“Katastrophe” – Protest gegen Peißnitzbrücken-Sperrung – Demo am Montag? “Umleitung” führt über unbeleuchtete Wege

Die Peißnitzbrücke in Halle (Saale), auch als “Brücke der Freundschaft” bekannt, muss wegen der Bauarbeiten nun doch gesperrt werden. Ab kommenden Dienstag ist die für Fußgänger und Radfahrer wichtige Verbindung für zwei Monate dicht. 

Damit sind das Peißnitzhaus und die Parkeisenbahn sowie Wiederholdts Biergarten nicht mehr auf direktem Weg von der Innenstadt erreichbar. Auch der direkte Weg zwischen Innenstadt und Weinberg Campus ist somit abgeschnitten. Als Umleitung gibt die Stadt die Giebichensteinbrücke und die Elisabethbrücke an. Doch während der Wegen über die Ziegelwiese beleuchtet ist, sind die Wege entlang des Sandangers / Gimritzer Gutsparks und Zwischen Talstraße und Schwanenbrücke unbeleuchtet.

Die beleuchtete Routen für Fußgänger wären jeweils rund 4,2km lang, die unbeleuchteten Wege 3,9 Kilometer.

Melanie Ranft, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat nennt die Sperrung eine “Katastrophe”. Ranft erklärt: “Mit der Sperrung fehlt eine Hauptroute, die von sehr, sehr Vielen täglich genutzt wird. Dabei stellt auch die Umleitung über keine Alternative dar.  Zudem kommt es zu einer unüberwindliche Zweiteilung der Stadt hinsichtlich der Naherholung.”

Ranft kritisiert zudem das Vorgehen der Stadtverwaltung und die damit einhergehende Informationspolitik. “Wir haben mehrfach zum Stand der Bauarbeiten auf der Peißnitzbrücke nachgefragt und stets wurde uns geantwortet, dass die Öffnung gesichert ist”, betont Ranft. “Und sogar noch gestern im Bauausschuss wurde die geplante Vollsperrung nicht erwähnt. Ein ähnliches Vorgehen für eine wichtige Autoverbindung hätte sicherlich mehr Priorität gehabt. Wieder merken wir, dass Fahrräder noch nicht die Wichtigkeit haben, die ihnen zusteht.”

Möglicherweise wird es am Montag kurz vor der Sperrung noch eine Demonstration an der Brücke geben. Derzeit stimmen sich Aktivisten darüber ab.