Planungsausschuss ebnet Weg für neuen Möbelmarkt im alten „Max Bahr“-Markt
Der geplante Möbelmarkt in Gewerbegebiet Halle-Neustadt hat einen wichtigen Schritt genommen. Der Planungsausschuss hat der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans bei zwei Nein-Stimmen (Linke) und einer Enthaltung (Grüne) zugestimmt. Das letzte Wort hat nächste Woche der Stadtrat.
Die österreichische Kette „XXXLutz“ will in dem seit zweieinhalb Jahren leerstehenden Gebäude des einstigen Max-Bahr-Baumarkt einen Markt seiner Discount-Vertriebslinie „Mömax“ eröffnen. Doch dafür muss zunächst der Bebauungsplan derartige Geschäfte zulassen.
Anja Krimmling-Schöffler (Linke) kritisierte, dass der neue Möbelmarkt auch zentrenrelevante Produkte wie Besteck anbieten darf. Dabei sprach sie an, dass ja demnächst am Boulevard der WMF-Besteckladen schließe. Auch Glas, Porzellan, Dekoartikel und Lampen sollen erlaubt werden, was nicht jedem in Ausschuss passte. Daraufhin meinte Christoph Bernstiel (CDU), „wir sind der Planungsausschuss.“ Derartige Themen könnten im Wirtschaftsausschuss behandelt werden. Das sah Christian Feigl (Grüne) anders. „Wir sollten als Stadträte die Verantwortung haben, solche Planungsprozesse ganzheitlich zu sehen.“
Ein Gutachten bezüglich des neuen Markts geht davon aus, dass der Möbelmarkt von anderen Einkaufszentren ein Umsatzvolumen von 9,4 Millionen Euro abziehen wird. Die größten Verluste müsste dabei mit 2 Millionen Euro das Halle-Center in Peißen verkraften, 1,8 Millionen Euro würden aus Günthersdorf abließen. Allerdings macht dies nur einen geringen Anteil des Gesamtumsatzes aus. Auf bis zu 6 Prozent ihres Umsatzes müssten dagegen Möbelgeschäfte in der Neustadt und Altstadt verzichten, beispielsweise Lührmann. Das Gutachten sagt dazu: „Insgesamt lassen die maximalen Umsatzumverteilungsquoten von 6 % nicht auf absatzwirtschaftliche Auswirkungen schließen, die negative städtebauliche oder versorgungsstrukturelle Auswirkungen zur Folge hätten“, zumindest was Möbel angeht. Denn für Haushaltswaren und Dekorationsartikel führt das Gutachten aus: „Insbesondere für das Nebenzentrum Neustadt (Tedi, Helü Möbel, Mäc Geiz, Nanu Nana) sind dementsprechend städtebauliche und versorgungsstrukturelle Auswirkungen nicht auszuschließen.“ Im schlimmsten Fall könnten also zugunsten der grünen Wiese Geschäfte im Zentrum Neustadts schließen. Aus diesem Grund soll die maximale Verkaufsfläche für diese Produkte reduziert werden.
Ein Möbelmarkt, gegenüber vom Möbelmarkt. Super…
Im ehem. Praktiker sollte unbedingt noch ein Möbelmarkt rein.
Ich dachte wir sind ein freies kapitalistisches Land.
Wozu gibt man Geld für ein (plan-) wirtschaftliches Gutachten aus?
Was interessiert die hallischen Stadträte, wenn aus dem Saalekreis Umsatzvolumen abgezogen wird?
Wichtig ist doch dass die Gewerbesteuer in Halle aufs städtische Konto kommt.
Wer die einzahlt, ist doch egal.
Oder?
Da machen sie sich Sorgen um das Wohl und Wehe der bösen Kapitalisten. Ein Gutachten zu den Auswirkungen der Hotelneubauten war wohl zu teuer. Da verlässt man sich auf die laienhaften Einschätzungen des Stadtmarketings.
Ein neuer Baumarkt währe sinnvoller da gibts doch schon ein Möbelhaus
Besser wäre es das wir hier in Halle Neustadt wieder einen Baumarkt bekommen würde und keinen Möbelmarkt
Vor allen das wie da hinten schon Möbel Boss und fuxx Möbel haben.
Einen Baumarkt bekommen wir ja auf jahre hin nicht.
Menschen mit derartigen Wünschen und Träumen, ziehen bitte in ein Land mit Planwirtschaft um. Im marktwirtschaftlichen Wunderland ist es eher verwunderlich, dass da hinten überhaupt noch was auf hat.
Der Bundesgesetzgeber hat leider erst festgestellt, dass das komplett unkontrollierte Auswucherns des Einzelhandels vielleicht nicht so gut ist, Hotelpopulismus scheint wohl bisher nur ein lokal aufzutreten.
Grundsätzlich kommen neue Ideen und Konzepte und alte gehen unter. Die Kannibalisierung des Einzelhandels durch das Internet lässt sich ja auch nicht verhindern.
Amüsant ist, wie die Stadträte über das Marktpotential von Geschirr und Besteck diskutieren und die Interessen der Amigos rund um den OB durch gewunken werden.
Das die Äußerungen von Bernstiel dessen Inkompetenz dokumentieren, ist mittlerweile hinlänglich belegt. B-Planungen haben baurechtliche, städtebauliche, stadtplanerische, raumordnerische sowie stadt- und landesentwicklungsseitige Fragen zu klären und grundsätzliche Entwicklung sicherzustellen. Deswegen ist die Beratung hinsichtlich einzelhandelsrelevanter Zielstellungen im Planungsausschuss natürlich korrekt durch die Linke und die Grünen angesprochen worden. Dass Herr Bernstiel bei diesen Themen mittlerweile eine undurchsichtige Rolle einnimmt, erkennt man daran, dass Herr Bernstiel am Rande einer Veranstaltung der CDU Halle-Ost im SB-GLOBUS-Warenhaus im HEP anderthalb Stunden mit dem GLOBUS-Standortchef gesprochen hat. Dabei wurde auch das Thema Wahlkampffinanzierung Bundestagswahl mit deren B-Plan vermengt…
Was hast’n du eigentlich für ein persönliches Problem mit Herrn Bernstiel (oder seinen angehörigen)?
Das Problem ist das Herr Bernstiel im Ausschuss das eine sagt, aber im Hintergrund das Gegenteilige unternimmt – und die Öffentlichkeit eklatant an der Nase herumführt. So was krasses hat es in Halle noch nicht gegeben. Korruption ist das zentrale Thema bei dieser Person.
Das klingt zu schräg.
Das würde bedeuten er bekommt sonst niemanden als Sponsor, wenn er Globus angraben muss.
Aber wir sind natürlich gespannt, was die CDU da noch so fabriziert. Zum Beispiel was die IHK zu all dem sagt. 😉