Den Toten Winkel selbst erleben – Zahlreiche Besucher beim Aktionstag „#MenschaufmRad – Sicher durch den Verkehr“
Am gestrigen Dienstag fand auf dem Hallmarkt in Halle (Saale) die zentrale Präventionsveranstaltung im Rahmen des landesweiten Aktionstages „#MenschaufmRad – Sicher durch den Verkehr“ statt. Aus Anlass des Aktionstages wurden von der Polizei im gesamten Land Sachsen-Anhalt polizeiliche Maßnahmen durchgeführt. Dies erfolgte sowohl durch Kontrollen von Radfahrenden, als auch mit Maßnahmen gegenüber anderen Verkehrsteilnehmenden, um die Sicherheit von Radfahrenden zu erhöhen.
Im Jahr 2022 waren die drei Hauptunfallursachen von Radfahrenden die falsche Straßenbenutzung, die Verkehrstüchtigkeit der Radfahrenden sowie Vorfahrt-/Vorrang-Verstöße. Der ermittelte Verursacheranteil von Radfahrenden lag im vergangenen Jahr bei 51 %.
Auf dem Hallmarkt konnten sich Interessierte zahlreiche Informationen zur Verkehrssicherheit und gegenseitigen Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden einholen. Tipps und Tricks zum sicheren Radfahren erhielt man über einen Radfahrparcours, Fahrradsimulatoren, Verkehrssinntrainer und Virtuell Reality-Brillen. Auch ein Fahrsimulator für E-Scooter war vor Ort. Die Polizeiinspektion Halle (Saale) wurde von ihren Partnern, der Landesverkehrswacht, der Verkehrswacht Halle, dem ADAC und der Polizeiinspektion Zentrale Dienste aus Magdeburg unterstützt.
Für viele am beeindruckendsten war jedoch die Möglichkeit, sich selbst einmal hinter das Lenkrad eines LKW zu setzen und so den berühmt-berüchtigten Toten Winkel mit den eigenen Augen zu erfassen. Allein die Höhe aus der man sein Umfeld betrachtet verändert den Blick auf das umliegende Geschehen und ist gewöhnungsbedürftig. Ein Mitarbeiter der Firma Papenburg, ausgestattet mit einer gut sichtbaren Warnweste, demonstrierte dann anschaulich, wo man ihn überall ohne die vielen Spiegel nicht sieht, wenn er sich rund um den LKW bewegt. Selbst mit diesen vielen Spiegeln, die man erst einmal im Auge behalten und beachten muss, gibt es immer noch dunkle Flecken im Sichtfeld.
Auch am Aktionstag mitwirkende Polizeibeamtinnen und -beamte nutzten die Möglichkeit den Toten Winkel einmal zu erleben. Polizeihauptmeisterin Diana Dickes, die vor Ort die Verkehrsprävention durchführte, zeigte sich erstaunt, wie enorm der Tote Winkel die Sicht eines LKW-Fahrers einschränke. „Für mich war dieser Blickwinkel sehr interessant. Er verdeutlicht, wie gefährlich der Aufenthalt von Personen in diesen Bereichen im Umfeld eines LKW ist, vor allem im Kreuzungsbereich.“, so Dickes.
Stadträtin Marion Krischok (die LINKE) machte sich ebenfalls vor Ort ein Bild, denn einer Ihrer Träume sei es, selbst einmal einen LKW zu fahren, erklärte sie ihr Interesse und ihre Freude über die Möglichkeit, einmal hinter dem Lenkrad Platz zu nehmen. Sie staunte, wie anders die Sicht gegenüber dem Blick aus einem PKW sei. „Hochachtung vor dem Vermögen mittels vier Spiegeln die rechte Seite wahrzunehmen einschließlich eines dort stehenden Fahrrades.“, so Krischok.
Michael Ripke, Pressesprecher der Polizeiinspektion Halle (Saale), bewertet den Aktionstag als Erfolg. „Die Stände beim Radaktionstag waren trotz des trüben Wetters stets gut besucht. Neben interessierten Passantinnen und Passanten konnten wir uns über den Besuch von zahlreichen Schulklassen sowie über viele extra angereiste Radfahrerinnen und Radfahrer aus allen Altersgruppen freuen.“, so Ripke.
Die nächste zentrale Präventionsveranstaltung im Rahmen eines Radaktionstages findet am 06. Juni 2023 in Dessau-Roßlau statt.
