Weiterführende Schulen: seit gestern werden die Plätze für die künftigen 5. Klassen ausgelost – Stadt berichtet von “Abwanderung von der Sekundarschule zur Gemeinschaftsschule”

Am gestrigen Montag hat in Halle (Saale) das Losverfahren für die künftigen 5. Klassen begonnen. An insgesamt 8 Schulen – 4 Gymnasien, alle drei IGS und einer KGS – gibt es mehr künftig Schüler als zur Verfügung stehende Plätze. Alle Namen waren im Lostopf der jeweiligen Schule. In den kommenden Tagen erhalten Eltern und Kinder bescheid, ob sie beim Losverfahren erfolgreich waren. Andernfalls wird ihnen eine Alternativschule in der gewünschten Schulform unterbreitet. Bis Ende März erwartet die Stadt eine Rückmeldung, wurde im Bildungsausschuss informiert.
Insbesondere bei den IGS dürfte das schwierig werden. Denn für alle drei gibt es mehr Anmeldungen als Plätze. Laut Schulgesetz wird deshalb ein Platz an den Kooperativen Gesamtschulen (KGS) angeboten. Bei denen gibt es aber schon eine Unterteilung in Gymnasialzweig und Sekundarschulzweig ab der 5. Klasse, während bei der Integrierten Gesamtschule (IGS) die Schüler bis zur zehnten Klasse gemeinsam lernen und Abi-Schüler dann in die Oberstufe wechseln.
Zudem merke man eine “Abwanderung von der Sekundarschule zur Gemeinschaftsschule”, so die Stadtverwaltung im Bildungsausschuss. Für alle drei Sekundarschulen zusammen (Reil, Fliederweg und Süd) gibt es nur noch 107 Anmeldungen, für die drei Gemeinschaftsschulen (Heine, Franke, Kastanienallee) sind es 252 – allerdings lohnt sich hier ein Blick hinter die Zahlen. Denn der Zuwachs ist mit 157 Anmeldungen einzig auf die Heine-Schule zurückzuführen. Bei der ebenfalls in Neustadt gelegenen Kastanienallee sind es nur 33. “Die Schüler haben sich bewusst für die Heine-Schule und nicht für die Kastanienallee entschieden”, betonte Andreas Schachtschneider (Hauptsache Halle). Er mutmaßt, dass die Betroffenen nicht auf die andere Schule gehen wollen.
Zwar gibt es auch bei den Gymnasien ein Delta zwischen zur Verfügung stehenden Plätzen an kommunalen Gymnasien und Anmeldungen von mehr als 200. Hier hat die Stadt aber Erfahrungen aus den Vorjahren, in denen es zunächst auch diese Zahlen gab. Allerdings sinken diese Zahlen durch Schüler, die dann auf das private Elisabeth-Gymnasium oder Spezialgymnasien wie Latina oder Cantor gehen.
Man schaue sich doch die restlichen Sekundarschulen an. Fliederweg, Kastanie, Reil. Wer schickt sein Kind noch freiwillig dort hin? Und dass das keiner tut liegt nicht am doofen Lehrplan.
Echt gruselig, wenn man(n)/Frau darüber nachdenkt, dass die Zukunft (m)eines/(d)eines Kindes von einem ………. Los abhängig ist.
Da bekommt man als verantwortungsbewusster Elternteil doch „hunnertachzich Puls“ 🙁
Danken sie der konservativen Bildungspolitik aus dem letzen Jahrhundert.
Bis 1990 war die Bildungspolitik des letzten Jahrhunderts noch in Ordnung, hierzulande zumindest…
Wie oft noch? Halle benötigt dringend eine weitere Integrierte Gesamtschule!
Jedes Jahr erneut dieses unwürdig Losverfahren. Es geht hier um die Zukunft unserer Kinder. Leider scheint das niemanden der Verantwortlichen zu interessieren und das ist einfach nur traurig.
Eine weitere IGS wird es nicht geben und braucht es auch nicht.
Man sollte aufhören, stets das Geld zum Fenster rauszuschmeissen. Irgendwo muss auch gespart werden. 👍
Ach, auf einmal soll bei der Bildung gespart werden. Und im nächsten Artikel wird wieder rumgemeckert, dass zu wenig in Schulen investiert wird. Ihr Heuchler wisst auch echt nicht, wovon ihr redet. 🙄
Das hat mit Geld absolut nichts zu tun, Schulgebäude sind vorhanden.
Und wenn die Entscheidung nicht vom Land blockiert worden wäre, hätte Hslle bereits eine 4.IGS.
