Mietvertrag für Berliner Bahntower läuft aus: Halle (Saale) und Erfurt bewerben sich um Konzernzentrale der Deutschen Bahn und hoffen auf bis zu 3000 Jobs
Die Stadt Halle (Saale) will sich mit Partnern um die Konzernzentrale der Deutschen Bahn bewerben. Leider hätten 35 Jahre nach der Wende nur 2 der 50 größten Unternehmen Deutschlands ihren Sitz in Ostdeutschland, sagte Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt. „Wir sehen die Bahn als Staatsunternehmen in der Pflicht.“ Halle habe eine lange Eisenbahngeschichte. Die Stadt präferiert einen Standort am Riebeckplatz, beispielsweise ehemaliges Maritim-Hotel und RAW. Vogt kritisierte eine verfehlte Indudtriepolitik. Deshalb sei es „aller höchste Zeit ein Zeichen zu setzen.“

Auch die Stadt Erfurt bewirbt sich. Zwar in Konkurrenz, „aber Freundschaft und Fairness“, sagte Vogt. Schließlich gebe es auch eine Fußball-Fanfreundschaft zwischen dem Halleschen FC und Rot Weiß Erfurt. Und sein Erfurter Kollege Andreas Horn sagte zu seinem Standort, dass man von der Anbindung perfekt wäre, beispielsweise als ICE-Knoten und Flughafen. Man habe bereits Ideen für einen Tower.
“Wir müssen auf den Schreibtisch vom Kanzler kommen“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Marco Tullner bezüglich gestrigen Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz. Er sieht auch Versäumnisse der Bundespolitik, Versprechen nicht eingehalten zu haben, den Osten nach der Wende wirtschaftlich zu stärken. Nun gelte es, das Thema mit starken Stimmen in die Landes- und Bundespolitik hineinzutragen.
Bislang ist ist Bahn in Berlin am Potsdamer Platz. Dort läuft in 8 Jahren der Mietvertrag aus. Die beiden Städte rechnen mit bis zu 3.000 neue Jobs. Neben den 1.000 Mitarbeitern der DB-Zentrale kommen noch Arbeitsplätze beispielsweise in Gastronomie, Wohnen und weiteres Umfeld dazu. Dadurch erhoffen sich beide Städte auch höhere Gewerbesteuereinnahmen.
Sowohl Halle (Saale) als auch die Thüringer Landeshauptstadt überzeugen durch ihre zentrale Lage und hervorragende Anbindung an die neue ICE-Schnellstrecke Berlin – München sowie an wichtige Ost-West-Relationen, sind sich beide Oberbürgermeister einig. Beide Städte verfügen über hochleistungsfähige Knotenbahnhöfe mit besten Verbindungen in alle Himmelsrichtungen und sind bereits jetzt bedeutende Bahnstandorte. Der Unterhalt einer Konzernzentrale in Halle (Saale) oder Erfurt wäre im Vergleich zu Berlin-Mitte deutlich günstiger. Diese Einsparungen könnten dauerhaft in Netz, Service und Fahrzeuge investiert werden.
Für die Stadt Halle (Saale) als künftigen Konzernsitz sprechen die zentrale Lage in Mitteldeutschland und die hervorragende Anbindung, auch mit dem Flughafen Leipzig/Halle. Am Bahnknoten Halle (Saale) halten derzeit 30 ICE am Tag – die Fahrzeit nach Berlin beträgt rund eine Stunde. Halle (Saale) verfügt zudem über zahlreiche Entwicklungsflächen direkt am Hauptbahnhof und der Innenstadt, insbesondere rund um den Riebeckplatz, der im Zuge der Errichtung des Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation komplett neugestaltet wird. Am Bahnknoten befindet sich unter anderem eine der modernsten Zugbildungsanlagen Europas. Halle (Saale) punktet auch als Wohnstandort mit einer attraktiven Altstadt und als Kulturmetropole.












Wäre passender gewesen wenn sie bahnhof schilder genommen hätten 🙄
Wäre besser gewesen, wenn Du vorher in den Duden geschaut hättest…
Wenn kein Argument mehr zieht, dann greift man immer gerne auf die berühmte Rechtschreibung zurück 🙂
Thomschl ja sind die typischen Trolle, nichts erreicht im leben aber ein auf Babo machen 🤷🏼♂️
Es ist schwer vorstellbar, dass ein Unternehmen was Pleite ist und nur von staatlichen Zuschüssen überleben kann, die Verlegung seines Firmensitzes überdenkt.
Man kann heute nicht das eigentliche Geschäft wirtschaftlich darstellen wie Personenverkehr und Güterverkehr. Auch für die Infrastruktur ist das Geld nicht angemessen da.
Kein Unternehmer würde in dieser Zeit den extrem teuren Umzug einer Konzernzentrale planen.
Schon gar nicht wenn der Gesellschaft (der Bund) um die Ecke sitzt.
