Reil 78: Stadt sieht kaum Probleme

Die hallesche Stadtverwaltung sieht keine größeren Probleme rund um den linksalternativen Club „Reil 78“. Die CDU-FDP-Stadtratsfraktion hatte nach Akteneinsicht Antworten von der Verwaltung eingefordert. „Anwohner beklagten schon mehrfach, darunter auch die Bewohner des nahen Pflegeheimes, durch grölende und betrunkene Jugendliche nicht zur Ruhe kommen zu können. Beanstandet wird auch die vermehrte Verschmutzung des öffentlichen Straßenraumes rund um das Objekt bis hin zur Haltstelle Zoo“, heißt es in einer Anfrage des Fraktionsvorsitzenden Bernhard Bönisch.

Unter anderem erkundigte sich die CDU zur Brandsicherheitsschau im Januar 2015. „Den Auflagen aus der Brandsicherheitsschau wurde nachgekommen. Dabei wurde festgestellt, dass die elektrische Anlage erneuert werden muss“, erklärt Kulturdezernentin Judith Marquardt. Beide Gebäude seien jedoch in einem schlechten baulichen Zustand. Bei der Elektrik bestehe dringender Handlungsbedarf, etwa 150.000 Euro müssten hierfür investiert werden.

Zu etwaigen Problemen mit Lärm und Müll erklärt Marquardt, dass bisher eine Beschwerde registriert wurde. „In Bezug auf den ruhestörenden Lärm stellt das Objekt somit derzeit keinen Schwerpunkt dar.“ Ordnungswidrigkeitsverfahren seien in diesem Jahr nicht eingeleitet worden. Auch Verschmutzungen habe man nicht feststellen können. „Der Bereich wird satzungsgemäß gereinigt.“ Aus diesem Grund gebe es auch keine Notwendigkeit, den Nutzungsvertrag zu kündigen, da der Stadt keine Verstöße hiergegen bekannt seien.

Auch zu erlaubten Veranstaltungen fragt die CDU. „Vereinsinterne Veranstaltungen können hinsichtlich der Anzahl unbeschränkt stattfinden“, so Marquardt. „Unter Verwendung von Beschallungstechnik dürfen bis zu 18 öffentliche Veranstaltungen im Jahr stattfinden.“

Das Reil 78 gibt es seit Sommer 2001. Damals hatten Jugendliche zunächst eine seit langem leerstehende Villa am Zoo besetzt, später von der Stadt einen Nutzungsvertrag erhalten.