Doch in Zukunft Baden im “Hufi”? Wasserqualität im Hufeisensee wird besser

Verboten – und doch so verlockend: Rund um den Hufeisensee in Halle (Saale) warnen Schilder unmissverständlich: „Baden verboten.“ Und dennoch – an warmen Tagen zieht es viele Menschen ins Wasser. Heimlich, schnell, mit einem Hauch Rebellion. Denn eigentlich ist das Baden hier eine Ordnungswidrigkeit und kann ein Bußgeld nach sich ziehen. Aber vielleicht… ist dieser Sprung ins Wasser bald kein Regelbruch mehr – sondern ganz legal.

Seit Mai 2023 wird der See ganz genau unter die Lupe genommen. Monat für Monat entnehmen Expert*innen an 18 verschiedenen Stellen Wasserproben. Neben leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen (LHKW) wurden auch mikrobiologische Parameter untersucht – das teilte die Stadtverwaltung auf eine Anfrage der SPD im Umweltausschuss mit.

Und die Ergebnisse machen Hoffnung: „Die Messwerte der laufenden Untersuchungskampagne zeigen grundsätzlich eine positive Entwicklung der Wasserqualität“, sagt Umweltdezernent René Rebenstorf. Zwar lassen sich noch Spuren der problematischen Stoffe nachweisen – etwa von leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen – doch deren Konzentrationen liegen bereits weitgehend im Rahmen der Trinkwasserverordnung. Nur vereinzelt werden Grenzwerte noch überschritten. Sobald alle Untersuchungen abgeschlossen sind, soll eine endgültige Bewertung erfolgen.

Ein Blick zurück zeigt, wie ernst die Lage einst war: In früheren Proben wurden Trichlorethen, cis-1,2-Dichlorethen und Vinylchlorid gefunden – allesamt Substanzen, die als krebserregend gelten. Die Ursachen für die Belastung liegen in der Vergangenheit, genauer: beim früheren Chemiehandel an der Reideburger Straße und beim alten Bahngelände (RAW-Gelände).

Doch die Zeichen stehen auf Wandel. Vielleicht wird der Hufeisensee eines Tages mehr sein als ein geheim gehüteter Badeort – vielleicht wird er ganz offiziell zum Sommerparadies mitten in der Stadt.