Fahrrad-Kuriere protestieren gegen Cyclone

Der Fahrradkurierdienst Cyclone ist einer der größten Anbieter in Halle. Doch die Beschäftigten sind unzufrieden. Am Montagmittag haben sie sich deshalb zu einer Demonstration zusammengefunden. Die Freie Gewerkschaft FAU hatte dazu aufgerufen.
Cyclone trete das Arbeitsrecht mit Füßen, hieß es zu Begründung, Beschäftigte würden um ihren verdienten Lohn gebracht. Beklagt wurden zu späte Lohnzahlungen, eine fehlende Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder auch sogenannte Annahmeverzug. Das heißt, es wurden Verträge geschlossen, die Kuriere kamen für die Touren aber doch nicht zum Einsatz und haben demnach in diesem Zeitraum auch nichts verdient.
Hintergrund sind unter anderen offene Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall und nicht gezahltes Urlaubsentgelt, sowie mehrere offene Monatslöhne, da ein Kurier nicht eingesetzt wurde. Bereits seitlängerem verweigere sich Cyclone-Inhaber Thomas Güth sowohl zu zahlen, als auch überhaupt konstruktiv mit der Basisgewerkschaft in Verhandlung zu treten.
„Durch die andauernde Verweigerung des Chefs hatte ich große Probleme, meine Miete zu zahlen und musste Schulden machen. Es wird Zeit, dass ich bekomme, was mir zusteht“, so der betroffene Fahrer, „Eigentlich kann man diesen Job nur als Hobby machen. Zum Leben reicht das unter diesen Bedingungen nicht.“
Daher hat der Kurier auch Lohnklage eingereicht. Am morgigen Dienstag um 12 Uhr findet die Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht Halle statt. „Wenn sich der Chef nicht auf unsere Forderungen einlässt, werden wir den juristischen Weg weiterverfolgen. Wir werden aber auch weiter öffentlichen Druck auf die Firma ausüben. Das Aushöhlen von rechtlichen Mindeststandards muss auch öffentlich problematisiert werden“, so Nepomuk Diener, Sprecher des Asy Halle.
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