Stadt muss Bühnen mit 1,7 Millionen Euro aushelfen
Die Stadt Halle muss der Theater, Oper und Orchester GmbH (TOO) mit 1,7 Millionen Euro aushelfen. Der Aufsichtsrat hat am Dienstagabend den Wirtschaftsplan beschlossen, der diesen Fehlbetrag vorsieht. Das Minus ist durch sinkende Einnahmen sowie höhere Ausgaben für Honorare und Betriebskosten entstanden. Im kommenden Jahr sind weitere 300.000 Euro aus der Stadtkasse nötig.
„Die Summe muss aus dem städtischen Haushalt ausgeglichen werden“, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Derzeit suche man nach einer Deckung. Zudem gelte in der TOO das Vier-Augen-Prinzip. „Ausgaben dürfen nur noch dann geleistet werden, wenn sie für den laufenden Betrieb unaufschiebbar sind.“ Es gilt für die Bühnen also eine Art Haushaltssperre.
Zudem kritisierte Wiegand erneut das Strukturanpassungskonzept. Dieses sei aus Sicht der Stadt Halle gescheitert und „in der Praxis nicht umsetzbar.“ Falle nur eine Komponente weg, falle das ganze Kartenhaus in sich zusammen. Ziel sei es nun, mit dem Land Verhandlungen über einen pauschalen Zuschuss ohne Strukturanpassungskonzept zu beginnen.
Die Kultur selbst stehe in Halle in der Prioritätenliste weit vorn. „Eine starke Kultur zieht die Wirtschaft an“, so Wiegand. Nur so sei es gelungen, die Wirtschaft anzukurbeln und Halle zu einer vitalen und selbstbewussten Stadt zu machen.
Zudem sei ein neues Orchesterkonzept geplant. Im Strukturanpassungskonzept mit dem Land war eine Reduzierung der Musiker der Staatskapelle von 133 auf 99 reduziert werden.
„Dies hält der Aufsichtsrat für falsch“, so Wiegand. Die Stadt wolle das Händelfestspielorchester stärker als eigene Internationale Marke mit 16 Mitgliedern aufbauen, so dass es am Ende 115 Musiker gibt.
Bereits im vergangenen Jahr musste die Stadt eine Liquiditätshilfe von 1,3 Millionen Euro zahlen, um eine Pleite der Gesellschaft mit Oper, Neuem Theater, Thalia Theater, Puppentheater und Staatskapelle zu verhindern.
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