei der Firma GHS Gebäude- und Hygiene-Service” nutzt man diese Möglichkeit bereits. Für Geschäftsführer Daniel Daehn geht es dabei natürlich zum einen darum, bei den Leistungen seines vor 30 Jahren gegründeten Unternehmens hervorragende Leistungen anbieten zu können. Doch auch der Punkt “Verbundenheit mit dem Unternehmen” spielt eine Rolle. “Die Identifikation ist eine andere, wenn die Leute ihre Weiterbildung im Unternehmen machen”, hat Daehn festgestellt. Im Durchschnitt sind die Mitarbeiter 8 Jahre in seinem Unternehmen. Dabei setzt GHS auch auf “Ungelernte”. So hat ein Viertel der Mitarbeiter keinen Berufsabschluss, rund die Hälfte der Mitarbeiter hat die Ausbildung in einem anderen Beruf absolviert, als ihre jetzige Tätigkeit ist. Umso wichtiger ist die Qualifikation. Zum Beispiel der professionelle Umgang mit der Kettensäge. Das Unternehmen macht beispielsweise Grünschnitt für Wohnungsgenossenschaften. 

Sandra Nikolaus ist so eine Mitarbeiterin. Sie hat jahrelang für eine andere Firma gearbeitet. “Aber dort hatte ich keine Chance, mich weiterzuentwickeln”, sagt sie. Sie sei bei GHS gut aufgenommen worden. Neben Nikolaus haben im letzten Kurs weitere 8 Mitarbeiter eine Weiterbildung erhalten. 

“Zahlreiche Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt suchen nach Fachkräften für ihren Betrieb. Die Agentur für Arbeit unterstützt sie dabei auf vielfältige Weise. Eine der Möglichkeiten ist die Weiterbildung von Beschäftigten. Die Weiterbildungsagenturen in Sachsen-Anhalt beraten hierzu die Arbeitgeber”, sagt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt – Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. “Individuell werden passgenaue Lösungen für die Unternehmen besprochen. Bei anfallenden Lehrgangs-, Fahrt- und Kinderbetreuungskosten kann die Arbeitsagentur Unterstützung leisten. Möglich sind zudem Zuschüsse zum Entgelt. Ich ermutige daher alle Interessierten, den Schritt zu gehen und sich fit für die Herausforderungen der nahen Zukunft zu machen.” Sachsen-Anhalt habe das große Glück, die Notwendigkeit rechtzeitig erkannt zu haben. Durch die Weiterbildungsagentur müssten Interessierte nicht mehr von Pontius zu Pilatus rennen, sondern hätten für alle Leistungen gebündelt einen Ansprechpartner.

Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung können zudem ohne finanzielle Einbußen mittels einer Umschulung einen Abschluss erwerben. Bei einer Umschulung wird die Ausbildungszeit verkürzt und der bestehende Arbeitsvertrag bleibt erhalten. Umschülerinnen und Umschüler beziehen weiterhin ihren Lohn und gelangen schneller zum Ziel. Die Lehrgangskosten werden zu 100 Prozent übernommen.

Es ist ratsam, sich über aktuelle Trends und Entwicklungen in den jeweiligen Branchen zu informieren, um mögliche Veränderungen besser einschätzen zu können. Mit dem online-Portals „mein NOW“ können sich Beschäftigte, Arbeitslose und Unternehmen sowie Institutionen über Weiterbildungsangebote informieren.

Weitere Informationen zu den Weiterbildungsagenturen in Sachsen-Anhalt finden Sie hier:

https://www.weiterbildungsagentur-sachsen-anhalt.de/

Weitere Informationen zur Beschäftigtenförderung finden Sie hier:

https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-von-weiterbildung