HFC-Fanprojekt: Stadt will neue Ausschreibung durchführen

Seit der Versetzung des bisherigen Fanprojekt-Leiters Steffen Kluge ins Jugendamt hat das Streetwork-Projekt keinen „Kopf“ mehr. Die Stadt hatte die Stelle ausgeschrieben.
Wie zu erfahren war, haben sie zwei Personen um den Posten beworben, darunter auch der einstige Leiter. Allerdings entspreche laut Verwaltung keiner der Bewerber den Anforderungen der Stadt. Deshalb soll es eine Neuausschreibung geben.
Zu den Aufgaben zählen laut erster Ausschreibung die Entwicklung und Erarbeitung von Konzepten zur Gewaltprävention und zur Umsetzung einer positiven Fankultur, eine sozialpädagogische Unterstützung der Fans bei individuellen Problemlagen Vor- und Nachbereitung, Begleitung des Halleschen Fußballclubs zu Auswärtsfahrten, Beratung einzelner Fangruppen vor Ort und Betreuung des Fantreffpunktes. Mitbringen solle der Bewerber einen Fachhochschul- oder Hochschulabschluss mindestens auf Bachelorniveau in der Fachrichtung Soziale Arbeit. Auch solle er über Führungserfahrungen verfügen, Erfahrungen in der Arbeit und dem Umgang mit Jugendlichen und Fangruppierungen haben sowie Kenntnisse in der Gewaltprävention und dem Konfliktmanagement.
Unterdessen haben die Stadtratsfraktionen Grüne, Linke und SPD einen Antrag auf Übertragung des Streetwork Fanprojektes
an einen freien Träger gestellt. Die Versetzung Kluges habe zu einem Vertrauensverlust geführt, heißt es im gemeinsamen Antrag. „Unabhängig von den städtischen Personalmaßnahmen müssen der Erhalt und die Förderung bestehender und funktionierender Sozialprojekte immer das oberste Ziel des sozialpolitischen Handelns der Stadt Halle (Saale) sein. Einmal weggefallene Angebote lassen sich, gerade im Bereich der Jugendhilfe, nicht oder nur mit immensen Anstrengungen wiederbeleben.“ Über diesen Antrag wird nun in den Ausschüssen beraten.
Eric Eigendorf (SPD) sagte im Stadtrat, es sei erschreckend, wie Oberbürgermeister Bernd Wiegand das Fanprojekt ins Visier nehme. „Durch ihren Umgang haben Sie das Vertrauen nachhaltig zerstört“, sagte er. Die Fangruppen hätten bereits erklärt, nicht mehr mit dem Projekt zusammenarbeiten zu wollen. Wiegand habe es innerhalb von zwei Monaten geschafft, aus einem der besten Fanprojekte Deutschlands ein Fanrpojekt ohne Fans gemacht. „Das ist traurig.“ Die Übertragung an einen freien Träger ermögliche einen Neustart. Deutschlandweit würden die Fanprojekte meist durch freie Träger betrieben.
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