21. JugendEngagementPreis in Sachsen-Anhalt verliehen – 4 Jugend-Projekte aus Halle (Saale) geehrt
Bereits zum 21. Mal wurde am Samstagabend der landesweite JugendEngagementPreis verliehen. Er würdigt aktive junge Menschen und ehrenamtliche Jugendinitiativen. Bei einer feierlichen Preisverleihung im Moritzhof in Magdeburg kamen mehr als 140 Menschen zusammen, um das junge Engagement zu feiern. Die 9 Preisträger:innen konnten sich über Preisgelder und öffentliche Anerkennung freuen. Aus Halle (Saale) wurden 4 Engagementprojekte ausgezeichnet: Kleidertausch Halle , MitMischen e. V. , Nicolas Rausch | Jugendgruppe des Fördervereins der Deutschen aus Russland Sachsen-Anhalt e. V., Tagebuch der Gefühle.
Unter den 37 Einsendungen waren Bewerbungen und Nominierungen aus ganz Sachsen-Anhalt vertreten. Mehr als 630 ehrenamtliche Jugendliche stehen hinter den nominierten Engagementprojekten. Eine unabhängige Jury wählte die Preisträger:innen aus. Per Online-Voting wurde der Publikumspreis ausgewählt.
Kleidertausch Halle | Halle (Saale) Dieses Projekt wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, gestiftet von: Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa) Sachsen-Anhalt e.V. , Mobility Center GmbH teilAuto: Wir wollen bewusst Kreisläufe für die Wiederverwendung von Kleidung generieren. Dazu haben wir 2023 fünf Kleidertauschveranstaltungen an fünf verschiedenen Orten in Halle geplant und umgesetzt. Ein Kleidertausch ist unseres Erachtens sozialer, nachhaltiger und direkter als die Möglichkeit einer Kleiderspende, die häufig durch den Weiterverkauf von Kleidung Barrieren schafft und daher nur die 2. Wahl sein sollte. Unser Ziel ist es, möglichst viele verschiedene Menschen zu erreichen. Dazu möchten wir mindestens einmal im Quartal einen Kleidertausch an einem neuen Standort organisieren, um Menschen das Konzept näher zu bringen, die möglicherweise noch nie von einem Kleidertausch gehört haben und/oder in ihrem Stadtteil ein solches Format nicht vorfinden.
MitMischen e. V. | Halle (Saale) Preisgeldstifter:innen: Abgeordnete der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Sachsen-Anhalt, Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE im Bundestag und Landtag Sachsen-Anhalt. Hauptanliegen unseres Vereins ist es, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, die Öffentlichkeit aktiv mitzugestalten. Aktuell setzen wir viel Energie in die Neugestaltung einer leerstehenden Etage des “Kardinals” ein, einem Altbau, der zur Begegnungsstätte unseres Vereins werden soll. In unseren wöchentlichen Plena und Arbeitsgruppen besprechen wir basisdemokratisch unsere weiteren Vorhaben. Wir organisieren gemeinsame Abende, Feste, Workshops, Ausstellungen und bieten auch Hausaufgabenbetreuung in unseren Räumen an. Mit der Unterstützung verschiedener regionaler Institutionen ist es unser Ziel, Jugendräume in Halle-Nord zu schaffen, an denen junge Menschen Gemeinschaft bilden und Projekte verwirklichen können.
„Nicolas Rausch | Jugendgruppe des Fördervereins der Deutschen aus Russland (JSDR) Sachsen-Anhalt e. V.“ | Halle (Saale) Dieses Projekt wurde mit dem Sachpreis – Druck und Verteilung von je 10.000 Postkarten, ausgezeichnet, gestiftet von: culturtraeger GmbH. Wir sind auf Landes- und Bundesebene beim JSDR e.V. aktiv. Wir organisieren Projekte im Bereich politischer Bildung und Sport für junge Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte. Wir engagieren uns als Jugendleiter in der Gemeinde, dem Förderverein der Deutschen aus Russland, dem Jugendaustausch mit Murow und in Geflüchteten-Programmen für Menschen aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan. Wir setzen uns für Integration, interkulturellen Austausch und Demokratiebildung ein. Dazu planen wir Demokratie- und Sport-Camps. Wir wollen die Gesellschaft mitgestalten und den Menschen dabei helfen, sich in der neuen Gesellschaft zurecht zu finden.
„Tagebuch der Gefühle“ | Halle (Saale) Dieses Projekt wurde mit dem Sonderpreis „Batsheva-Dagan-Preis für Erinnerungskultur“ ausgezeichnet, gestiftet von: Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. Wir erinnern an den schrecklichen Anschlag in Halle vom 09.10.2019 unter dem Motto „Wo warst Du?“. Wir sammeln Berichte von unterschiedlichen Menschen aus ganz Deutschland, die persönliche Gedanken und Erinnerungen an diesen Tag beinhalten. Diese Berichte werden in einem Buch zusammengefasst und für den Unterricht zu Verfügung gestellt. Wir sprechen mit Schulklassen, Politiker:innen, Menschen auf der Straße und vertreten unser Projekt zu Anlässen wie Bildungswochen. Zum diesjährigen Gedenktag möchten wir das Tagebuch der Gefühle Teil 7 mit den “1000 Stimmen” veröffentlichen. Mit unserem Projekt gehen wir der Frage nach, warum der Antisemitismus nach 1945 in Deutschland nicht verschwand.
Foto: Sofia Tscholakidi
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