„…Polizeihauptmeisterin Diana Dickes, die vor Ort die Verkehrsprävention durchführte, zeigte sich erstaunt, wie enorm der Tote Winkel die Sicht eines LKW-Fahrers einschränke…“
Und, wo sind die Konsequenzen? Es gibt durchaus Möglichkeiten, Lkw-Fahrer zu entlasten. Die für die Innenstadt bestimmte Ladung kann in Speditionszentren an der Autobahn in kleinere Lkw mit Niederflurkabine umgeladen werden. Dann muss kein Lkw-Fahrer mehr in zig Spiegel schauen, sondern kann einfach aus dem Fenster schauen.
Oder vor der Einfahrt in die Stadt muss ein Beifahrer zusteigen, der insbesondere beim Rechtsabbiegen Hilfestellung leisten kann.
Aber die dadurch erhöhten Preise nimmst du gerne in Kauf? Wahrscheinlich bist du der erste, der darüber meckert.
@Sonntagsradler
Abbiegeunfälle mit Pkw gehören zu den schwersten Unfällen überhaupt. Radfahrer werden dabei häufig getötet oder schwer verletzt. Jeder Tote ist einer zu viel.
Es gab da vor einiger Zeit eine Dokumentation, da kam auch eine mehrfach überrollte Frau zu Wort. Sie wäre lieber tot, sagte sie selbst. Die Folgen ihres Unfalls haben die Gesellschaft schon mehr als 1 Mio Euro gekostet.
Ja, lieber kostet die Butter n paar Cent mehr, wenn man dafür seine Kinder mit dem Fahrrad zur Schule und zu Freizeitaktivitäten fahren lassen kann.
Meinte natürlich Pkw und Lkw
Das ist natürlich doof wenn man ein Gesetz hätte wo Radfahrer nicht ständig vorfahrt haben.
Da sollen lieber ein paar sterben in der Hoffnung das die anderen es vielleicht dann begreifen.
Es gibt Menschen die an grünen Ampeln sich mit einem Blick vergewissern das sie auch von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden!
Radfahrer neben dem blinkenden LKW ach ich hab vorfahrt immer rein in die Pedale und dann hinterher jammern. 🙂 🙂 🙂 ganz ehrlich Dummheit muss bestraft werden.
@bin gespannt
Kommst du überhaupt mal raus aus deinem Hetz-Keller? Dann wüsstest du, dass man heutzutage bei vielen modernen Pkw kaum noch eine Chance hat Blickkontakt mit dem Fahrer aufzunehmen, weil die Scheiben immer stärker getönt sind und überdies spiegeln.
Natürlich ist es sinnvoll, sich nicht unnötigerweise neben Lkw aufzuhalten. Aber deine Opferverhöhnung ist einfach niederträchtig. Wenn, wie bspw. in der Raffineriestraße passiert, ein Lkw dich überholt und dann unerwartet rechts in eine Baustelle abbiegt, dann hast du als Radfahrer möglicherweise gar keine Chance, das Unheil noch abzuwenden.
Es gibt übrigens ein Gesetz: Lkw sollen in Schrittgeschwindigkeit abbiegen.
Der Fahrer kann auch nur rückwärts auf den Sitz sitzen. Und fahren.Kein Spiegel notwendig!
Ergänzend Parkplätze, welche die Sicht des rechtsabbiegenden Fahrzeuges auf Radwege behindern, entwidmen, Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 kmh, Radwege verbreitern
@Allwetterradler
DU hat es mal wieder nicht begriffen!
Hast du das mit 51% wenigstens gelesen? Mehr als jeder 2 Unfall mit Radfahrern könnte vermieden werden die sich an die Regeln halten!
Dazu gehört auch das man als Erwachsener nicht auf dem Fußweg fahren darf!
Deine Forderungen sind so hohl, und zeigen das du von Logistik auch Null Plan hast, man kann nur erwidern keine Radfahrer keine Unfälle mit Radfahrern!
Was genau haben die 51% aus der Gesamtstatistik mit Abbiegeunfällen zu tun?
Meine Forderungen sind nicht „hohl“. Hohl ist, wenn man solche dramatischen Abbiegeunfälle als Kollateralschäden einer brummenden Wirtschaft abtut. Jeder dieser Unfälle ist einer zu viel. Wer mit einem tonnenschweren Gerät durch belebte Städte fährt muss jederzeit in der Lage sein, dorthin zu schauen wo er hinfährt. Die schweren Sattelzüge, die eher zum Geradeausfahren auf Autobahnen gebaut sind, sind nicht für Innenstädte geeignet.
