Streiks für mehr Lohn im Einzel- und Versandhandel in Mitteldeutschland gehen weiter
Am 13. September gehen die Tarifverhandlungen im Einzelhandel und Versandhandel in Mitteldeutschland für die rund 280.000 Beschäftigten weiter. Zuvor macht die Gewerkschaft ver.di noch einmal Druck.
Seit 5 Uhr wird bei der Otto-Tochter (Hermes Fulfillment) in Haldensleben gestreikt, es folgen zwei Kaufland Filialen in Magdeburg und die E-Center in Schönebeck und Haldensleben. Diese Betriebe werden bis Samstag bestreikt.
In Leipzig werden die 3 H&M Filialen zum Streik aufgerufen und in Gera und Erfurt beteiligen sich Kolleg*innen von mehreren Kaufland Filialen und von IKEA am Streik. In Halle (Saale) sind heute keine Aktionen geplant.
„Die Tarifsituation spitzt sich weiter zu. Die Arbeitgeber mauern in allen Tarifgebieten“, sagt ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. „Die Beschäftigten wollen endlich einen fairen Abschluss sehen. Im Einzel- und Versandhandel wurden noch nie dagewesene Umsatzsteigerungen erzielt, die Arbeitsdichte hat enorm zugenommen. Die Beschäftigten müssen an dieser Entwicklung beteiligt werden.“
„Ohne den enormen Einsatz der Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel hätten die Versorgung in den letzten Monaten nicht so problemlos geklappt. Deswegen erwarten wir endlich deutliche Bewegung bei den Tarifangeboten der Arbeitgeber“, so Torsten Furgol, Handelssekretär in Sachsen-Anhalt.
„Im Textilhandel boomt es, teilweise wird deutlich mehr Umsatz mit weniger Händen erzielt, hier muss mehr Personal her. Aber auch die Einkommen müssen erheblich steigen. Die Beschäftigten sind enttäuscht von der Hinhaltetaktik der Arbeitgeber“, so Thomas Schneider, Handelssekretär in Leipzig.
Nachdem in den letzten Wochen in einzelnen Unternehmen des Einzel- und Verhandlungshandels gestreikt wurde, streiken heute und morgen gleichzeitig Beschäftigte aus den Kauflandfilialen Kamenz, Hoyerswerda, Görlitz, Löbau, Zittau, Bautzen, Ebersbach und Großröhrsdorf. Schon seit gestern befinden sich Beschäftigte von IKEA in Dresden im Streik.
„Die Verhandlungen sind festgefahren, die Arbeitgeber haben in der 3. Verhandlungsrunde am 28. Juli kein verbessertes Angebot unterbreitet. 2 % für dieses Jahr sind deutlich zu wenig. Keine Bereitschaft die Allgemeinverbindlichkeit mit zu beantragen, keine Angleichung der Laufzeiten, keine Regelung für Gewerkschaftsmitglieder, keine Aussage zu einem tariflichen Mindestlohn von 12,50 Euro und dann noch schlechtere Regelung für sogenannte Corona-betroffene Unternehmen, das ist ein Hammer, wie wenig Wertschätzung die Arbeitgeber ihren Beschäftigten gegenüber zeigen“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. „Nach der Ferienzeit werden die Streiks bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 13. September weitergehen.“
„Wenn man den Beschäftigten in diesem Jahr keine ordentliche, spürbare Erhöhung gönnt, wann denn dann? Die Verkäuferinnen und Verkäufer konnten nicht zwischen Homeoffice und Betrieb wählen und haben unter schwierigsten Bedingungen die Versorgung aufrecht gehalten, sie haben einfach mehr verdient“, so Lauenroth-Mago.
Die ver.di-Tarifkommission fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Darüber hinaus fordert ver.di ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde.
Der neue Tarifvertrag soll eine verkürzte Laufzeit von 10 Monaten haben, um eine Angleichung an die anderen Bundesländer zu vollziehen. Für Gewerkschaftsmitglieder werden zusätzliche drei freie Tage als „Gesundheitstage“ gefordert.
Immer schön die Inflation anheizen , 5 % Kaufkraftschwund im Jahr sind zuwenig.
War haben die inet noch keine Lohnerhöhungen bekommen? Frechheit
Viel Erfolg
Für dieses eine Wort in der ganzen wortschwangeren Pressemitteilung haben die nun einen Genderstern rausgeholt, dass man sich beim Lesen fast verschluckt. 🙄 Da hätten sie nun wirklich auch noch eine geschlechtsneutrale Alternative finden können, die den Lesefluss nicht behindert.
https://m.tagesspiegel.de/gesellschaft/kritik-bei-termin-in-berlin-hallervorden-kritisiert-gendern-als-vergewaltigung-der-sprache/27546412.html
Aber die „Kollegenschweine“ sollten die Erhöhung nicht bekommen !
Einige wenige sind Gewerkschaftsmitglieder und zahlen dafür Beitrag und die andern
wollen das nicht aufwenden aber schön mit abfassen. (weiß ich von ner Freundin bei Penny)
Ob du 1% von deinem Lohn abdrückst für die Gewerkschaft, ist deine Sache. Verhandelt wird immer über den kompletten Berufsbereich den die Gewerkschaft vertritt. Und diese als „Kollegenschweine“ zu bezeichnen zeigt deine Sozialkompetenz.
Was hat das mit Sozialkompetenz zu tun ?
Die einen bezahlen und die anderen wollen umsonst mit abfassen.
Deren Sozialkompetenz zeigt sich da: Nämlich unsolidarisch !
Streikgeld und Erhöhung nur für Gewerkschaftsmitglieder, das wäre fair.
Kennste doch bestimmt von früher „Einigkeit macht stark“ und nicht geiziger Individualismus.
Die Tarifverträge werden nur für die Gewerkschaftsmitglieder ausgehandelt. Aber weil die Arbeitgeber kein Interesse daran haben, Gewerkschaftsmitglieder finanziell besser zu stellen, gelten die Tarife dann für alle Beschäftigten.
An den „Kollegenschweinen“ liegt es nicht. Denn dafür müssten sie sich erst einmal organisieren und Forderungen an den Arbeitgeber stellen … wie in einer Gewerkschaft.
naja Streikgeld gibts wirklich nur für die gewerkschafter,, und die lohnerhöhung aus zwei gründen dann für alle
– Betriebsfrieden
– als ag will man durch unterschiedliche bezahlung natürlich den gewerkschaften nicht noch die Mitglieder zutreiben..
also alles gut ..
Stimmt Hallenser 55. Das ist bei uns auch so und ich finde das nicht in Ordnung das die Nichtmitglieder auch die Lohnerhöhung und was sonst erkämpft wird mitbekommen.
Was sollen denn zu diesem Thema das Pflegepersonal sagen????
Wann verbessern sich für diese wertvollen Menschen endlich die schlechten Arbeitsbedingungen?
Wer geht für diese Menschen auf die Straße? Die können ihren Arbeitsplatz nicht einfach verlassen!!!!!!
“ Im Einzel- und Versandhandel wurden noch nie dagewesene Umsatzsteigerungen erzielt“
Im Einzelhandel?
Ist die Entwicklung da nicht seit Jahren rückläufig? Vor allem im letzten Jahr durch Corona.
Warum denn streiken können sich doch nen anderen Job suchen, wissen doch vorher was sie verdienen!!!! 😂
Ähnliche Sprüche dürfen sich Lokführer anhören.
Neee ist richtig so, Grundrecht!
Weiter so!