Verfahren bei den Staatsanwaltschaften in Sachsen-Anhalt steigt weiter an auf 267.144 (+5,7%)

„Die Geschäftszahlen bei den Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt sind im Jahre 2024 abermals angestiegen“, sagt Generalstaatsanwältin Heike Geyer. Es ging um 5,1 % nach oben, nachdem bereits im Vorjahr eine
entsprechende Zunahme zu verzeichnen war (2023: + 5,7 %). Landesweit sind 267.144 Verfahren bei den Staatsanwaltschaften neu eingegangen (2023: 254.245).
Der Verfahrensanstieg betrifft laut Generalstaatsanwaltschaft vorrangig die Verfahren gegen unbekannte Täter. Deren
Anzahl hat im Vergleichszeitraum um 11,1 % zugenommen (2023: 103.691; 2024: 115.222).
Bei den Verfahren gegen bekannte, also von der Polizei ermittelte Tatverdächtige, ist
dagegen ein moderater Anstieg um 0,9 % zu verzeichnen gewesen (2023: 150.554; 2024:
151.922).
Der Anteil von Ermittlungsverfahren gegen bekannte Tatverdächtige lag über demjenigen
gegen unbekannte Täter. Die sog. Aufklärungsquote betrug 2024 56,9 %. Sehr erfreulich sei die zügige Verfahrensbearbeitung bei den Staatsanwaltschaften des Landes in Halle,
Magdeburg, Dessau-Roßlau und Stendal sowie den beiden Zweigstellen in Halberstadt und
Naumburg. Im Durchschnitt wurden die Ermittlungsverfahren dort in weniger als 2 Monaten erledigt. Jeder Staatsanwalt hat demnach 2024 landesweit 743 Verfahren bearbeitet; innerhalb der ersten 3 Monate nach Eingang konnten nahezu 85 % aller Verfahren abgeschlossen werden.
„Für ihre sorgfältige, motivierte und zeitnahe Erledigung der Verfahren danke ich allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatsanwaltschaften, deren Zweigstellen und
der Generalstaatsanwaltschaft sehr herzlich“, sagt Geyer. „Sorgen bereiten allerdings die immensen Zuwächse von Ermittlungsverfahren auf den
Gebieten der Kinderpornografie und der rechtsextremistischen Straftaten.“
Im Jahr 2024 sind nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft insgesamt 2.568 Verfahren mit rechtsextremistischem bzw.
fremdenfeindlichem Inhalt bei den Staatsanwaltschaften neu eingegangen. Dies stellt einen Zuwachs von mehr als 60 % dar (2023: 1.597 Verfahren). Der Bereich der
rechtsextremistisch und rassistisch motivierten Straftaten erfordert laut Geyer – auch im Hinblick auf den Anstieg der Zahl der Beschuldigten (von 1.379 auf 2.293) – in zunehmendem Maße die besondere Aufmerksamkeit der Strafverfolgungsbehörden.
Die für das Land Sachsen-Anhalt zuständige Zentralstelle zur Bekämpfung
gewaltdarstellender, pornografischer und sonstiger jugendgefährdender Schriften bei der Staatsanwaltschaft Halle habe im Jahr 2024 2.869 Ermittlungsverfahren mit
kinderpornografischem Inhalt neu eingeleitet (2023: 1.607 Verfahren). Hierbei handelt es
sich um einen enormen Anstieg von 78,5 %. „Eine nachhaltige Strafverfolgung ist gerade
da geboten, wo es gilt, einen besonders schutzwürdigen Bevölkerungskreis vor weiteren schweren Straftaten zu bewahren“, so Geyer.
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