Endspurt am Ausbildungsmarkt: 3.700 Ausbildungsstellen sind in Sachsen-Anhalt noch frei
1.800 Ausbildungsinteressierte haben noch keinen Ausbildungsplatz +++ BA vermittelt Jugendliche noch bis Spätherbst +++ Markus Behrens: „Es lohnt sich für Ausbildungsinteressierte auf jeden Fall, die Alternativen zu checken. In vielen Berufen sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz so gut, wie nie zuvor!“ +++ Bei Konstruktionsmechanikern kommen aktuell auf 2 unversorgte Bewerber noch 21 freie Stellen+++
Trotz Krise setzen Unternehmen auf Ausbildung
Für viele junge Menschen in Sachsen-Anhalt hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen: Sie starten mit einer Ausbildung ins Berufsleben. Trotzdem haben jetzt noch viele Unternehmen freie Ausbildungsstellen und nicht jede(r) Ausbildungsinteressierte hat bis jetzt einen Ausbildungsplatz gefunden. Bei den Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt waren Mitte August noch 3.689 freie Ausbildungsstellen gemeldet, acht weniger als im August vergangenen Jahres. Insgesamt hatten Arbeitgeber und Träger seit Oktober 2020 insgesamt 11.862 Ausbildungsstellen zur Besetzung für das Ausbildungsjahr gemeldet, 378 mehr als im Jahr zuvor. „Ende Oktober ziehen wir eine Bilanz für das Ausbildungsjahr. Fakt ist aber: Trotz der Krise setzen Unternehmen in Sachsen-Anhalt weiter auf die Ausbildung junger Menschen. Sie wissen, dass die Krise bald vorbei ist und sie dringend auf Fachkräftenachwuchs angewiesen sind. Denn bereits jetzt ist nahezu ein Viertel aller Beschäftigten im Land über 55 Jahre alt und geht damit in absehbarer Zeit in den Ruhestand. Leider werden auch in diesem Jahr nicht alle Unternehmen in Sachsen-Anhalt ihre Ausbildungsstellen besetzen können“, erklärte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Zahl der Bewerberinnen und Bewerber deutlich gesunken
Denn die Zahl der Ausbildungsinteressierten ist deutlich zurückgegangen. Seit Oktober haben sich 9.000 junge Menschen als Bewerber für einen Ausbildungsberuf bei den Arbeitsagenturen registrieren lassen. Das waren 598 weniger als im Jahr zuvor. 1.767 Bewerber hatten Mitte Augst noch keine passende Ausbildungsstelle gefunden, das waren 350 weniger als im August letzten Jahres: „Aufgrund der lange anhaltenden pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen in den Schulen war eine normale Berufsberatung nur bedingt möglich. Wir haben zwar viele Ausbildungsinteressierte über neue Kanäle, wie Video- und Onlineberatung erreicht, die Berufsberatung in der Schule oder direkt in der Arbeitsagentur konnten die neuen Formate aber nicht vollständig ersetzen. Bis in den Spätherbst werden wir jetzt noch Nachvermittlungsaktionen, wie Messen oder Last-Minute-Vermittlungen aber auch normale Termine der Berufsberatung durchführen, um jeder unversorgten Bewerberin und jedem unversorgten Bewerber ein Angebot für einen Ausbildungsplatz zu machen. Rein rechnerisch kommen derzeit zwei unbesetzte Ausbildungsstellen auf jeden unversorgten Bewerber.
Beste Chancen für angehende Konstruktionsmechaniker
Schaut man auf die Relation zwischen freien Stellen und noch unversorgten Bewerber*innen, so sind die Last-Minute-Chancen auf einen Ausbildungsplatz derzeit für junge Menschen am besten, die Konstruktionsmechaniker*in werden wollen. Sachsen-Anhalt-Weit gibt es für diesen Beruf noch 104 freie Stellen, während nur 5 Bewerber*Innen unversorgt sind, die diesen Beruf lernen wollen. Macht eine Relation von fast 21 freien Stellen pro unversorgtem Bewerber. Ähnlich sieht es bei Restaurantfachfrauen- und Männern aus. Landesweit sind hier noch 99 Stellen unbesetzt, während nur noch sieben Ausbildungsinteressierte, die den Beruf ergreifen wollen, keine Ausbildungsstelle gefunden haben. Macht 14 freie Stellen pro unversorgter Bewerber*In. Auf Platz drei der Berufe mit der günstigsten Bewerber-Stellen-Relation: „Fachkraft für Lebensmitteltechnik“. Für diesen Beruf gibt es aktuell noch 37 unbesetzte Ausbildungsstellen und nur drei Bewerberinnen, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Das sind mehr als 12 freie Stellen pro unversorgtem Bewerber.
„Oft ist es aber nicht leicht, Betriebe und angehende Azubis zusammenzubringen, weil die Vorstellungen etwa über Wunschberuf oder Ort der Ausbildung nicht immer zusammenpassen. Deshalb lohnt es sich für jeden Ausbildungsinteressierten auch nach Alternativen zu schauen, denn in vielen Berufen sind die Chancen auf eine gute Ausbildung so gut wie nie zuvor, sagte Markus Behrens.
Die Jugend hat offenbar keinen Bock mehr auf Ausbildung.
Eine sehr kurzsichtige, uninformierte Schlussfolgerung.
Stimmt, die grassierende Unbildung der Jugend hatte ich vergessen.
Leider ist die Bezahlung meist sehr schlecht, sei es beim Gehalt in der Ausbildung , aber auch später wenn man ausgelernt hat, ist das Gehalt viel zu niedrig, bei den gestiegenen Kosten für Strom, Benzin ect. kann man so definitiv keine Familie ernähren
Als ausgelernter im Restaurantbereich hast Du definitiv nicht mehr als 1.600 auf der Hand und das ist schon hochgerechnet, meist ist es viel viel weniger und dazu kommen die beschissenen Arbeitszeiten, welche nicht mit der Familie zu vereinbaren sind.Also….. braucht sich keiner zu wundern warum das Handwerk ausstirbt, es ist einfach zu unattraktiv für die Jugend und ich würde meinen Kindern definitiv nie zu solch einem schlecht bezahlten Beruf raten. Traurig aber leider wahr 🧐
Wer nicht mit 1600€ im Monat zurechtkommt, der sollte mal seinen Lebenswandel überdenken.