Kommentar zur Bewerbung von Halle (Saale) um die DB-Konzernzentrale: Ein Signal, das längst überfällig ist

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21 Antworten

  1. Aufmerksamer Beobachter sagt:

    Dennoch bleibt es würdeloser, peinlicher Quatsch, bei dem man sich dann nicht aufregen darf, dass Land und Bund mit so einem Schaumschläger nichts zu tun haben wollen. Letzteres wäre aber durchaus wichtig.

    • Martin sagt:

      Ich finde es eine tolle, mutige Initiative und bin ganz beim Kommentator. Die beiden OB´s haben voraus gedacht; Die Entscheidung steht an und bis 2034 wäre genug Zeit, das Gelände zu entwickeln.
      Leider, das ist meine Erfahrung, haben wir im Osten das „groß denken“ entweder nie gelernt oder es wurde uns ausgeredet. Jede Putzkraft im Silicon Valley denkt größer.
      Ich höre bei fast allen neuen Ideen das reflexartige Gemecker: Brauchen wir nicht, klappt eh nicht, haben wir immer schon so gemacht, etc. etc. etc. Das muss ich auch bei einigen Kommentaren hier leider lesen – so wird das nichts mit Wachstum und Wohlstand. Viel mehr Mut, Optimismus und Offenheit ggü. neuen Ideen würde uns wahnsinnig gut tun 🙂

      • Aufmerksamer Beobachter sagt:

        Mietverträge von Gewerbeimmobilien laufen ständig aus und werden dann ständig verlängert.
        Dieser Fakt ist völlig irrelevant bzw. eröffnet er die Frage, warum sich der OB nur diesem einen Konzern anbiedert.

  2. JEB sagt:

    Nun gut die DB wird ihre Berlin-Türme nicht aufgeben, war ja auch klar gesagt.
    Aber eventuell sollte man die Fühler (und den Vorstoß würde ich als solchen werten), Richtung neue Anbieter lenken. Angeblich plant ja die italienische Bahn im Fernverkehr einzusteigen.

  3. Wähler sagt:

    Das Problem ist, dass die Neuen Bundesländer wie eine Kolonie annektiert wurden:
    Man hat 17 Millionen neue Konsumenten und billige Arbeitskräfte bekommen, die mit niedrigen Jobs abgespeist werden, aber vergessen, dass eine stabile Wirtschaft auch hochwertige Beschäftigungsverhältnisse, wie sie in Unternehmensführungen und Bundesverwaltungen vorkommen, erfordert. Nicht ohne Grund verlassen besonders viele gut ausgebildete Frauen ihre Heimat und führen zu einer besonders großen Anzahl von Singlemännern.

    Dieses Gefühl des „Abgehängt seins“, setzt sich durch alle Bevölkerungsschichten durch und öffnet die Bereitschaft, den Rattenfängern von AfD und BSW hinterherzulaufen (nachdem die Rattenfänger von PDS/Linke entzaubert wurden)

    • Wahlbeobachter sagt:

      Geliefert wie bestellt. Nach der Wende hat der Osten keine Mahner und Skeptiker gewählt, sondern auch eine Art AfD, die ihm das Blaue vom Himmel versprochen hat. Allianz für Deutschland hieß das damals.

    • E. Honecker sagt:

      Wer hat denn den Beitritt zur BRD gewollt? Allein die Bürger. Die wollten eben die schnelle D-Mark und konnten es nicht eilig genug haben, ihre Arbeitsplätze und bezahlbare Mieten zu vernichten. Da blieben eben keine Zeit, mal nachzudenken.

    • klausklaus sagt:

      Da will jemand mit dir über Geschichte reden und fängt an die Prozesse 1989/90 Annexion zu nennen. Dann schauste nach und merkst, was dir für ein Müll aufgetischt werden soll: „Unter Annexion versteht man den gewaltsamen Gebietserwerb eines Staates auf Kosten eines anderen.“ – Wörterbuch des Völkerrechts Auch im Weiteren: Wenn die gut ausgebildeten Frauen das Land verlassen, um Drüben besser zu arbeiten, dann gibt es doch gute Jobs für gute Ossis. Abgehängt werden wir nicht vom politischen Westen, sondern vom Kapital. Geht arbeiten, konsumiert Schmutz!

      • Martin Pursche sagt:

