Kita-Kinder in Sachsen-Anhalt schneiden bei Schuleingangsuntersuchung besser ab als Hauskinder
Wegen der Corona-Pandemie sind immer wieder auch die Kitas in Sachsen-Anhalt dicht. Und das dürfte sich auch auf die künftigen Erstklässler auswirken. Das zeigen Untersuchungen des Landesamtes für Verbraucherschutz in Halle (Saale). 70.000 Datensätze der Jahr 2015 bis 2019 der landesweit einheitlich durchgeführten Motorik-, Sprach- und Logiktests wurden ausgewertet. Kita-Kinder haben dabei zwei- bis fünfmal seltener Entwicklungsdefizite aufgewiesen als die sogenannten Hauskinder.
Trotz eines statistisch erhöhten Risikos von Entwicklungsdefiziten in der Gesamtgruppe der Hauskinder erreicht ein Teil der Hauskinder sehr hohe Punktzahlen beim Screening. Intakte Familienverhältnisse, wie z.B. das Aufwachsen bei beiden leiblichen Eltern, haben einen positiven Einfluss auf die vorschulische Entwicklung – auch und gerade bei Hauskindern.
Bezüglich der vorschulischen Entwicklung sind Kinder mit niedrigem Sozialstatus (nST) und Kinder mit beidseitigem Migrationshintergrund (bMH) drei Hauptrisikofaktoren ausgesetzt:
1. Ihre Familien leben per se unter erschwerten Rahmenbedingungen,
2. Sie werden häufiger zuhause betreut, wodurch ihnen wichtige Anregungen, Herausforderungen und Förderungen in der Kita fehlen und
3. Wenn sich bei ihnen schon Entwicklungsdefizite manifestiert haben, profitieren sie seltener von Sprach- und Ergotherapien (nST und bMH) bzw. von allgemeinen Fördermaßnahmen (nur bMH).
Es ist also dringend notwendig, dass vor allem in Familien mit niedrigem Sozialstatus oder/und beidseitigem Migrationshintergrund noch stärker für eine Kitabetreuung der Kinder und für eine Inanspruchnahme notwendiger Fördermaßnahmen geworben wird. Dazu müssen objektive und subjektive diesbezügliche Barrieren abgebaut werden.
Die Entwicklung eines Kindes hängt von vielen Faktoren ab… Nicht nur vom Kindergarten…
Die Familie hat immer noch den größten Einfluss nämlich 80%..
Und die gesellschaftlichen Bedingungen spielen eine enorme Rolle…
Diese werden für Familien leider seit Jahren immer schlechter!
Die sozialen Kontakte in der Kita wirken sich enorm positiv auf ein Kind aus.
Familien im Brennpunkt schaffen es meist nicht angepasste Werte und Regeln zu vermitteln. Auch eine warme Mahlzeit ist für Kinder, die nicht in die Kita gehen selbstverständlich. Deshalb sollten Kitas unbedingt auch in der Pandemie frei zugänglich bleiben. Für alle Kinder!
Gut erkannt, dass soziale Kontakte auf Kinder positiv wirken. Deshalb ist es auch so wichtig, dass Kitas und Schulen geöffnet bleiben, damit man familiäre und sprachliche Defizite wenigstens zum Teil ausgleichen kann.
das sollte doch zu denken geben…
Ich würde mal behaupten, dass der Hauptfaktor der Bildungsgrad der Eltern ist, egal ob da Migrationshintergrund besteht oder nicht. Ich bin mir sicher, die Kinder von ausländischen Universitätsforschern in Heide-Süd, haben kaum Entwicklungsdefizite, trotz des Migrationshintergrunds der Eltern. Es ist aber nunmal so, dass Migrationshintergrund und niedriger sozialer Status oft einhergehen, und das wird nicht besser, indem man immer mehr solcher Leute in bestimmten Stadtvierteln konzentriert.
Ach nee, der Laie wundert sich da noch, aber der Experte sagt das schon immer. Die Eltern können das gar nicht leisten.