Mann belästigt, beleidigt, bestiehlt Reisende und betätigt grundlos Notrufknopf
Am gestrigen Mittwoch, den 13. November 2019 beschäftigte ein 53-jähriger Mann die Bundespolizei in Mitteldeutschland gleich mehrmals. So nutzte er zunächst gegen 12:30 Uhr einen Zug auf der Strecke Leipzig – Halle, beleidigte mehrere Reisende mit ehrverletzenden Worten und belästigte diese. Zudem betätigte er mehrfach missbräuchlich den Notrufknopf im Zug. Eine durch Bahnmitarbeiter gerufene Streife der Bundespolizei stellte den Deutschen mit Ankunft des Zuges am Hauptbahnhof Halle fest und begleitete ihn aus dem Zug. Er erhält Strafanzeigen wegen Beleidigung und Missbrauchs von Notrufen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte er seinen Weg fortsetzen,- vorerst. Keine vier Stunden später wurde das Bundespolizeirevier Dessau ebenfalls durch Mitarbeiter der Bahn über einen Mann informiert, der einen Mitreisenden in einem Zug auf der Strecke Lutherstadt Wittenberg – Dessau bestohlen haben soll. Er verwickelte den 33-jährigen Mitreisenden dabei erst in ein Gespräch und nahm dann dessen Jacke, zog sie an und wollte sie nicht zurückgeben. Bei Ankunft des Zuges am Dessauer Hauptbahnhof trat der Verdächtige auch noch gegen das Fahrrad des 33-Jährigen, drängte ihn zur Seite und verließ die Bahn. Ein couragierter Mann bemerkte die Situation und half dem 33-Jährigen, den mutmaßlichen Dieb bis zum Eintreffen der Bundespolizisten festzuhalten. Die alarmierte Streife übernahm den Mann und stellte fest, dass es sich um jenen 53-Jährigen handelte, der bereits kurz zuvor das Bundespolizeirevier in Halle beschäftigt hatte. Auf der Dienststelle wurde bei ihm ein Atemalkoholwert von 1,24 Promille gemessen. Die gestohlene Jacke samt Geldbörse wurden durch die Bundespolizisten sichergestellt und ihrem rechtmäßigen Eigentümer wiedergegeben. Der 53-Jährige erhält durch seine Handlungen weitere Strafanzeigen wegen Diebstahls und Sachbeschädigung.
Sicher nur ein kleines unbedeutendes Beispiel und Bestätigung dafür, daß Dirk Müller, Halle Neustadt, mit seiner These, dass der Rechtsstaat im Umgang mit Straftätern Defizite aufweist, möglicherweise recht hat (Stichwort:Sicherheit im öffentlichen Raum).
Aber, aber! Das war doch ein Deutscher, kein Ausländer, also alles halb so wild. 😛
Sagen Sie doch mal, was für Defizite Sie meinen und was für Lösungensvorschläge Sie für das „Problem“ haben? Soll es wie in den USA sein, dass JEDER, der ertappt wird, erst einmal in Haft kommt (es sei denn, er hat genügend Geld, um eine Kaution zu stellen oder bekommt einen Kredit dafür)? Ist die Situation in den USA besser, also sicherer als in Deutschland oder nicht? Wo werden mehr Straftaten, mehr Morde begangen?
Der Täter WIRD ja strafrechtlich verfolgt, nur, weil keine Haftgründe vorliegen, heißt das ja nicht, dass kein Verfahren erfolgt.
Die Haftgründe stehen überwiegend im der StPO oder, wenn psychische Störungen vorliegen, auch im Gesetz über psychisch Kranke.. Sie können diese gern mal nachlesen.
Ich jedenfalls bin froh, dass nicht einfach jeder mal so aus „dem öffentlichen Raum entfernt“ wird. Die Gefängnisse wären zudem übervoll und noch eine Frage: Wie lange sollte der im oben genannten Fall denn eingesperrt werden?