        Aehm . Ne Kollege . Süßer Versuch .
        Annexion bedeutet de
        jure Übernahme von fremden gebieten. Gewalt oder nicht ist vollkommen unerheblich . Siehe Krim und Palästina
        Krim : annektierung durch Referendum , ob du es an erkennst oder nicht .
        Palästina : Landraub und annektierung durch ethnische Säuberungen und täglichen Mord .
        Und was der andere Kommentar meinte ist die Art und Weise wie der Westen mit der Wiedervereinigung mit den Kerngebieten des ehemaligen deutschen Reiches umgegangen ist .
        Und dass er dabei die eigenen Gesetze gebrochen hat namentlich die nach wie vor ausstehende Nationalversammlung zur Erstellung einer Verfassung da dass Grundgesetz selbst sagt keine verfassung zu sein . Und das BGH hätte nicht darüber urteilen dürfen weil es ein gigantischer Interessenkonflikt war ( da jeder einzelne durch Parteipolitik ernannte Richter am nächsten Tag seinen Job verloren hätte können im Falle eines neuen systems . Und weder die ostdeutschen bürger noch die westdeutschen bürger überhaupt irgendwas zu melden hatten bei dieser Entscheidung. In dreister de facto und de jure Brechung des Grundgesetzes )
        Außerdem rechtliche und wirtschaftliche Gleichstellung ist nach wie vor an vielen Ebenen nicht vorhanden .
        35 Jahren im Westfernsehen regelmäßig Bockmist über den Osten zu hören von Leuten die nie da waren ist da nur das allgemeine geschmäckel die die „Wende“ mit sich gebracht hat .
        Und wenn der Bundesrat ebenso wie die Landesparteien bzw regionalen Hauptstädte überproportional von westdeutschen dominiert werden genauso wie alle anderen politische. Parteien ( sowohl Wagenknecht als auch Weidel kommen aus dem Westen was hier irgendwie gerne vergessen wird ) dann sorgt das in der (Ost) Bevölkerung für das gefühl der Fremdherrschaft. Nicht dass es im Westen wirklich besser wäre wo sich in den 70er die „besseren“ in die vorstädte verpisst haben aber gleichzeitig immer noch auf allen gut bezahlten Jobs sitzen einschließlich der Administration und regelmäßig gegen die Mehrheitsbevölkerung regieren . Was uns eine sagenhaften Wahlbeteiligung von inzwischen 48% im Westen beschert .

  4. PaulusHallenser sagt:

    Man kann dem Autor des Kommentars richtig anmerken, wie sehr er aus der Zeit gefallen ist und noch in der (DDR)-Vergangenheit lebt.

    „Mitteldeutschland hat längst die Reife, die Infrastruktur und das Selbstbewusstsein, Verantwortung auf nationaler Ebene zu übernehmen.“

    Was für ein inhaltsloses Gerede. Halle steht nicht stellevertretend für Mitteldeutschland.

    „35 Jahre nach der Wiedervereinigung sei es „allerhöchste Zeit, ein Zeichen zu setzen“.“

    Ja, ein Zeichen des Egozentrismus und der Überheblichkeit.

    „Wie kann es sein, dass von den 50 größten deutschen Unternehmen gerade einmal zwei ihren Sitz in Ostdeutschland haben?“

    Das liegt daran, dass in Zeiten der Marktwirtschaft Unternehmen selbst entscheiden können, wo ihr Unternehmenshauptsitz ist.

    „Es ist ein Symptom verfehlter Industriepolitik, die seit Jahrzehnten am Osten vorbeiplant“

    Es gibt zum Glück keine Planwirtschaft mehr, die bestimmt, wo sich Unternehmenssitze befinden und wo nicht. Die ehemalige DDR ist nicht mehr existent.

    „Halle wagt den notwendigen Schritt: Die Stadt beruft sich zu Recht auf ihre lange Eisenbahngeschichte“

    Jede große Stadt in Deutschland hat eine lange Eisenbahngeschichte. Jede.

    „Dazu der Flughafen Leipzig/Halle – ein Standortfaktor, der in der Bundesinfrastruktur kaum zu übertreffen ist.“

    Gibt es etwa in Berlin keinen Flughafen? 🙂

    „Es geht darum, ob der Osten endlich den Platz bekommt, der ihm zusteht.“

    Diese Hybris ist schon extrem. Dieses Ost-Gerede ist mir als Mensch, der nach der Wiedervereinigung geboren ist, einfach zuwider. Der Autor hat offenbar auch 35 Jahr nach der Wiedervereinigung nicht verstanden, dass diese angebliche ostdeutsche Identität einfach nur ein Fantasiekonstrukt ist, an das sich vor allem jene klammern, die es nach 1990 zu nichts gebracht haben.

    Wer bei Verstand ist, der weiß, dass die Verlagerung der Bahn-Konzernzentrale von Berlin nach Halle völlig unsinnig ist.

    • Tio sagt:

      Man liest hier selten etwas anderes als Rentner-Besserwissertum, Verbitterung und grenzrassistisches Gehasse, deswegen ist es sehr erfreulich, mal einen Kommentar zu finden, den man sorgenlos unterschreiben würde

    • @PaulusHallenser sagt:

      „Die ehemalige DDR ist nicht mehr existent.“
      Ach nee, klafft da jetzt ein riesen Loch?

    • „Wer bei Verstand ist, der weiß, dass die Verlagerung der Bahn-Konzernzentrale von Berlin nach Halle völlig unsinnig ist.“

      Das mit dem Verstand wird Herr Silbersack (f.d.p) aber gar nicht gern hören.

