Generalkonsulin, FDP-Chef und Dorint-Chef fordern klares Genscher-Bekenntnis
Dem halleschen Stadtrat wird erneut Druck gemacht, sich zu ihrem verstorbenen Ehrenbürger Hans-Dietrich Genscher zu bekannten. Frank Sitta, Landesvorsitzender der FDP Sachsen-Anhalt, die ehemalige FDP-Chefin und heute Generalkonsulin in Danzig, Cornelia Pieper, Hoteldirektor Dorint Charlottenhof vom Bertram Thieme sowie Christian Schreiber, Sprecher der Athletenkommission im DOSB-Präsidium, fordern in einer gemeinsamen Erklärung ein klares Bekenntnis des Stadtrats und kritisieren die aufgetreten Verzögerungen zu einer Ehrung. Der Stadtrat hatte im Dezember keine Entscheidung zu einer Umbenennung des Bahnhofsvorplatzes in Hans-Dietrich-Genscher-Platz und zur Umbenennung des Herder-Gymnasiums in Genscher-Gymnasium getroffen.
„Genscher war einer der bedeutendsten Politiker der Bundesrepublik Deutschland. Er war ein treuer Botschafter unserer Stadt, immer stolz auf seine Heimatstadt und hat dies gern und ausführlich in der Welt verkündet. Er ließ es sich dabei auch nicht nehmen, seine Heimatstadt vielen bedeutenden Persönlichkeiten zu zeigen. Es wäre schön, wenn auch seine Heimatstadt endlich zeigen würde, wie stolz sie auf Hans-Dietrich Genscher und auf sein Lebenswerk ist. Dies gern auch an mehreren Orten“, meint Frank Sitta und betont zur Verzögerung: „Mir ist es außerdem wichtig zu betonen, dass es hier um eine Ehrung des Menschen und Politikers Hans-Dietrich Genscher geht und nicht um eine Ehrung der FDP. Die Vorgänge im Stadtrat lassen die Vermutung zu, dass einige Stadträte dies nicht trennen können und eher parteipolitisch motiviert vorgehen. Wenn im Stadtrat außerdem von der Gefahr übermäßiger Ehrung und von einer Geringschätzung seiner Leistungen für Halle die Rede ist, fehlen mir einfach nur die Worte.“
Cornelia Pieper ist heute Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig. Sie war u.a. Staatsministerin im Auswärtigen Amt und stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP. Sie gründet zurzeit den Genscher-Haus e.V. Freundeskreis Hans-Dietrich Genscher. Sie erklärt: „Genschers Lebenswerk ist uns Vermächtnis, er hat Zeit seines Lebens für Frieden, Freiheit und Abrüstung gekämpft. Ohne ihn hätten wir unsere Freiheit im vereinten Deutschland nicht zurückerlangt. Die Stadt Halle hat die moralische Verpflichtung Ihres Sohnes und Ehrenbürgers Hans-Dietrich Genscher zu gedenken. Alles andere wäre ein Armutszeugnis.“
Bertram Thieme ist Hoteldirektor des Halleschen Dorint-Hotels Charlottenhof. In Genschers Lieblingshotel befindet sich u.a. die Genscher-Suite mit einem seiner gelben Pullunder. „40 Jahre war der Weltpolitiker, welcher fast 20 Jahre als Außenminister der Bundesrepublik Deutschland so erfolgreich wirkte und der Architekt der deutschen Einheit ist, mein Gast im Interhotel, Maritim Hotel und Dorint Charlottenhof, welches er 2002 als sein Lieblingshotel ehrte“, so Thieme. „Im Laufe der Jahre entstand zwischen uns ein tiefes vertrauensvolles, freundschaftliches Verhältnis. Als große Ehre empfand ich, tiefbewegt, bei der Staatstrauerfeier in Bonn dabei gewesen zu sein. Danach verband ich die große Hoffnung, dass meine Heimatstadt ihrem größten Sohn und Ehrenbürger die entsprechende Würdigung zuteil werden lässt. Überaus traurig bin ich über die Art und Weise, wie bisher damit verfahren wird. Ich schäme mich richtig dafür. Ich wünsche mir von allen Verantwortung Tragenden eine schnelle Rückbesinnung auf ihr Verantwortungsgefühl gegenüber der Würdigung einer der bedeutendsten politischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Mein Vorschlag gegenüber dem Ehrenbürger Hans-Dietrich Genscher, den Marktplatz nach ihm zu benennen und eine nationale/internationale Ehrung anzustreben und dem Flughafen Leipzig/Halle den Namen „Hans-Dietrich Genscher Airport“ zu verleihen.“
Christian Schreiber ist mehrfacher Weltmeister im Rudern, Olympiateilnehmer und als Athletensprecher Präsidiumsmitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Hans-Dietrich Genscher war Ehrenvorsitzender der Halleschen Rudervereinigung BÖLLBERG/ NELSON E.V. für die er sportlich aktiv war.
Christian Schreiber: „Eine Benennung des Bahnhofvorplatzes in Halle nach Hans-Dietrich Genscher kann ich nur voll unterstützen. Neben seinen herausragenden Errungenschaften für die deutsche Wiedervereinigung war er immer auch Hallenser, der seine Heimatstadt in seinem nationalen und internationalen Netzwerk bekannt gemacht hat. Für mich als ehemaligen Athleten ist zudem sein Einsatz während der Geiselnahme im Olympischen Dorf am 5. September 1972 in München hervorzuheben. Als damaliger Bundesinnenminister bot er sich als Geisel im Austausch zur israelischen Delegation an, was von den Terroristen abgelehnt wurde.“
Gääääääääääääääääääääääääähn. Wie die Bestien…
warum die Eile? Genscher ist noch viele Jahre tot.
Die politische Ausschlachtung den Namesn eines Verstorbenen kurz nach seinem Tode ist frevelhaft und geradezu einmalig stillos. Dann noch den Namen Herder dafür zu opfern, ist einfach nur dumm, wie das ganze Verhalten dieser Klientel-Mövenpick-Partei.
Besonders einmalig ist es zumindest nicht. Bei Helmut Kohl haben sie noch wesentlich kürzer gefackelt. https://dubisthalle.de/halle-bekommt-keine-helmut-kohl-strasse
Die politische Ausschlachtung des Namens eines Verstorbenen kurz nach seinem Tode ist frevelhaft und geradezu einmalig stillos. Dann noch den Namen Herder dafür zu opfern, ist einfach nur dumm, wie das ganze Verhalten dieser Klientel-Mövenpick-Partei.
Antworten
Wieder typisch FDP, sonst nix auf die Reihe bekommen… Leute, es gibt in Halle zum Glück noch andere Menschen als eure Klientel-Wendegewinner-Partei… Herr Thieme kann ja das Dorinth-Hotel in Genscher_Logis umbenennen, wenn er das so will… aber Marktplatz, Banhofsplatz und Flughafen werden so bleiben. Das Volk will es so!
Genscher war auch verantwortlicher Innenminister bei dem Desaster der Befreiung der israelischen Sportler 1972 bei den Olympischen Spielen !