Total absurd dieser Umzugsgedanke.
Es sei denn, es ist politisch gewollt.
Denn begeben wir uns in den Kreis von Entscheidern wo Geld nur bunt bedrucktes Papier ist.
Dies kann ohne Verantwortung zu übernehmen ausgegen werden.
Die Deutsche Bahn (DB) AG ist zu 100 Prozent im Besitz der Bundesrepublik Deutschland. Das bedeutet, der Bund ist der einzige Eigentümer, und die Beteiligungsführung erfolgt durch das Bundesministerium für Verkehr.
Unabhängig von der tatsächlichen Chance des Vorhabens ist es jedoch wichtig ein Zeichen zu setzen. Der OB und sein Erfurter Kollege haben doch völlig recht mit ihrer Feststellung, dass keiner der größten deutschen Konzerne seinen Sitz in den neuen Bundesländern hat.
Ich erinnere an das Berli/Bonn-Gesetz
Nach Bonn flossen und fließen bis heute so viel zusätzliche Bundesmittel, weil es der Stadt offenbar nicht zuzumuten war sich, nach dem Umzug des Regierungssitzes, neu zu erfinden. Insgesamt flossen 1,4 Mrd € Ausgleuichszahlungen!
Für Ostdeutsche ist das der blanke Hohn.
Zudem wurden die Konzernzentralen der Telekom und Deutschen Post nach ihrer Privatisierung in Bonn angesiedelt und eben nicht in einer ostdeutschen Großstadt.
In Bonn sind so nach der Wende deutlich mehr 10000 Arbeitsplätze zusätzlich entstanden.
Was doch mit dem richtigen politischem Willen alles so möglich ist….
Würde mich wundern, wenn die Führungsetage der DB freiwillig weg vom Eigentümer Bund zieht. Mal schnell beim Staatssekretär oder Abteilungsleiter im Verkehrsministerium vorbei schauen, um Probleme zu lösen, ist nicht mehr.
Vorteil der Aktion: Umzug ist immer ein gutes Personalabbauprogramm für die Konzernzentrale. Die Guten finden einen neuen Job in Berlin und müssen nicht in die Provinz ziehen.
Richtig! Wer was kann, muss nicht in die Provinz ziehen. 😉
Wieso ist der aktuelle Firmensitz eigentlich nicht im Besitz der Bahn, sondern nur gemietet? Früher bauten Konzerne noch ihre eigenen (repräsentativen) Zentralen.
Es ist doch eine übelst sinnlose Ressourcenverschwendung, immer wieder umzuziehen.
Nicht ansatzweise eine so hohe Verschwendung wie der eigene (repräsentative) Bau.
Warst du schon mal in Halle? Hier kannst du dir an mehreren Stellen ansehen, was die Post mal gebaut hat. Lässt sich kaum sinnvoll heizen – trotz Klimawandel! – und bedarf unglaublicher Betriebs- und Instandhaltungskosten. Auch alte Bahngebäude sind nur von Landes- oder Bundesbehörden überhaupt noch nutzbar (z.B. Landesverwaltungsamt Ernst-Kamieth-Straße), Private würden sich das gar nicht leisten können.
Dass die Bahn mal privatisiert wurde und nicht mehr dem Kaiser untersteht, dir vielleicht auch entgangen? Aber du glänzt ja selten mit Wissen hier in den Kommentaren…
„Wieso ist der aktuelle Firmensitz eigentlich nicht im Besitz der Bahn, sondern nur gemietet? Früher bauten Konzerne noch ihre eigenen (repräsentativen) Zentralen.“
Alter Mann,
die DDR kommt nicht wieder.
„Wieso ist der aktuelle Firmensitz eigentlich nicht im Besitz der Bahn“
Der aktuelle Sitz ist in Besitz der Bahn, aber eben nicht Eigentum.
Ich erinnere an das Bundesumweltamt in Dessau! Faktisch sind 80% der Büro-Mitarbeiter dieses Bundesamtes im Homeoffice, da von den leitenden Angestellten kaum einer in der Nähe wohnt! Das zum Thema Arbeitsplätze in der Region. Einige Dienstleistungen werden sicherlich vor Ort gestellt.
Die Bahn wird kein Interesse daran haben, den Standort zu wechseln, da der Personalrat sich mit Sicherheit dagegen aussprechen wird!
Auch die Vertreter des Beamtenbundes werden sich gegen eine Verlegung wenden, da dies aus familären Grunden unzumutbar sein könnte.
Das Sony Center/Tower wurde frisch saniert bis 2024, Auftraggeber Oxford Propertys, zugehörig zum Konzern Real Estate, nur mal zum Namen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zur Nutzung nach der Sanierung nicht einen langfristigen Mietvertag mit Option gab. Die Kosten von über 200 Mio Euro (inkl. Sony Center) sind mit Sicherheit nicht auf die nächsten 8 Jahre kalkuliert.
Bei einem geplanten Auszug, hätte man 2022 gar nicht angefangen zu sanieren.