    • Martin sagt:

      Lieber Paulus Hallenser, der Kommentator lebt mitnichten in der Vergangenheit, sondern hat die Zukunft im Blick: Eine gute Zukunft für unsere Region in Mitteldeutschland.
      Im einzelnen zu Ihren Kommentaren:
      Doch, Halle ist eine der Metropolen in Mitteldeutschland und bewirbt sich zusammen mit einer weiteren, der Landeshauptstadt Erfurt. Das nur Halle für Mitteldeutschland stehen soll, hat der Kommentar nicht behauptet.
      Warum ist es „Egozentrismus“ und „Überheblichkeit“, wenn man ein Angebot macht, wenn man die Flächen und die nötige Infrastruktur vor Ort hat?
      Ja – private Unternehmen entscheiden in einer Marktwirtschaft. Die DB ist aber kein privates Unternehmen und es ist eine politische Entscheidung, wo der Sitz ist bzw. wo er sein soll.
      zudem gibt’s auch wirtschaftliche Überlegungen, die aus meiner Sicht für eine Verlagerung weg aus Berlin sprechen würden.
      Ja jede Stadt, aber Halle auch eine größerer. Ja, Berlin hat auch einen Flughafen, Halle/Leipzig ist auch ein guter und ein Argument gegenüber dem winzigen Flughafen Erfurt/Weimar.
      Auch wenn Sie – genau wie ich – nicht ein der DDR aufgewachsen sind, leider gibt es noch gewaltige Unterschiede. Das kann man an vielen Studien und knallharten Zahlen ablesen. Das ist Fakt. Das sich die Leute an ein „Fantasiekonstrukt“ klammern würden, die es nach 1990 „zu nichts gebracht haben“ ist eine unverschämte Beleidigung ganz vieler Menschen.
      Wer bei Verstand ist, der hält es mit dem Kommentator und erkennt hier eine mutige, eine realistische, eine weit vorausgedachte Perspektive für Halle oder Erfurt – auf jeden Fall für unsere Region.

  5. Lubob sagt:

    Wer denkt bei Halle an Weltoffenheit, Kreativität, gute Laune? Niemand – und das ist das Hauptproblem dieser Stadt. Wir hätten beste Voraussetzungen, eine Boomtown zu sein. Wir haben eine weit überdurchschnittliche Anzahl an Forschungseinrichtungen, wir haben dank der Burg eine weit überdurchschnittliche Zahl an Kreativen, wir haben eine Leuchtturm-Unternehmen und es gibt Förderungen noch und nöcher.

    Aber die Atmosphäre der Stadt ist so miesebetrig, oft rassistisch, gegen alles neue, alles andere, das zb viele ausländische Mitarbeiter der Uni oder vom Weinbergcampus lieber nach Leipzig pendeln als in Halle zu wohnen. Start-ups bevorzugen erst Recht Leipzig und Berlin.

    Wenn wir die Stimmung in der Stadt nicht geändert bekommen, dann hilft auch die größte Entwicklungsfläche am Bahnhof nicht.

    • 10010110 sagt:

      Wenn wir die Stimmung in der Stadt nicht geändert bekommen, dann hilft auch die größte Entwicklungsfläche am Bahnhof nicht.

      Dann mach du doch mal den Anfang? 😉

    • Martin Pursche sagt:

      Redest du von Halle ?
      Oder von Dortmund ?
      Weil als jemand der lange in NRW gelebt hat und erst seit drei Jahren wieder in der Heimat ist kann ich absolut nicht zustimmen dass von allen ostdeutschen Städten ausgerechnet Halle Rassismus und fehlende Entwicklung unterstellt wird.
      Wenn 5000 Nazis von der AFD sich in Hallenser Randgebieten treffen damit sie nicht aus der Innerstadt wieder rausgeprügelt werden ist dass kein Zeichen dass die Stadt ein Problem , oder zumindest kein sonderlich großes , mit Rassismus hat . Im gegensatz zu NRW wo mehr Leute die AFD gewählt haben als es Menschen in Sachsen-Anhalt gibt .
      Und die Stimmung , in ganz Deutschland, hat nicht zuletzt mit unserer Außenpolitik zutun gegen die die Masse der Bevölkerung im Osten und im Westen ist .
      Mehr als 70% sind gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und für Verhandlungen mit Russland .
      Mehr als 65% sind gegen dass Abschlachten in Gaza und unsere blinde Unterstützung eines Kolonialsstaates namens Israel . Gleichgültig der Leute die nach wie vor Opas Verbrechen auf die Palästinenser projezieren und jetzt so tun als ob sie Juden helfen wenn sie einen massenmordenden Staat mit dem Judentum gleichsetzen . Ein Staat der offen mit jeder faschistischen Partei Europas verbündet ist und dafür sorgt dass wir in Deutschland seit zwei Jahren wieder Juden verhaften . Im Namen des Antisemitismus.

  6. Pressesprecher sagt:

    Es geht doch der DB gar nicht um den Umzug oder die Arbeitsplätze. Es geht denen einzig und allein um kurze Wege zu ihren Buddies und Amigos in Ministerien und Ämtern, die man gut immer mal mit Einladungen zum Mittag- oder Abendessen, zu Kultur- und Sportveranstaltungen bei der Stange halten und für sich nutzen kann. Das K-Wort mag man da gar nicht aussprechen, da sagt man neudeutsch Netzwerk dazu, was nur ein euphemistischer Begriff für ein Spinnennetz ist.

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