5.559 Arbeitslose mehr in Sachsen-Anhalt als vor einem Jahr – Kurzarbeit für 265.300 Arbeitnehmer angemeldet
Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt ist im Dezember um 1.874 gegenüber November auf 83.294 Personen gestiegen, gegenüber dem Vorjahr sind es sogar 5.559. Die Quote liegt bei 7,5 Prozent.
In Halle (Saale) liegt die aktuelle Arbeitslosenzahl bei 10.626. Das sind 18 weniger als im November, aber 1.472 mehr als im Dezember des Vorjahres. Mit 9,1 Prozent liegt die Quote aber deutlich über der des Landes.
Bezieht man noch die Personen in diversen Maßnahmen ein, so gelten insgesamt 117.125 Sachsen-Anhalter als “unterbeschäftigt”. Das sind 257 mehr als im November und 906 mehr als vor einem Jahr.
Einen Rückgang gab es 2020 bei der Arbeitskräftenachfrage. So meldeten Arbeitgeber den Arbeitsagenturen insgesamt 45.000 neue Arbeitsstellen, das waren 10.300 weniger als noch 2019. Insgesamt waren 2020 im Schnitt 18.800 gemeldete Stellen im Bestand. 2019 waren im Schnitt 20.100 offene Stellen gemeldet gewesen.
Stand Oktober waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 803.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 1.800 mehr als im September 2020 und über 5.500 weniger als im Oktober 2019.
Im Dezember ist die Zahl der neuen Kurzarbeitsanzeigen weiter angestiegen. Bei den Arbeitsagenturen wurden 1.900 Anzeigen für 16.200 Beschäftigte registriert. Im November waren es 1.600 Anzeigen für 13.900 Beschäftigte gewesen. Am stärksten waren im Berichtsmonat Gastronomie und Beherbergung mit insgesamt fast 400 Anzeigen für 2.100 Beschäftigte betroffen. Gefolgt von den „persönlichen Dienstleistungen“, dazu gehören etwa Frisör- oder Kosmetiksalons, mit 400 Anzeigen für 1.900 Beschäftigte und dem Einzelhandel mit 300 Anzeigen für ebenfalls rund 1.900 Beschäftigte. Insgesamt waren von März bis Dezember 2020 bei den Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt 26.900 Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Dahinter standen über 265.300 Beschäftigte.
Im Dezember haben etwa 130 Selbstständige Anträge auf Grundsicherung neu bewilligt bekommen, 45 mehr als im Vormonat. Damit bezogen seit April insgesamt 2.700 Selbständige neu Grundsicherung. 460 Menschen haben im Dezember Grundsicherungsleistungen neu bewilligt bekommen, weil sie mit ihrem Einkommen aus abhängiger Beschäftigung den Lebensunterhalt nicht decken konnten. Das waren etwa 100 mehr als im November. Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 131.100 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 1.000 weniger als im November und 8.200 weniger als vor einem Jahr.
„Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt kommt weiterhin vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Krise. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf die typischen Saisonmuster zum Jahresende zurückzuführen und fällt sogar etwas schwächer aus als im vergangenen Jahr. Die Kräftenachfrage hat zwar insgesamt nachgelassen, Arbeitgeber halten aber weiterhin möglichst an ihren Fachkräften fest. Das zeigen auch die steigenden Anzeigen für Kurzarbeit. Sie liegen aber weit unter dem Niveau des ersten Lockdowns im Frühjahr. Die Kurzarbeit bleibt ein wesentliches stabilisierendes Element und baut für viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter eine Beschäftigung sichernde Brücke in das neue Jahr. Positiv dürften sich auch die Aussichten auf eine wirksame Bekämpfung der Pandemie durch die beginnenden Impfungen auswirken. Wie stark die Auswirkungen des harten Lockdowns auf den Arbeitsmarkt letztendlich sein werden, hängt aber auch von dessen Dauer ab und wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Es wird nicht ausbleiben, dass Unternehmen in den von Schließungen betroffenen Branchen, wie dem Handel, der Gastronomie oder den Dienstleistungen, die Puste ausgeht. Neben der Corona-Pandemie werden die Demografie, der Strukturwandel mit tiefgreifenden Veränderungen in der Automobilindustrie und anderen Wirtschaftszweigen sowie die Digitalisierung im kommenden Jahr die größten Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt darstellen. Aufgrund der Alterung der Erwerbsbevölkerung und dem damit verbundenen Ersatzbedarf in vielen Unternehmen, werden die Chancen für Fachkräfte und junge Menschen aber auch 2021 weiterhin gut bleiben“, erklärte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion SachsenAnhalt-Thüringen.
„Wir sehen aktuell im zweiten Lockdown noch keinen Einbruch des Arbeitsmarkts im Agenturbezirk. Viele Betriebe würden ihre Beschäftigten halten, unterstützt durch Kurzarbeit und Stützungsmaßnahmen des Bundes und des Landes. Arbeitskräftesicherung und Arbeitsplatzsicherung in der Corona Krise bleiben die zentralen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt in 2021, die weiterhin zu bewältigen sind. Viele Arbeitgeber spüren die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen und müssen sich diesen stellen und anpassen,“ so Petra Bratzke Chefin der Hallenser Agentur für Arbeit. „Trotzdem müssen die Arbeitgeber sich dessen bewusst sein, dass die meisten Beschäftigten nicht unbedingt nach Neuem streben, sondern „in ihr gewohntes Umfeld zurück“ wollen. Doch wer glaubt, dass nach Überwinden der Pandemie wieder Ruhe einkehrt, der wird enttäuscht werden“, so Bratzke. Arbeitnehmer erleben zum ersten Mal, dass Wandel von heute auf morgen möglich ist. Das kann auch positive Energie freisetzen und ich werbe dafür, diese in neue Denkmuster umzuwandeln.
An alle anderen, die noch betroffen sind, der Hinweis, sich nicht zu beschweren. Das ist nach Ansicht der Meinungsführer in diesem Forum „Rumgeheule“
“ Arbeitnehmer erleben zum ersten Mal, dass Wandel von heute auf morgen möglich ist. Das kann auch positive Energie freisetzen und ich werbe dafür, diese in neue Denkmuster umzuwandeln.“
Selten so dümmliches Geschwafel gelesen. Mit einem gesicherten Gehalt lässt sich die Sorge um die Existenzsicherung schwerlich nachvollziehen.
Ist dein Gehalt nicht gesichert? Schlecht verhandelt würde ich sagen.