Die Bewerbung der Städte zeugt von wenig bis gar keine Kenntnisse über Berlin.
Die Bundesautobahn GmbH am Invalidenfriedhof vielleicht? Aber auch dort gilt, Berlin bleibt Berlin. Übrigens dieser Standort im Vergleich zu RAW, ich weiß ja nicht.
DB Cargo in Frankfurt…naja, schwer vorstellbar von Hessen in das „schöne“ Halle oder Erfurt zu ziehen, auch wenn Frankfurt nicht mit Schönheit glänzt, attraktiver im Gesamten von Shopping über Kultur und Sport bis hin zur Flughafennähe ist es allemal.
Die OB’s sollte solche Illussionen mal sein lassen und sich auf ihre wesentlichen Kernkompetenzen konzentrieren und die heißen Haushalt und reale Wirtschaftsförderung.
„Ich erinnere an das Bundesumweltamt in Dessau! Faktisch sind 80% der Büro-Mitarbeiter dieses Bundesamtes im Homeoffice, da von den leitenden Angestellten kaum einer in der Nähe wohnt!“
Kritiker,
das ist richtig. Dieses Amt ist de facto eine Art Freizeitstätte, aus der nichts Produktives kommt.
Wovon träumt Halle eigentlich nachts? Schonmal überlegt, dass der Mietvertrag einfach verlängert wird… Wer übernimmt die Kosten für den Neubau in Halle. den den Bahn auch nur mieten würden und dann nach 15 Jahren auch nur auszieht….
Genau so ist es!
Mietverträge werden einfach immer verlängert. Keine Ahnung, warum die überhaupt befristet werden. Häuser bleiben auch immer gut in Schuss und sind immer auf dem aktuellsten Stand und gewinnen durch Nutzung sogar an Wert, je intensiver umso wertvoller hinterher.
Siehe auch Kaufland Südstadt.
„Wovon träumt Halle eigentlich nachts?“
theduke,
Vogt und die Stadtverwaltung sind (zum Glück) nicht Halle.
Tullner scheint offensichtlich die Quelle für diese angebliche „Chance“ von Halle und Erfurt zu sein, dass die Bahn angeblich beabsichtigt, zentrale Verwaltungsbereiche aus Berlin bzw. Frankfurt verlagern zu wollen. Diese Überlegung ist völliger Blödsinn und Halle und Erfurt sollten diesen Unsinn nicht weiterverfolgen, der offenkundig auf einen hypervervösen Landtagspolitiker Tullner basiert, der aufgrund des AfD-Hypes irgendeinen Blödsinn herbeifantasiert, den er den Leute verkaufen will, und ahnungsloso OB´s aus Halle und Erfurt dafür gewinnen konnte.
Was hat Tullner mit Erfurt zu tun?
Wäre ja echt schön für Herrn MdL Tullner wenn er soviel Einfluss hätte 😉
Was ist an der DB-Aussage „Die Standortfrage stellt sich nicht “ so schwer zu verstehen?
Manche wissen auch nicht, wie „Zeit“ funktioniert.
Wie heißt es doch im Artikel vorher, Standortfrage stellt sich nicht. Ist dieses dann ein Artikel für Träumereien? 3000 Arbeitskräfte?
Pendeln die alle nach Halle oder arbeiten die von zu Hause?
Obwohl ich auch meine Zweifel an der Realisierbarkeit habe, aber ein Argument hätte ich dafür: Halle war mal der Sitz der größten Reichsbahndirektion der DDR.
Sicher?
Ja das stimmt, das große Gebäude in der Ernst-Kamieth-Strasse war der Sitz der RBD Halle.
Die Reichsbahndirektionen saßen alle in großen Gebäuden.
Na, dann kann doch die DB gleich wieder einziehen. Spart den Neubau. Einfach der DB mal anbieten… Ironie-Ende.
Für noch mehr Stillstand und Führungsdekadenz? Da kann man sich ja in der Gerberstraße 2 einmieten…
Die Antwort aus der Bahn-Zentrale kam prompt: „Die Standort-Frage stellt sich nicht“, hieß es in einer Mitteilung. Mit Berlin verbinde die Bahn eine enge Partnerschaft, „an der wir weiterhin festhalten“. Verwiesen wurde auf rund 20.000 Beschäftigte in der Hauptstadt und die Nähe zu politischen Entscheidungsträgern
Klar, dann hätte man es in anderen Städten weiter, um mal ein Mittag- oder Abendessen zu „sponsern“…
Waren das diese beiden, die die Schilder in den Städten ausgetauscht haben? 🤔
Kann es sein, dass man wegen sowas nicht eingeladen wird, wenn der Kanzler in der Stadt ist?
oh ja, und vielleicht wirft ja das wichtige Drehkreuz „Doberlug-Kirchhain“ noch seinen Hut in den Ring(Ironie AUS)! Können wir alle bitte realistisch bleiben …………..DANKE!