Mehr Geld für die Unimedizin in Halle
Die Budgets der Medizinischen Fakultäten in Halle und Magdeburg sowie Universitätsklinika in beiden Städten werden auf 150 Millionen Euro jährlich erhöht. Das ist das Ergebnis der Zielvereinbarungen mit dem Land. Das sind rund 14,5 Prozent mehr als 2019 (rund 131 Mio. Euro), im Vergleich zu 2016 (115 Mio. Euro) beträgt der Aufwuchs sogar 30 Prozent bzw. rund 35 Millionen Euro
In Halle sollen die wissenschaftlichen Schwerpunkte „Epidemiologie und Pflegeforschung“ sowie „Molekulare Medizin der Signaltransduktion“ gebildet werden. Ebenso ist die weitere Akademisierung von Gesundheitsfachberufen wie Pfleger/-in oder Hebamme, insbesondere an der Universitätsmedizin in Halle, vorgesehen. Im höheren Budget enthalten sind erstmals Mittel für die Studiengänge Hebammenwissenschaften und Evidenzbasierte Pflege in Halle sowie für einen Inflationsausgleich. Außerdem bekommen die halleschen Mediziner für Investitionen in Geräte und kleinere Baumaßnahmen elf Millionen Euro jährlich, bisher sind es 7 Millionen gewesen. Am Uniklinikum Halle werden zudem die seit Sommer 2019 laufenden Bau- und Sanierungsarbeiten (2. Bauabschnitt) an der Ernst-Grube-Straße (rund 100 Mio. Euro) und am Medizincampus Steintor (Magdeburger Straße; 8,5 Mio. Euro) fortgesetzt. Für beide Standorte werden die bestehenden Bauplanungen parallel weiterentwickelt.
Dazu sagte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann: „Die Zielvereinbarungen schaffen Planungssicherheit und legen damit zugleich die Grundlage für eine leistungsfähige Universitätsmedizin in Sachsen-Anhalt. Der deutliche und bis 2024 garantierte Aufwuchs der Landeszuschüsse untermauert das Ziel der Landesregierung und der sie tragenden Kenia-Koalition, den über mehr als zehn Jahre entstandenen Investitionsstau an den Uniklinika schrittweise abzubauen, um die Einrichtungen zukunftsfest zu machen. Auch in Zeiten von Corona dürfen haushaltspolitischen Fehler früherer Jahre nicht wiederholt werden. In der aktuellen Krise hat auch Sachsen-Anhalts Universitätsmedizin ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt!“
Zugleich sei aber ein grundsätzliches Umdenken bei der Finanzierung der Unimedizin in Deutschland notwendig. Willingmann: „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Hochschulmedizin auch in Krisenzeiten leistungsfähig und für die medizinische Versorgung systemrelevant ist. Diese Höchstleistungsmedizin muss künftig auch angemessen unterstützt werden. Das aktuelle Finanzierungssystem, das ausschließlich auf erbrachte Leistungen ausgerichtet ist, wird der Systemfunktion der Universitätsklinika jedenfalls nicht gerecht.“ So müsse bei allen Maßnahmen der Bundesregierung, wie etwa beim „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“, die besondere Rolle der Hochschulmedizin adäquat berücksichtigt werden.
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