Kulturhauptstadt-Bewerbung: Wiegand verärgert wieder den Stadtrat
Im vergangenen August hatte Oberbürgermeister Bernd Wiegand über die Medien erklärt, dass sich Halle um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ bewerben möchte. Selbst die Stadträte, die letztendlich ihre Zustimmung erteilen müssen, erfuhren davon aus der Zeitung. Es folgte Kritik an dieser Vorgehensweise. Doch zu einem Umdenken hat dies bei Wiegand nicht geführt.
Am Montagvormittag stellte Wiegand der Presse die Beschlussvorlage sowie die Empfehlungen des Beirats vor. 1,3 Millionen Euro sollen locker gemacht werden. Doch wieder hat er die Stadträte verärgert, die erneut über die Presse informiert worden sind. Ihnen lag die Vorlage, über die sie beraten und entscheiden müssen, noch gar nicht vor.
Bei den kolportierten Zahlen bekomme er Bauchschmerzen, erklärte SPD-Stadtrat Eric Eigendorf. Das Geld werde wohl am wenigsten in die Kultur, als viel mehr in Personal und Strukturkosten fließen. „Gleichzeitig streiten wir beispielsweise in der Jugendhilfe jedes Jahr um wesentlich kleinere Beträge.“ Er werde sich die Vorlage genau anschauen, momentan senke sich sein Daumen aber.
Der Stadtratsvorsitzende Hendrik Lange (Linke) twitterte ein Foto „Bad Idea“, versehne mit dem Text „OB Wiegand führt gegen den Stadtrat scheinbar einen Informationskrieg.“ Infos gebe es mal wieder nur aus den Medien. Seine Fraktionskollegin Katja Müller nannte dies ein „Naturgesetz“ und spielt damit auf das angespannte Verhältnis zwischen Stadtrat und Oberbürgermeister an.
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