Wann hört der Verlosungenunsinn endlich auf und das Leistungsprinzip wird wieder eingeführt?
Die sind heute eh schon verblödet genug.
Danke das du unter anderem meine Kinder beleidigst… Dein Kommentar zeigt auch nur das scheinbar alles zugelost bekommen hast…
„Allerdings sinken diese Zahlen durch Schüler, die dann auf das private Elisabeth-Gymnasium oder Spezialgymnasien wie Latina oder Cantor gehen.“
Ich kann allen Eltern nur empfehlen, ihre Kinder auf das Elisabeth-Gymnasium zu schicken.
Wir haben uns mit einer einfachen „POS “ zufrieden gegeben.
Ein einfacher Arbeiter stärkt die Wirtschaft auch.
Auch dieses Gymnasium hat nur begrenzte Plätze.
Grundsätzlich eine gute Idee, aber aufgrund der Schulmisere ist die Situation bei freien Trägern oder Schulen mit Spezialisierung (die nicht in das Losverfahren der Stadt fallen) doch auch nicht anders.
Cantor: mind. 232 „Bewerber“ für 72 Plätze
Elli: ~350 „Bewerber“ für knapp 80 Plätze.
Hier wird ebenfalls kräftig gesiebt.
Wohl dem, der das Glück hat.
Glück auch für den Nachrücker, der dann in der Losliste eines kommunalen Gymnasiums aufrücken kann, wenn dadurch ein Platz frei wird.
Und warum? Was ist das besonders gut?
Kann ich nicht empfehlen, die Fluktuation bei den Lehrern ist einfach zu hoch und das liegt nicht nur an dem Abgang von Herrn Vogt.
Angesichts der Tatsache, dass Eltern einen Rechtsanspruch auf ihre gewünschte Schulform haben, ist es völlig unverständlich, warum das Land die Schaffung von IGS blockiert.
Es gibt natürlich kein Recht auf einen Platz für eine gewünschte Schulform!
Es gibt kein Recht auf eine bestimmte Schiule
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Aber es gibt einen Rechtsanspruch auf die gewünschte Schulform!
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Für eine Klage fehlt Eltern vermutlich die Kraft, die Zeit und ggf. auch das nötige Geld
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Die Entscheidung,, ob ein Kind das Abitur ablegen möchte bzw die Leistungen dafür erbringt ist in der 4.Klasse zu zeitig,.
In der IGS lernen die Schüler weiter gemeinsam und können später entscheiden.
Für Kinder mit sehr guten Schulnoten, denen das Lernen in der Grundschule leicht fällt ist das Gymnasium natürlich die ideale Schulform.
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Noch falscher kann man nicht liegen, da hilft auch das Ausrufezeichen nichts.
Das Recht auf die Schulformwahl und die Wahl des Bildungsgangs leitet sich aus dem Grundgesetz ab. Wird in der Landesverfassung erstmals direkt benannt und schließlich im Schulgesetz präzisiert.
Landesverfassung Artikel 26 Abs. 3
„Das Recht und die Pflicht der Eltern, ihre Kinder zu erziehen und deren Schule auszuwählen, sind bei der Gestaltung des Erziehungs- und Schulwesens zu berücksichtigen.“
Schulgesetz § 34 Abs. 1,2
„(1) Die Erziehungsberechtigten haben im Rahmen der Regelungen des Bildungsweges die Wahl zwischen den Schulformen und Bildungsgängen, die zur Verfügung stehen. Volljährige Schülerinnen und Schüler wählen selbst. Die Schule berät bei der Wahl des Bildungsweges.
(2) Nach dem 4. Schuljahrgang wählen die Erziehungsberechtigten entsprechend den Neigungen und Fähigkeiten ihrer Kinder den weiteren Bildungsgang.“
Und dann ist noch hinzuzufügen dass es die IGS gibt, man dort aber künftig kein Abitur machen kann. Da hat das Land dazwischen gekrätscht . Schlimme Zustände!
Nein, solch eine Zukunft mit derartigen Plänen gibt es bisher nicht. Zumindest nicht bei der CDU, das sieht bei der AfD anders aus, da sind aber auch keine Gesamtschulen mehr vorgesehen, aber auch moderne Bildung nach wissenschaftlichen Erkenntnissen (Reformpädagogik) wird dann abgeschafft. Nur noch Bildung in altbewährter Tradition und Erfahrung (bitte die „r“ rollen) zumindest nach Tilschneiders Vorstellung.