DLRG-Rettungssportler bei World Games im Medaillenrausch – auch Hallenser erfolgreich
Die Rettungsschwimmer der deutschen Nationalmannschaft haben wieder abgeliefert – und wie!
Zum Abschluss der Wettbewerbe im Rettungsschwimmen bei den World Games in den USA haben die Sportler der DLRG das Feld dominiert. Sechsmal Gold und dreimal Bronze sammelten sie am zweiten Wettkampftag. Zusammen mit dem Vortag heimsten die deutschen Athleten damit 14 Edelmetalle ein, sechs mehr als noch bei den Spielen 2017.
Wie bereits an Tag Eins war es erneut Nina Holt, die zu Wettkampfbeginn im Natatorium des Birmingham CrossPlex für Aufmerksamkeit sorgte. In der Disziplin 50 Meter Retten einer Puppe schlug die 19-Jährige nach 33,77 Sekunden als erste an der Wand an, sicherte sich auch noch World Games Rekord und die erste Goldmedaille des Tages fürs Team Deutschland. Teamkollegin Kerstin Lange ergänzte das Topergebnis als Dritte. Bei den Männern gehörten der Stralsunder Danny Wieck sowie der Hallenser Joshua Perling zu den Medaillenanwärtern; immerhin errangen sie 2017 in gleicher Disziplin einen Doppelsieg. Wieck setzte sich tatsächlich erneut in einem bärenstarken Rennen durch, ließ die Konkurrenz hinter sich und schwamm zur Goldmedaille. Für Joshua Perling von der DLRG Halle-Saalekreis war klar, dass es wohl sein letztes internationales Rennen wird. Der Druck war dementsprechend groß. In einem unfassbar spannenden Finish schleppte er die Puppe ins Ziel und schnappte sich hinter Wieck und dem Italiener Ippolito doch noch Bronze.
Viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht – auch nicht für die mitfiebernden Teammitglieder und Zuschauer. Denn bei der anschließenden 4 x 25 Meter Rettungsstaffel kamen die nächsten Highlights. Die deutschen Frauen mit Hallenserin Undine Lauerwald setzten sich gegen die Weltrekordhalterinnen aus Frankreich durch und holten Minuten später die nächste Goldmedaille. Unglaublich, dass dann auch die Männer wieder nachziehen konnten. An ihren bestehenden Weltrekord kamen die DLRG-Männer mit den 3 Hallensern Fabian Ende, Fabian Thorwesten und Joshua Perling sowie Danny Wieck zwar nicht heran, in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Polen konnten sie aber dennoch letztlich als Erste anschlagen. Unfassbar: 4 x Gold in den ersten vier Rennen.
Einen kleinen Dämpfer erhielt der Medaillenrausch dann aber doch kurzfristig: Über 100 Meter Retten mit Flossen patzte Undine Lauerwald von der DLRG Halle-Saalekreis als Mitfavoritin beim Einklinken der Puppe und wurde in Führung liegend disqualifiziert. „Unsere Sportart ist manchmal äußerst brutal, schon kleine Fehler werden hart bestraft.“, meinte Teammanager Holger Friedrich nach dem Finalläufen, denn auch bei den Männern ereilte Kevin Lehr aus Luckenwalde das gleiche Schicksal. Dagegen behielt Teamkollege Tim Brang die Nerven und zündete im Becken den Turbo. Mit 50,48 Sekunden schnappte er sich das 5. Gold für Deutschland.
Frauenstaffel mit neuem Weltrekord
Doch der Höhepunkt des Tages sollte noch kommen. In der spektakulären und technisch anspruchsvollen 4 x 50 Meter Gurtretterstaffel gingen die deutschen Frauen um Nina Holt, Kerstin Lange, Vivian Zander und Undine Lauerwald zusammen mit Italien als Favoriten ins Rennen. Dank überragender Taktik sorgten sie dann für den Paukenschlag und schwammen zu Gold, dabei pulverisierten sie außerdem ihren eigenen bis dato geltenden Weltrekord. Die neue Bestmarke steht nun um fast zwei Sekunden reduziert bei 1:35,82 Minuten. Die Männer mit Fabian Thorwesten und Fabian Ende konnten hier zwar nicht mit den Damen gleichziehen, setzten aber mit Bronze einen grandiosen Schlusspunkt des Tages.
„Für mich geht ein Traum in Erfüllung!“, freute sich Fabian Thorwesten nach dem Gewinn seiner zweiten Staffelmedaille.
Die Medaillenwertung konnte damit Deutschland klar für sich entscheiden; in einer inoffiziellen ILS-Punktewertung belegte Deutschland hinter Italien den zweiten Platz. „Für uns war die Punktewertung des Weltverbandes ILS tatsächlich uninteressant. Wir wollten möglichst viele Medaillen erringen und damit einen wichtigen Teil für das Team Deutschland zur Nationenwertung beitragen. Ich denke, dass ist uns unglaublich gut gelungen.“, konstatierte Teammanager Friedrich am Ende der Wettkämpfe der Lebensretter.
Jetzt wollen sich die Rettungsschwimmer noch andere Sportarten anschauen und die Deutschen anfeuern, bevor sie dann die Rückreise in die Heimat antreten.
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