„Hohl ist, wenn man solche dramatischen Abbiegeunfälle als Kollateralschäden einer brummenden Wirtschaft abtut.“
Man würde wohl ganz einfach Radfahrern das Vorfahrtsrecht nehmen.
Komischerweise passiert mit Fußgängern nicht so viel beim abbiegen, haben die Radfahrer doch eine Mitschuld ? Oder warum ist das so?
Es ist übrigens der immer gleiche Statistiktrick. Wenn du die Alleinunfälle von Radfahrern aus der Statistik herausnimmst, sieht das Bild schon ganz anders aus; bei Unfällen mit Pkw und Lkw als Unfallgegner ist in der überwiegenden Mehrheit der Fälle der Autofahrer Verursacher.
Und was sind Alleinunfälle? Z.B. wenn ein Radfahrer in der Geiststraße in eine Straßenbahnschiene gerät. In die er nur deswegen überhaupt gefahren ist, weil die Stadt das Parken am viel zu schmalen Straßenrand duldet.
Das ist ja grausam das so viele Radfahrer nicht einmal in der Lage ohne Unfall Rad zu fahren.
Mochte gar nicht über Kosten nach denken die dadurch entstehen.
Ein Führerschein wäre wohl echt angebracht.
Sie haben den Sinn des Artikels nicht verstanden. Alle Lkw, PKW auch Fahrradfahrer haben „Tote Winkel „. Vorfahrt kann man nur jemanden einräumen den man sieht und von dem man weiß. Deshalb ist es wichtig die Situation und Sichtmöglichkeiten der anderen Verkehrsteilnehmer immer zu berücksichtigen. Deshalb steht der Paragraph 1 der StVO ganz vorn und nicht: Radfahrer haben immer Vorfahrt.
Deswegen heißt das toter Winkel, denn bei Nichtbeachtung gibt’s Tote. Leider.
Mensch aufs Rad und fahre weit weg von Halle!
Klasse Idee, gehört regelmäßig gemacht bringt wirklich was. Dies gehört eigentlich zur Pflicht für jeden Verkehrsteilnehmer. Wurde früher bei meinen Kids in der Schule gemacht.
Mir doch egal. Der Auto/LKW Fahrer muss eben aufpassen.
Schreibt der gedankenLoser, der noch nie Fahrrad gefahren ist.
Toter Winkel, so ein Quatsch.
Bereits seit mehreren Jahren sind entsprechende Spiegel vorgesehen damit es eben KEINEN ‚toten Winkel‘ mehr gibt.
Wer nichts sieht hat die Spiegel entweder falsch eingestellt, oder die entsprechenden Vorgaben nicht erfüllt.
Verstehe ich auch nicht, Ich habe 2011 meinen C/E Schein gemacht. Der einzige Tote Winkel ist direkt hinter dem Anhänger. Alles andere wird durch die Seitenspiegel abgedeckt.
Tote Winkel darf’s es nich mehr geben
Toten Winkel meinen und auf den Bildern kann man durch die Spiegel alles sehen. Genau mein Humor.
Nichts gegen die umstrittene Aktion. Bleibt die Frage, warum die Aktion an die falsche Adresse gerichtet wurde. Unfallverursacher sind nun mal Auto- und LKW-Fahrer. Ein Fahrradfahrer kann relativ wenig gegen den toten Winkel aus LKW-Fahrersicht machen. Die Aktion ist also am Ende relativ nutzlos, da sie nicht an die Ursache der vielen, oft tödlichen Unfälle geht. So bleibt alles beim alten.
Diese Aktionen verschleiern die wahren Unfallursachen. Es bleibt zwischen den Zeilen hängen, dass Radfahrende doch selber schuld sind, wenn sie sich im „toten Winkel“ von Lkw aufhalten. Letztlich hilft hier nur eine „Vision Zero“.
@Bürger für Halle
„Ein Fahrradfahrer kann relativ wenig gegen den toten Winkel aus LKW-Fahrersicht machen.“
Wirklich gibt es da keine Ausweg aus dem Totenwinkel?
Wäre mal ne Maßnahmen stehen zu bleiben und einen blinkenden LKW abbiegen zu lassen, aber nein die Radfahrer stehen auf schmerzen.