372.000 wohnungslose Personen in Deutschland untergebracht, darunter 1.980 in Sachsen-Anhalt – Paritätischer fordert mehr sozialen und gemeinnützigen Wohnungsbau

Zum Stichtag 31. Januar 2023 waren nach den Meldungen von Kommunen und Einrichtungen in Deutschland gut 372 000 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr zwar deutlich erhöht (2022: 178 000), dieser Anstieg ist jedoch zum Teil auf eine Verbesserung der Datenmeldung durch die beteiligten Stellen im zweiten Jahr der Statistikdurchführung zurückzuführen. Des Weiteren wurden 2023 knapp 130 000 geflüchtete Personen aus der Ukraine in der Statistik erfasst, die im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen sind (2022: 305 Personen). Dies entspricht gut einem Drittel (35 %) aller untergebrachten wohnungslosen Personen.
Insgesamt hat sich durch den Anstieg bei den Ukrainerinnen und Ukrainern der Anteil aller Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit auf 80 % beziehungsweise 311 875 Personen erhöht (2022: 69 %). Die Zahl der Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit hat mit 60 185 im Vergleich zum Jahr 2022 (55 035 Personen) zwar zugenommen, jedoch liegt der Anteil nur noch bei 16 % (2022: 31 %). Bei 3,5 % der gemeldeten Personen lagen entweder keine Angaben zur Staatsangehörigkeit vor, sie war ungeklärt oder es handelte sich um Staatenlose.
Geflüchtete werden in der Statistik berücksichtigt, wenn sie über einen positiven Abschluss des Asylverfahrens verfügen (z.B. Asylberechtigung, Flüchtlingseigenschaft, subsidiärer Schutz) und weiterhin untergebracht werden, weil sie zum Beispiel keinen Mietvertrag haben.
Geflüchtete aus der Ukraine, die im Schnellverfahren anhand einer humanitären Aufenthaltserlaubnis nach Aufenthaltsgesetz (AufenthG) oder einer Aufenthaltsgewährung zum vorübergehenden Schutz nach § 24 AufenthG aufgenommen wurden, sind ebenfalls in der Statistik zu berücksichtigen, wenn sie untergebracht sind und nicht über einen Mietvertrag oder Ähnliches verfügen. Personen aus der Ukraine, die bei Privatpersonen unterkommen, werden nicht in der Statistik berücksichtigt, da den beteiligten Stellen hierüber in der Regel keine Nachweise vorliegen.
Generell nicht in die Erhebung einbezogen sind Personen, die bei Freunden, Familien oder Bekannten unterkommen und Obdachlose, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben. Personen, die zwar in einer Einrichtung untergebracht sind, deren Ziel aber nicht die Abwendung von Wohnungs- oder Obdachlosigkeit ist (beispielsweise Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen, von Heimen für Menschen mit Behinderung, von Frauenhäusern, von Suchtkliniken oder von betreuten Wohnungen der Jugendhilfe), sind ebenfalls nicht Teil der Erhebung. Darüber hinaus werden auch solche Personen nicht in die Erhebung einbezogen, die Beratungsangebote zum Thema Wohnungslosigkeit in Anspruch nehmen, aber am Stichtag nicht untergebracht sind, und Personen, die beispielsweise aufgrund einer angedrohten Zwangsräumung von Wohnungslosigkeit bedroht, aber (noch) nicht betroffen sind.
Mit großer Sorge blickt der Paritätische Gesamtverband auf die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Erhebung zur Zahl untergebrachter wohnungsloser Menschen in Deutschland. Demnach lebten Ende Januar diesen Jahres 372.000 Menschen in Notunterkünften. Die tatsächliche Zahl obdach- und wohnungsloser Personen ist noch deutlich höher. Der Wohlfahrtsverband mahnt stärkere Anstrengungen im Wohnungsbau an.
“Die Statistik stellt ein verheerendes wohnungspolitisches Zeugnis dar”, kommentiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. “Wer in einer Notunterkunft leben muss, ist auf dem Wohnungsmarkt meist chancenlos”, so Schneider weiter. Angesichts der Nachricht über den weiteren Rückgang des Sozialwohnungsbestandes zu Beginn der Woche sei das Ergebnis noch alarmierender.
Ein Teil des Anstiegs der Statistik geht zurück auf Menschen aus der Ukraine, die vor dem russischen Angriffskrieg zu uns fliehen. Aber tatsächlich ist ein Anstieg von Menschen in Notunterkünften in allen Teilen der Bevölkerung zu verzeichnen. Die Gründe sind bekannt: Kündigungen, Mietschulden, Erkrankungen oder häusliche Gewalt. Ist die Wohnung erstmal weg, finden die wenigsten schnell etwas Neues. Besonders besorgt es Ulrich Schneider, dass Paare mit Kindern die größte Gruppe in der Statistik darstellen: “Es ist traurig, wenn ein Kind in einer Notunterkunft aufwächst, weil zunehmend bezahlbare zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen fehlen.”
Der Paritätische fordert einen schnellen Kurswechsel auf dem Wohnungsmarkt. „Statt der ewigen Ankündigungen, jetzt den sozialen Wohnungsbau wieder ankurbeln zu wollen, brauchen wir Taten und harte Fakten. Die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte haben hier gepennt. Das Ergebnis kann man in Notunterkünften besuchen”, meint Ulrich Schneider. Weiterhin spricht sich der Paritätische für eine schnelle Wiedereinführung der Wohngemeinnützigkeit aus, die im aktuellen Koalitionsvertrag steht und bisher nicht umgesetzt wurde.
Sinnlose Statistik, die von ziemlich willkürlichen Einstufungen abhängig ist und in die man (mal wieder) alles mögliche reininterpretieren kann. Wem nützt sowas, außer als Kommentar-Köder für hallische Lokalnachrichtenseiten?
warum hast du kommentiert
„Wem nützt sowas, außer als…“
Und dabei hast du doch so viel Bügelwäsche.
..und es werden noch mehr
Wir vielleicht. Was hast du damit zu tun?
Ich verstehe die künstliche Aufregung nicht. Die Wohnungslosen sind ja untergebracht, also damit nicht obdachlos. Wer eine eigene Wohnung will, der muss sich einfach nur einen bezahlten Arbeitsplatz suchen. Überall gibt es unbesetzte Stellen. Also nicht jammern, sondern anfangen zu arbeiten.
Du verstehst vieles nicht, tust aber oft so, als würdest du. 😉
…da haben irgendwelche Spinner doch sehr laut herausposaunt: „Wir haben Platz…“
Platz ist auch nicht das Problem von Wohnungslosen. Hauptsache rumspinnen (dich meine ich) und andere beleidigen. Bitteschön.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/373995/umfrage/leerstandsquote-von-wohnungen-in-sachsen-anhalt/
… da wurden ungeprüft Menschen in das Bürgergeldsystem integriert,und denen steht natürlich auch Wohnraum zu.Nur werden das Wohnungen sein welche sich vielleicht auch Geringverdiener hätten leisten können,diese fehlen jetzt auf dem bezahlbaren Wohnungsmarkt.So,nun kannste weiter mit irgendwelchen Statistiken aufwarten,Spinner.
Oh, leere Wagen klappern am Lautesten. Danke für die Beleidigung! Beleidigungen zeugen übrigens immer von wenig Anstand, häufig von geringer Bildung und in Diskussionen sehr häufig für das Fehlen von Argumenten.
„Ungeprüft“ wurden keine Menschen in das „Bürgergeldsystem“ integriert.
„werden das Wohnungen sein welche sich vielleicht auch Geringverdiener hätten leisten können..“
Vielleicht, vielleicht auch nicht?
Es ist auch nicht „irgendeine“ Statistik, sondern statt bloßer Behauptungen (durch dich) eine, aus der der Anteil der leer stehenden Wohnungen hervor geht (von mir zitiert). Über einen längeren Zeitraum. Solltest du dir ruhig mal zu Gemüte ziehen, vielleicht taucht ja die eine oder andere Überraschung für dich auf. Dann müsstest nämlich nicht mehr pöbeln, nur weil dir die Argumente fehlen
Im Gebäude des Sozialamtes in der Südstadt würde seit der Eröffnung des Sozialamtes kaum investiert. Der Fußbodenbelag aus Zeiten des Restbetrages ( damals Rat der Stadt Halle Süd) wird bei Defekten nicht ausgetauscht, sondern genagelt. Die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter sind,“naja“. . Nun will man die Wohnungslosen dort betreuen/ unterbringen? Betreut wurden sie bis zur Einführung von SGB ll bzw. SGB XIi im Gebäude der Sudpromenade. Aber Unterbringung? Wo im ehemaligen Zivilschutzkeller?